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Pern 08 - Nerilkas Abenteuer

Pern 08 - Nerilkas Abenteuer

Titel: Pern 08 - Nerilkas Abenteuer
Autoren: Anne McCaffrey
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natürlich - eine deiner wohlschmeckenden
    Fleischbrühen, Felim. Dazu etwa ein Dutzend Wherhühner von der letzten Jagd. Sie sind inzwischen so gut abgehangen, daß man sie zubereiten kann. Wenn du sie mit Kräutern würzt, kann man sie auch als kalten Braten servieren. Außerdem Wurzelgemüse, weil sich das leicht aufwärmen läßt. Und Käse.
    Wir haben jede Menge Käse.«
    »Für wie viele Personen?« Felim war nicht ohne Grund so gewissenhaft. Mutter hatte ihn oft genug wegen seiner Verschwendungssucht getadelt. Er konnte sich gegen die Vorwürfe nur zur Wehr setzen, wenn er genau Buch darüber führte, wie viele Personen zu Tisch kamen und was sie verzehrten.
    »Das werde ich noch herausfinden, Felim.«
    Campen war allem Anschein nach überzeugt davon, daß die Pächter von weit und breit herbeiströmen würden, um ihn in dieser Ausnahmesituation um Rat zu fragen; aus diesem Grunde bereitete er Burg Fort auf einen Massenansturm vor.
    Aber die Trommelbotschaft hatte ausdrücklich eine Quarantäne befohlen, und ich machte ihm klar, daß die Hofbesitzer und Pächter die Anordnung befolgen würden, ganz gleich wie besorgt sie waren. Am ehesten kamen noch die Leute, die unsere Ländereien bewirtschafteten, da sie rechtlich gesehen zur Stammburg gehörten. Aus Rücksicht auf das ohnehin nur schwach ausgeprägte Selbstbewußtsein meines Bruders verkniff ich mir die Bemerkung, daß die meisten von ihnen mit einer Notlage besser zurechtkamen als er.
    Ich kehrte also zu Felim zurück und riet ihm, die Essensrationen nur um ein Viertel zu erhöhen, dafür aber eine Menge Klah und frische Kekse zubereiten zu lassen; außerdem genehmigte ich ihm einen neuen Laib Käse. Ein Gang in den Weinkeller verriet mir, daß die angestochenen Fässer noch fast voll waren, so daß wir jede Menge Gäste bewirten konnten.
    Danach begab ich mich in den Aufenthaltsraum im
    Obergeschoß. Die Tanten und sonstigen Familienangehörigen befanden sich wegen der Trommelbotschaften in hellem Aufruhr. Ich bat sie, die leeren Gästezimmer in
    Behelfslazarette umzuwandeln. Selbst den Älteren unter ihnen konnte man zumuten, Strohsäcke zu füllen und Laken auszubreiten; und ihre Angst legte sich vermutlich am schnellsten, wenn sie etwas zu tun bekamen. Dann blinzelte ich Onkel Munchaun zu, und es gelang uns, in den Korridor zu entwischen, ohne daß uns jemand folgte.
    Munchaun war der älteste von den noch lebenden Brüdern meines Vaters, und von allen Familienangehörigen, die bei uns ihren Lebensabend verbrachten, schätzte ich ihn am meisten.
    Bis zu dem Zeitpunkt, da er beim Bergsteigen über einen Felshang abgestürzt war, hatte er sämtliche Jagden organisiert und beaufsichtigt. Er besaß so viel Verständnis für menschliche Schwächen, so viel Humor und Bescheidenheit, daß ich mich stets fragte, weshalb man meinen Vater zum Erbbaron erwählt hatte und nicht Munchaun, der weit mehr von
    Menschenführung verstand als er.
    »Ich sah dich von der Heiler-Halle kommen. Was gibt es Neues?«
    »Capiam ist ebenfalls an der Seuche erkrankt. Desdra hat die Heiler angewiesen, zunächst einmal die Symptome der Epidemie zu bekämpfen.«
    Er hob die fein geschwungenen Augenbrauen, und die Mundwinkel zuckten schwach.
    »Sie wissen also nicht, womit sie es zu tun haben?«
    Als ich den Kopf schüttelte, nickte er.
    »Ich werde mir mal die Archive vornehmen. Sie müssen doch noch einen anderen Zweck haben, als uns unnütze Esser zu beschäftigen.«
    Ich wollte ihm widersprechen, aber grinste nur wissend, und ich wußte, daß mein Protest auf taube Ohren gestoßen wäre.
    An diesem Abend erschienen mehr Pächter, als ich vermutet hatte, dazu sämtliche Gildemeister - natürlich mit Ausnahme der Harfner und Heiler. Wir konnten sie großzügig bewirten, und sie diskutierten bis tief in die Nacht hinein, wie man Vorräte von Hof zu Hof schaffen könnte, ohne die
    Quarantänebestimmungen zu verletzen.
    Ich schenkte zum letzten Mal Klah nach, obwohl ich den Eindruck hatte, daß nur Campen davon trank, und zog mich dann in mein Zimmer zurück. Dort las ich in dem alten Archiv-Folianten, bis mir die Augen zufielen.

KAPITEL III
    12.3.43
     
    Als die Trommeln losdröhnten, sprang ich aus dem Bett und rannte in den Korridor, wo ich die Schlagfolge besser erkennen konnte. Die Botschaft war erschreckend. Noch ehe ihr Echo verklungen war, kam die nächste vom Süden herein: Ratoshigan bat die Heiler-Halle dringend um Hilfe. Zu dieser frühen Stunde rissen uns die Trommeln
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