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Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss

Titel: Percy Pumpkin (Bd.1) - Mord im Schloss
Autoren: Christian Loeffelbein
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hast keine roten selbst gestrickten Socken dabei?«, fragten Linda und Claire wie aus einem Mund.
    »Ich fürchte, nein«, gab Percy zu. »Das Einzige, was ich habe, sind drei grässliche dunkelrote Pullunder von meiner Oma«, sagte er. Bei dem Gedanken an seine Familie wurde ihm wieder ganz flau im Magen.
    »Jetzt guck doch nicht wie ein begossener Pudel.« Claire klatschte in die Hände. »Her mit einem von den Teilen. Wir machen daraus schon noch schnell eine Weihnachtssocke. Und dass du die nicht selbst gestrickt hast, bleibt neben derIdentität des Spions eins der großen Geheimnisse dieser Weihnacht.«
    Tatsächlich gelang es Claire in erstaunlich kurzer Zeit, ein paar Stricknadeln aufzutreiben und aus Percys Pullunder eine wunderbar riesige Socke zu stricken. Percy kam gerade aus dem Badezimmer, als Claire die Nadeln beiseitelegte. Jim bellte schon wieder aufgeregt, weil er die rote Socke für ein Hundespielzeug hielt, aber Linda gab ihm einen Klaps auf die Schnauze. »Nichts da. Den hat meine Schwester für Percy gestrickt und nicht für dich. Aber ich bin sicher, dass du auch etwas vom Weihnachtsmann bekommst, wenn du jetzt brav bist.«
    Jim schaute sie mit großen Augen an und hörte dann auf zu bellen.
    »Seht ihr, was für ein kluger Hund«, lobte ihn Linda.
    »Seht ihr, was für eine tolle Socke«, lobte Claire sich selbst.
    Wenige Minuten später rannten die vier Freunde und Jim durch die Flure und Korridore von Schloss Darkmoor zu dem riesigen Kamin in der Bibliothek. Gerade als sie dort ankamen, erschienen auch Cyril und Jason auf der Bildfläche. Sie hatten ziemlich rote Nasen und husteten fast ohne Unterlass – offenbar hatten sie sich bei ihrem unfreiwilligen Bad im Wassergraben erkältet.
    Percy zögerte einen Augenblick, aber Claire gab ihm einen Schubs, und er hängte seine Socke an den letzten freien Platz an der Stirnseite des Kaminsimses.
    »Tja, wer zu spät kommt, den bestraft das Leben«, sagte Claire zu Cyril und Jason, die sie wütend anstarrten. Doch sie kamen nicht dazu, etwas Gemeines zu erwidern, weil sie ein erneuter Hustenanfall außer Gefecht setzte.
    »Bis heute Abend«, verabschiedete sich Claire von ihren Cousins. »Wir freuen uns schon auf Cyrils großes Weihnachtskonzert.«
    »Da könnt ihr euch lange freuen«, keuchte Jason. »Inspektor Fortescue hat unseren Flügel zu Kleinholz verarbeitet.«
    »Und außerdem sind meine Noten unauffindbar«, ergänzte Cyril hustend.
    »Wir werden ja sehen«, meinte Linda. »Hoffentlich blamierst du dich nicht, wenn Noten und Flügel doch noch auftauchen.«
    Mit diesen Worten verließen sie die Bibliothek.
    »Schade, dass Jason recht hat«, sagte John. »Die Überreste des Flügels hat Onkel Cedric gestern abtransportieren lassen. Das habe ich selber gesehen.«
    »Abwarten«, sagte Claire und zwinkerte ihrer Schwester verschwörerisch zu.
    Percy und John versuchten noch eine Weile, etwas aus den Mädchen herauszubekommen, aber ohne Erfolg. Außerdem gab es noch etwas anderes, wesentlich Wichtigeres, das Percys Gedanken in Anspruch nahm: Was hatte Wallace bloß damit gemeint, als er davon gesprochen hatte, dass er
sie auf dem Gewissen hatte?
Und warum war der Gärtner überhaupt so lange verschwunden gewesen?
    Als sie mit Jim Gassi gingen, sprach Percy Claire darauf an. Seine Cousine hörte für einen Augenblick damit auf, Schneebälle für Jim durch die Luft zu werfen.
    »Ich habe mich schon gewundert, warum unser Superhirn nicht vorhin danach gefragt hat.« Sie nahm eine Handvoll Schnee und sagte leise: »Das gehört auch zu den ungelösten Weihnachtsrätseln, und ich finde, es ist das gruseligste. Wenn man einmal davon absieht, dass deine Eltern einfach ohne dich abgereist sind.«
    »Noch gruseliger als ein elektrisches Robotermonster im Schlossgraben, mit dem euch die McMurdochs ausspionieren wollten?«
    »Allerdings. Wallace ist aus irgendeinem Grund mit mehreren Rosensträuchern im Gepäck in den Wald gefahren. Und dann muss es einen Unfall oder so gegeben haben, auf jeden Fall ist sein Wagen eingeschneit und er konnte nicht mehr heraus. Papa meint, wenn er nicht so viel Alkohol im Blut gehabt hätte, wäre er bestimmt erfroren. Warum er mit seinen Blumen in den Wald ist, das weiß bis jetzt noch keiner. Brenda versucht zwar, es aus ihm herauszubekommen, aber er faselt nur wirres Zeug. Eben solche Sachen wie, dass er
sie umgebracht hat
, und ähnlichen Blödsinn.«
    Percy starrte eine Weile in den Schnee, dann sagte er plötzlich:
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