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Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Titel: Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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tatsächlich die Kriterien eines klassischen Gift anschlages er füllte: Aus einem Päckchen, das an eine hoch rangige New Yorker Institution adressiert war, rieselte ein braunes Pulver. Doch der erste Anthrax-Test, den man sofort vor Ort durchgeführt hatte, war bereits negativ ausgefallen, und Wildenstein wusste, dass sich auch dieser Fall höchst wahrscheinlich als falscher Alarm erweisen würde.
    In den zwei Jahren, in denen sie das Sentinel-Labor in New York City leitete, hatten sie über vierhundert verdächtige Substanzen analysiert, und in allen Fällen hatte sich – Gott sei Dank – herausgestellt, dass es sich um harmlose Stoffe handelte, die nicht für einen Giftanschlag geeignet waren. Bis jetzt. Sie warf einen Blick auf die an die Wand gepinnte Strichliste: Zu den am häufigsten gefundenen Substanzen gehörten Zucker, Salz, Mehl, Backpulver, Heroin, Kokain, Pfeffer und Staub – in dieser Reihenfolge. Die Liste bezeugte die herrschende Paranoia und die irrwitzige Anzahl von ausgelösten Terror alarmen.
    Das Team, das die verdächtige Substanz abgeliefert hatte, verließ das Labor, und Wildenstein schaute kurz auf den versiegelten Behälter. Erstaunlich, was für eine Bestürzung ein Paket mit Pulver heutzutage auszulösen vermochte. Es war erst vor einer halben Stunde im Museum eingetroffen, und schon befanden sich ein leitender Angestellter und ein Wärter desMuseums in Quarantäne, erhielten Antibiotika und wurden von einem Psychologenteam betreut. Der leitende Angestellte hatte anscheinend besonders hysterisch reagiert.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Was meinen Sie?«, hörte sie eine Stimme hinter ihrer Schulter. »Terroristencocktail
du jour?
«
    Wildenstein ignorierte die Frage. Richie leistete erstklassige Arbeit, auch wenn er in seiner emotionalen Entwicklung irgendwo im Alter von acht oder neun Jahren steckengeblieben war. »Lassen Sie uns das Ding durchleuchten.«
    »Bin schon dabei.«
    Das Falschfarbenbild auf dem Bildschirm zeigte, dass das Paket mit einer amorphen Substanz gefüllt war und weder einen Brief noch irgendeinen anderen sichtbaren Gegenstand enthielt.
    »Kein Zünder«, sagte Richie. »Schade.«
    »Ich werde jetzt den Behälter öffnen.« Wildenstein brach die Versiegelung der Sicherheitskiste auf und hob das Paket vorsichtig heraus. Sie bemerkte den ungelenken, kindlichen Schriftzug, den fehlenden Absender, das Bändergewirr der übertriebenen Verschnürung. Es sah fast so aus, als habe es jemand darauf angelegt, das Paket verdächtig wirken zu lassen. Eine Ecke war durch unsachgemäße Behandlung aufgerissen, so dass eine hellbraune, sandähnliche Substanz herausrieselte. Sie hatte keinerlei Ähnlichkeit mit irgendeinem gefährlichen biochemischen Stoff, den Wildenstein kannte. Etwas behindert durch die schweren Sicherheitshandschuhe durchschnitt sie unbeholfen die Schnur, öffnete das Paket und hob eine Plastiktüte heraus.
    »Eine Sandsack-Attacke!«, schnaubte Richie.
    »Bis zum Beweis des Gegenteils behandeln wir das als Gefahrenstoff«, sagte Wildenstein.
    »Gewicht?«
    »1,2 Kilo. Fürs Protokoll füge ich hinzu, dass alle Messanzeigen für gefährliche biochemische Stoffe unter der Abgashaube negativ sind.«
    Mit einem Messlöffel nahm sie eine kleine Menge der Substanz auf, verteilte sie auf ein halbes Dutzend Reagenzgläser, verschloss die Proben und stellte sie in einen Ständer. Dann holte sie ihn unter der Haube hervor und reichte ihn an Richie weiter. Ohne dass sie etwas sagen musste, führte er die übliche Abfolge chemischer Reaktionstests zur Stoffbestimmung durch.
    »Schön, dass wir gleich eine halbe Schubkarre von dem Zeug haben«, meinte er gutgelaunt. »Wir können es verbrennen, backen, auflösen und haben immer noch genug übrig, um eine Sandburg zu bauen.«
    Wildenstein wartete, während er geschickt die Testreihen durchführte.
    »Alle negativ«, verkündete er schließlich. »Mann, was ist das bloß für ein Zeug?«
    Wildenstein zog ein zweites Probensortiment. »Mach einen Hitzetest in einer Oxidationsatmosphäre und leite das Gas zum Gasanalysator.«
    »Alles klar.« Richie nahm ein weiteres Reagenzglas, verschloss es mit einem Saugröhrchen, das zum Gasanalysator führte, und erhitzte die Probe langsam über einem Bunsenbrenner. Erstaunt beobachtete Wildenstein, wie sich die Probe sehr schnell entzündete, einen Moment lang aufglühte und schließlich, ohne Asche oder andere Rückstände zu hinterlassen, verdampfte.
    »Burn, Baby, burn.«
    »Was
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