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Perry Rhodan - 2505 - Der Polyport-Markt

Titel: Perry Rhodan - 2505 - Der Polyport-Markt
Autoren: Michael Marcus Thurner
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seinem Fundus. Das Gerät hatte einmal dem Transfer-Operator von Markanu gehört. »Versuch öfter mal, ihn zu aktivieren.«
    »Ich glaube, das wird nicht nötig sein: Sollte ich an Ulocco Lo’tus herankommen, erfahre ich sicherlich, ob er den Polyport-Hof beherrscht. Sollte dem so sein, hörst du von mir. Ich werde sicherlich mit ihm handelseinig.«
    Sie sagte es voll Überzeugung. Mondras Optimismus schien keine Grenzen zu kennen.
    »Nimm das Gerät trotzdem mit. Vielleicht erwacht es unvermutet, vielleicht hilft es dir bei Verhandlungen mit dem Marktleiter. Und jetzt geh, geh mit meinem Segen. Wir bleiben in Funkverbindung.«
    »Amen«, seufzte Mondra Diamond, steckte den Controller A weg und marschierte nach einem letzten Check der Funktionstüchtigkeit ihres SERUNS davon, auf die Verwaltungsgebäude zu.
    Jeder Schritt, den sie tat, wirkte beschwingter als der vorherige.

5.
    Ulocco Lo’tus

    Die Gallfliegen arbeiteten akkurat wie immer. Der Marktleiter sah zu, wie sie sein sorgfältig präpariertes Meningeom durch die beiseitegeklappte Schädeldecke schoben und exakt an den ihm angestammten Platz zwischen den beiden Stammhälften seines Zerebrals in Position brachten. Für einen Moment war ihm schwindlig, und er sah die Kamerabilder, die die Selbstoperation zeigten, mehrfach. Gleich darauf endeten die falschen und verschobenen Eindrücke; diese Schwierigkeiten am Beginn eines Funktionszyklus waren einfach nicht in den Griff zu bekommen.
    »Adjustieren!«, befahl Ulocco Lo’tus seinen Gallfliegen.
    Die winzigen Fluginstrumente gehorchten anstandslos. Sie waren hoch spezialisiert und hatten exorbitant viel Geld gekostet. Selbst ihm, dem Marktleiter, fiel nicht alles geschenkt in den Schoß.
    Die Gallfliegen zupften und zogen, reizten das graue Gewebe des gutmütigen Tumors so, dass es einem explosiven Wachstumsschub unterlag und sich dort breitmachte, wo es hingehörte. Uloccos Tränen versiegten, seine so heftig empfundenen Emotionen machten jener angenehmen Gemütskühle Platz, die ihm bei seiner tagtäglichen Arbeit so viele Vorteile brachte.
    »Drei Mikrometer tiefer!«, befahl er.
    Mehrere Gallfliegen formten tellerförmige Händchen aus ihren fliegenähnlichen Kunstkörpern aus und drückten mit ihnen sachte gegen die Tumor-Masse. Der Kopfschmerz nahm zu, und für einen Augenblick fühlte er Begeisterung und Leidenschaft. Die Testosteronproduktion stieg auf einen unglaublich hohen Wert, dem nur mit rasch in die Blutbahnen injizierten Blockern beizukommen war.
    Zu Uloccos Glück blieb die Konnektivität seiner neuronalen Gehirnimpulse erhalten. Die Denkprozesse stabilisierten sich bei einem Anteil von 95 Prozent des herkömmlichen Ausmaßes; genügend, um die Routine-Operation zu einem glücklichen Ende zu bringen.
    Das Meningeom erreichte seine optimale Position. Die Balken der Bildschirmanzeigen leuchteten in einem zufriedenstellenden Rot. Es war Zeit, die Schädeldecke zu schließen und den Tumor aktiv werden zu lassen.
    Er rief die Gallfliegen zurück. Alle bis auf eine gehorchten seinem Befehl. Das Einzelexemplar würde in einem eigens geschaffenen Hohlraum seines Kopfes ruhen und nur dann eingreifen, wenn sich unerwartete Probleme mit der Steuerung des Meningeoms ergaben.
    Die Hirnschale klappte zu. Ein biomolekularer Spezialkleber verschloss nach der sorgfältigen Reinigung die Nähte, das künstliche Borstenhaar legte sich satt über die Narben.
    Kritisch betrachtete sich Ulocco Lo’tus aus den vielen Perspektiven der Drohnen-Kameras. Nichts deutete darauf hin, was er getan hatte. Er war mit dem Ergebnis der Routine-Reinigung und Neuadjustierung seines Meningeoms zufrieden. Nun galt es, den gutmütigen Tumor mit einem gezielten Stromstoß vollständig zu wecken.
    Er aktivierte ihn durch rhythmisches Nasenschnaufen. Er meinte, das Erwachen seines »Zusatzorgans« zu spüren.
    Augenblicklich verstärkte sich die Intensität seiner Sinneswahrnehmungen. Und, noch viel wichtiger: Ein Schub klaren, logischen Denkens schob diese unnützen Emotionen beiseite, die sich während der letzten Tage in ihm breitgemacht hatten.
    Er war wieder er selbst. Der Marktleiter von Toykana.
    *
    Ulocco rief nach seinen Adjutanten und schnauzte sie gehörig an; so, wie er es nach jeder operativen Adjustierung seines Meningeoms tat. Nun, da er die notwendige analytische Schärfe wiedererlangt hatte, erkannte er, in welchem Ausmaß diese widerwärtigen Schlaffborster die Zügel hatten schleifen lassen.
    Er ordnete an,
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