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Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens

Titel: Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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antwortete Pendergast. Normalerweise war er der Inbegriff von Südstaatenhöflichkeit, jetzt aber hatte seine Stimme den Klang von Eisstücken, die auf Eisen prasselten. »Die Kugel hat den Wadenmuskel lediglich gestreift. Weder das Waden- noch das Schienbein sind betroffen. Die Wunde war sauber, und es war auch keine Operation erforderlich.«
    »Aber der Blutverlust …«
    »Ja«, unterbrach Pendergast, »der Blutverlust. Wie viele Blutkonserven habe ich bekommen?«
    Schweigen. Dann: »Eine.«
    »Eine Konserve. Wegen der Beschädigung der oberflächlichen Nebenvenen der Vena Giacomini. Eine Bagatelle.« Er schwenkte das Röntgenbild wie ein Fähnchen. »Und was die Rippen angeht, so haben Sie selbst gesagt: angebrochen, nicht gebrochen. Die sternalen Rippen fünf und sechs, an den Köpfchen, ungefähr zwei Millimeter entfernt von der Wirbelsäule. Da es sich dabei um sogenannte echte Rippen handelt, wird ihre Elastizität zu einer raschen Heilung beitragen.«
    Der Arzt wurde wütend. »Dr. Pendergast, ich kann es einfach nicht erlauben, dass Sie das Krankenhaus in diesem Zustand verlassen. Gerade Sie müssten doch –«
    »Im Gegenteil, Doktor. Sie können es nicht verhindern. Der Zustand meiner lebenswichtigen Organe liegt im akzeptablen Bereich. Meine Verletzungen sind geringfügig, und ich kann für mich selbst sorgen.«
    »Ich werde in Ihrer Krankenakte notieren, dass Sie das Krankenhaus entgegen meinem ausdrücklichen Rat verlassen.«
    »Ausgezeichnet.« Pendergast schnippte das Röntgenbild wie eine Spielkarte auf den Tisch in der Nähe. »Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden?«
    Der Arzt warf einen letzten, gereizten Blick auf Pendergast, dann machte er auf dem Absatz kehrt und verließ den Raum, gefolgt von dem Mediziner, der D’Agosta begleitet hatte.
    Jetzt wandte sich Pendergast D’Agosta zu, so als hätte er ihn gerade eben erst bemerkt. »Vincent.«
    D’Agosta trat rasch ans Krankenbett. »Pendergast. Mein Gott. Es tut mir so leid …«
    »Warum sind Sie nicht bei Constance?«
    »Sie ist in Sicherheit. Das Mount Mercy hat seine Sicherheitsvorkehrungen verdoppelt. Ich musste«, er stockte, um seine Stimme im Griff zu behalten, »nach Ihnen sehen.«
    »Viel Lärm um nichts, aber trotzdem vielen Dank.« Pendergast entfernte die Nasenkanüle und zog die Infusionsnadel aus der Armbeuge, dann löste er die Blutdruckmanschette und das Pulsoxymeter. Er schlug die Bettdecke zur Seite und setzte sich auf. Seine Bewegungen wirkten langsam, fast roboterhaft. Der Mann trieb sich mit eisernem Willen an, das war unverkennbar.
    »Ich hoffe bloß, Sie beabsichtigen nicht tatsächlich, das Krankenhaus zu verlassen.«
    Als Pendergast sich umwandte und ihn wieder ansah, brachte die Heftigkeit in seinem Blick – wie glühende Kohlen in einem ansonsten leblosen Gesicht – D’Agosta augenblicklich zum Verstummen.
    »Und wie geht es Proctor?«, fragte Pendergast, während er die Beine über die Bettkante schwang.
    »Gut, laut Auskunft der Ärzte. Jedenfalls unter den Umständen. Ein paar gebrochene Rippen, dort, wo das Projektil auf die kugelsichere Weste getroffen ist.«
    »Judson?«
    D’Agosta schüttelte den Kopf.
    »Bringen Sie mir meine Kleidung.« Mit einem Nicken deutete Pendergast zum Kleiderschrank.
    D’Agosta zögerte, erkannte, dass Widerspruch zwecklos war, und brachte sie ihm.
    Im Aufstehen zuckte Pendergast zusammen, eine Sekunde lang schwankte er fast unmerklich, dann hatte er sich wieder im Griff. D’Agosta reichte ihm die Kleidungsstücke, Pendergast zog den Schutzvorhang zu.
    »Haben Sie eine Ahnung, was zum Teufel da im Park abgelaufen ist?«, fragte D’Agosta. »Die Nachrichten bringen fast nicht anderes mehr. Fünf Tote, das Morddezernat ist völlig aus dem Häuschen.«
    »Ich habe keine Zeit für Erklärungen.«
    »Tut mir leid, aber Sie kommen hier nicht raus, ohne mir zu erklären, was da passiert ist.« Er zückte sein Notizbuch.
    »Also gut. Ich rede mit Ihnen, so lange wie ich zum Ankleiden brauche. Und dann gehe ich hier raus.«
    D’Agosta zuckte mit den Schultern. Am besten nahm er, was er kriegen konnte.
    »Es handelt sich um eine sorgfältig – außerordentlich sorgfältig – geplante Entführung. Diese Leute haben Judson ermordet und meine Frau entführt.«
    »Diese Leute? Wer sind die?«
    »Eine undurchsichtige Gruppe von Nazis oder Nachkommen von Nazis, die sich Der Bund nennt.«
    »Nazis? Verdammt, was wollen die?«
    »Die Motive dieser Leute sind mir ein
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