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Perry Rhodan - 2508 - Unternehmen Stardust-System

Titel: Perry Rhodan - 2508 - Unternehmen Stardust-System
Autoren: Uwe Anton
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waren.
    »Zwei Komma zwei Millionen«, murmelte Whistler. Die grobe Schätzung von »einigen zehntausend«, die er noch vor Kurzem vorgenommen hatte, war eindeutig falsch und zu niedrig gegriffen. Aber er hatte es nicht besser wissen können.
    Der damalige Interims-Administrator Echnatom hatte ihm die genauen Zahlen verweigert, und Whistler hatte einfach die Zahlen seiner Whistler-Trecks auf alle Siedler hochgerechnet.
    Nun wurde ihm klar, dass diese Trecks naturgemäß nicht unbedingt die richtige Ausgangsgruppe für eine korrekte Bestimmung gewesen waren. Da die Erwachsenen bereits mit dem Transfer volle Bürgerrechte erhalten hatten, war auf den offiziellen Wählerlisten für die Parlamentswahlen die ursprüngliche Herkunft der Personen nicht mehr vermerkt.
    Über zwei Millionen Angehörige anderer galaktischer Völker hatten also den Exodus mitgemacht. Man durfte sie und ihre Bedürfnisse nicht vernachlässigen.
    Doch wie sollte die neue Kolonie der Menschheit mit ihnen verfahren? Sollte die Administration versuchen, sie sofort vollständig zu integrieren, oder sollte sie ihnen die Möglichkeit zur Wahrung ihrer Identität geben, ihnen praktisch also Enklaven zur Verfügung stellen, in denen sie ihre kulturellen Traditionen pflegen konnten? Eine Blues-Stadt in Stardust City, Stadtteile, in denen die Arkoniden, Akonen, Aras, Naats und alle anderen eine gewisse Autonomie erhielten?
    Eine schwierige Entscheidung, die er nicht überstürzt treffen wollte. Und keinesfalls über die Köpfe der Betroffenen hinweg: Er würde mit allen Bevölkerungsgruppen reden müssen. Aber Whistler befürchtete, dass ihn, ganz gleich wie die Gespräche ausfallen würden, deshalb noch heftige Auseinandersetzungen im Parlament erwarteten.
    Der Inhalt des nächsten Datenträgers entlockte ihm ein schwaches Lächeln. Die Einträge im Firmenregister der Stardust-Menschheit nahmen beständig zu. Seine eigene Firma, die Whistler-Stardust & Co., hatte den Anfang gemacht und war amtlich unter dem Aktenzeichen SE-13461001, fortlaufender Eintrag Nr. 1, eingetragen. Als Miteigentümer waren unter anderem Yulanda Tatis, die Kommandantin der NEW GOOD HOPE, und Blaine Fishbaugh, der Funker und Orter des Schiffes, verzeichnet. Im Wahlkampf hatte Fishbaugh als Whistlers Kommunikator agiert, und nach dem Wahlsieg hatte er Fishbaugh offiziell zum »Assistenten« des Administrators ernannt. Tatsächlich vereinte der Funker als »Mädchen für alles« die Funktionen eines Sekretärs ebenso in sich wie die eines Pressesprechers und Verwaltungsfachmanns.
    Mittlerweile waren schon über 100.000 Firmen eingetragen, ein Prozess, den Whistler nur begrüßen konnte. Die Stardust-Menschheit war im Aufschwung begriffen, und jeder Bürger brachte seine eigenen Stärken ein. Wer einen Gleiter mitgebracht oder organisiert hatte, gründete ein Transportunternehmen. Wer gern und gut kochte und etwas von Nahrungszubereitung verstand, eröffnete ein Spezialitätenrestaurant. Whistler verspürte einen frischen, belebenden Wind, eine mitreißende Aufbruchstimmung, die jene damals nach dem Hyperimpedanz-Schock bei Weitem übertraf.
    Auch ohne T-Shirts mit Parolenaufdruck , dachte er und fragte sich, wie es der Menschheit in der Milchstraße ergangen war. Hatte sie den Angriff TRAITORS überlebt? Existierte sie überhaupt noch? Aber das würden sie zu seinen Lebzeiten wohl nicht mehr erfahren, und er hatte gelernt, mit dieser Ungewissheit zu leben. Vielleicht waren sie hier im Stardust-System ja, abgesehen von den bekannten Splittergruppen wie in Ambriador, DaGlausch und anderswo, die letzte größere Menschheitsgruppe, die noch in Freiheit lebte.
    Aber die Stardust-Menschheit kam gut voran, hatte einiges geschafft und würde bald mehr schaffen. Sie war »im Plan« ...
    Der Türsummer riss ihn aus seinen Gedanken.
    Whistler öffnete, und der Minister für Finanzen und Aufbaukoordination Sigurd Echnatom betrat das Büro.
    *
    Der Finanzminister nahm Platz. Whistler zeigte ihm sofort das Holo, das er vom SCPD erhalten hatte: Zu sehen war ein völlig deformierter Schlackeklumpen vor einer stark beschädigten, großen Transportkiste in einem Wohnraum. Weitere Holos bildeten offensichtlich Überreste von Kleidungsstücken ab.
    »Und was soll das sein?«, fragte Echnatom.
    »Den Analysen zufolge die Überreste eines VARIO-1000-Roboters. Möchtest du auch die Holos der beiden anderen sehen, die wir gefunden haben?« Whistler bluffte. »Offensichtlich ist ihnen der Transport über die
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