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Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin

Titel: Percy Jackson Bd. 5 Die letzte Göttin
Autoren: Rick Riordan
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auch noch bei Atlas den Babysitter spielen, während du Spaß
    hast.«
    Unter dem Wirbelwind aus Wolken brüllte Atlas vor Qual.
    »Lasst mich raus, verdammt noch mal! Ich bin euer größter
    Krieger! Nehmt meine Last, damit ich kämpfen kann!«
    »Klappe halten!«, schrie der goldene Titan. »Du hast deine
    Chance gehabt, Atlas. Du hast versagt. Kronos will dich genau da haben, wo du bist. Und was dich angeht, Krios, tu deine Pflicht.«
    »Und wenn du weitere Krieger brauchst?«, fragte Krios. »Unser
    Neffe, dieser Verräter im Smoking, wäre dir in einem Kampf keine große Hilfe.«
    Der goldene Titan lachte. »Mach dir um ihn keine Gedanken.
    Außerdem werden die Götter schon mit unserer ersten kleinen
    Herausforderung kaum fertig – und sie haben keine Ahnung, wie
    viele wir noch im Ärmel haben. Glaub mir, in wenigen Tagen wird der Olymp eine Ruine sein und wir werden uns hier wieder treffen, um das Heraufziehen des Sechsten Zeitalters zu feiern.«
    Der goldene Titan ging in lodernden Flammen auf und war
    verschwunden.
    »Aber klar doch«, murrte Krios. » Er geht in Flammen auf. Und ich muss diese blöden Widderhörner tragen.«
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    Die Szene wechselte. Jetzt stand ich vor dem Palast und ver-
    steckte mich im Schatten einer griechischen Säule. Ein Junge stand neben mir und belauschte die Titanen. Er hatte dunkle seidenweiche Haare, eine bleiche Haut und dunkle Kleider – mein Fre-
    und Nico di Angelo, der Sohn des Hades.
    Er sah mir mit düsterer Miene ins Gesicht. »Siehst du, Percy?«, flüsterte er. »Die Zeit läuft dir davon. Glaubst du wirklich, du kannst sie ohne meinen Plan schlagen?«
    Seine Worte spülten so kalt wie die Meereswogen über mich hin-
    weg und meine Träume wurden schwarz.
    »Percy?«, fragte eine tiefe Stimme.
    Mein Kopf fühlte sich an, als wäre er in Alufolie in der Mikrow-elle erhitzt worden. Ich öffnete die Augen und sah einen riesigen Schatten über mir aufragen.
    »Beckendorf?«, fragte ich hoffnungsvoll.
    »Nein. Bruder.«
    Ich stelle scharf und sah einen Zyklopen vor mir – ein miss-
    gestaltetes Gesicht, mausbraune Haare, ein großes, von Besorgnis erfülltes braunes Auge. »Tyson?«
    Mein Bruder verzog seinen Mund zu einem zahnreichen
    Grinsen. »Jawoll! Dein Gehirn funktioniert!«
    Ich war mir da nicht so sicher. Mein Körper fühlte sich
    schwerelos und kalt an und meine Stimme hatte einen falschen
    Klang. Ich konnte Tyson hören, aber es wirkte eher wie Schwin-
    gungen in meinem Schädel, nicht wie echte Töne.
    Ich setzte mich auf und eine hauchdünne Decke glitt von mir
    herab. Ich befand mich auf einem Bett aus seidenweichem
    gewebtem Seetang, in einem mit Abalonenschalen getäfelten Zim-
    mer. Leuchtende Perlen von Basketballgröße schwebten unter der Decke und leuchteten uns. Ich war unter Wasser.
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    Als Sohn des Poseidon und so hatte ich damit keine Probleme.
    Unter Wasser kann ich problemlos atmen und meine Kleidung
    wird nicht einmal nass, solange ich das nicht will. Aber es war trotzdem noch ein ziemlicher Schock, als ein Hammerhai durch
    das Schlafzimmerfenster hereinschwamm, mich ansah und dann
    gelassen auf der anderen Seite des Zimmers wieder hinausglitt.
    »Wo …?«
    »Daddys Palast«, sagte Tyson.
    Unter anderen Umständen hätte ich mich gefreut. Ich hatte das
    Reich Poseidons noch nie besucht und seit Jahren davon geträumt.
    Aber mein Kopf tat weh. Mein Hemd war noch immer mit Brand-
    spuren von der Explosion übersät. Die Wunden an meinen Armen
    und Beinen waren verheilt – bei mir reicht es, einfach im Meer zu sein, wenn es lange genug ist –, aber ich hatte noch immer das Ge-fühl, dass ein laistrygonisches Fußballteam in Stollenschuhen auf mir herumgetrampelt war.
    »Wie lange …?«
    »Wir haben dich gestern Abend gefunden«, sagte Tyson. »Als du
    durch das Wasser gesunken bist.«
    »Und die Prinzessin Andromeda?«
    »Hat ka-bumm gemacht«, bestätigte Tyson.
    »Beckendorf war mit an Bord. Habt ihr …?«
    Tysons Gesicht verdüsterte sich. »Keine Spur von ihm. Tut mir
    leid, Bruder.«
    Ich starrte aus dem Fenster in tiefblaues Wasser. Beckendorf
    hätte im Herbst aufs College gehen sollen. Er hatte eine Freundin, eine Menge Freunde und das ganze Leben noch vor sich. Er konnte doch nicht einfach verschwunden sein. Vielleicht hatte er es wie ich geschafft, das Schiff zu verlassen. Vielleicht war er über Bord gesprungen … und dann? Im Unterschied zu mir konnte er einen
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    Fall von über dreißig Metern ins Wasser nicht
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