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Perfekt! Der überlegene Weg zum Erfolg (German Edition)

Perfekt! Der überlegene Weg zum Erfolg (German Edition)

Titel: Perfekt! Der überlegene Weg zum Erfolg (German Edition)
Autoren: Robert Greene
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zur Versklavung durch das falsche Selbst.
    Ihr falsches Selbst ist die Ansammlung aller Stimmen anderer Menschen, die Sie verinnerlicht haben – Eltern und Freunde, die erwarten, dass Sie sich ihren Vorstellungen davon anpassen, wie Sie sein und was Sie tun sollen, und auch der gesellschaftliche Druck, sich nach gewissen Werten zu richten, dem schwer zu widerstehen ist. Auch die Stimme Ihres eigenen Ego gehört dazu, die Sie vor der unangenehmen Wahrheit schützen will. Dieses Selbst spricht in Worten zu Ihnen, und beim Thema Meisterschaft sagt es: »Meisterschaft ist nur etwas für Genies, mit außergewöhnlichem Talent, die Launen der Natur. Ich bin einfach nicht dafür geboren.« Oder es sagt: »Meisterschaft ist hässlich und unmoralisch. Nur vom Ehrgeiz zerfressene Egoisten werden Meister. Ich finde mich besser mit meinem Leben ab und helfe anderen Menschen, statt mich selbst zu bereichern.« Vielleicht sagt es auch: »Erfolg ist reine Glückssache. Die sogenannten Meister waren einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Wenn ich einmal Glück gehabt hätte, wäre ich jetzt an ihrer Stelle.« Oder es sagt: »Warum sollte ich so lange mit so viel Schmerz und Mühe an etwas arbeiten? Ich genieße lieber mein kurzes Leben und sehe zu, dass ich klar komme.«
    Wie Sie inzwischen wissen, sagen diese Stimmen nicht die Wahrheit. Meisterschaft hängt nicht von Genetik oder Glück ab, sondern davon, ob Sie Ihrer natürlichen Veranlagung folgen und der tiefen Sehnsucht aus Ihrem Inneren. Jeder hat diese Veranlagungen. Die Sehnsucht entsteht nicht durch Egoismus oder nackte Machtgier. Beides sind sogar Hindernisse auf dem Weg zur Meisterschaft. Diese Sehnsucht ist ein Ausdruck von etwas völlig Natürlichem, das Sie schon bei Ihrer Geburt einzigartigmachte. Wenn Sie Ihren Neigungen folgen und Meisterschaft anstreben, leisten Sie einen enormen Beitrag zur Gesellschaft. Sie bereichern sie mit ihren Entdeckungen und Erkenntnissen, und Sie nutzen die Vielfältigkeit der Natur und der menschlichen Gesellschaft. Tatsächlich ist es an Selbstsucht nicht zu übertreffen, wenn man nur konsumiert, was andere erschaffen, und sich in ein Schneckengehäuse aus begrenzten Zielen und unmittelbarem Genuss verkriecht. Sich von den eigenen Neigungen zu entfremden führt langfristig zu Schmerz und Enttäuschung und zu einem Gefühl, dass Sie etwas Einzigartiges verschwendet haben. Der Schmerz wird sich durch Verbitterung und Neid ausdrücken, doch Sie werden die wahre Ursache Ihrer Depression nicht erkennen.
    Ihr wahres Selbst spricht nicht mit Worten oder banalen Phrasen. Seine Stimme kommt tief aus Ihrem Inneren, aus den tiefsten Schichten Ihrer Psyche, von etwas, das physisch in Ihnen steckt. Es geht von Ihrer Einzigartigkeit aus und kommuniziert über Gefühle und starke Sehnsüchte, auf die Sie keinen Einfluss haben. Sie verstehen nicht, warum bestimmte Aktivitäten oder Wissensformen Sie anziehen. Sie können es nicht in Worte fassen oder erklären. Es ist einfach so. Wenn Sie dieser Stimme folgen, realisieren Sie Ihr persönliches Potenzial und befriedigen Ihr tiefes Verlangen danach, etwas zu erschaffen und Ihrer Einzigartigkeit Ausdruck zu verleihen. Sie sind aus einem bestimmten Grund einzigartig, und Ihre Lebensaufgabe besteht darin, diese Einzigartigkeit zum Ausdruck zu bringen.
    Weil wir gut von uns denken, aber doch durchaus nicht von uns erwarten, dass wir je den Entwurf eines Rafaelischen Gemäldes oder eine solche Scene wie die eines Shakespeare’schen Drama’s machen könnten, reden wir uns ein, das Vermögen dazu sei ganz übermässig wunderbar, ein ganz seltener Zufall, oder, wenn wir noch religiös empfinden, eine Begnadigung von Oben. So fördert unsere Eitelkeit, unsere Selbstliebe, den Cultus des Genius’: denn nur wenn dieser ganz fern von uns gedacht ist, als ein miraculum, verletzt er nicht (selbst Goethe, der Neidlose, nannte Shakespeare seinen Stern der fernsten Höhe; wobei man sich jenes Verses erinnern mag: »die Sterne, die begehrt man nicht«). Aber von jenen Einflüsterungen unserer Eitelkeit abgesehen, so erscheint die Thätigkeit des Genie’s durchaus nicht als etwas Grundverschiedenes von der Thätigkeit des mechanischen Erfinders, des astronomischen oder historischen Gelehrten, des Meisters der Taktik. Alle diese Thätigkeiten erklären sich, wenn man sich Menschen vergegenwärtigt, deren Denken in Einer Richtung thätig ist, die Alles als Stoff benützen, die immer ihrem innern Leben und dem
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