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Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall

Titel: Pelbar 1 Die Zitadelle von Nordwall
Autoren: Paul Williams
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Ameisenhaufen fest. Er starb langsam und schrecklich. Sie schienen es zu genießen. Von allen Völkern, denen ich begegnet bin, macht es ihnen allein Vergnügen, anderen Schmerzen zu bereiten.
    Ich wurde weit mehr als zweihundert Ayas nach Norden gebracht, anscheinend im Zuge der Vorbereitungen auf ein Haupttreffen der Banden, bei dem ich irgendeiner Folter unterworfen werden sollte. Die Gefangennahme war schlimm genug, und ich trage noch Narben davon, aber die Peshtak machten einen verhängnisvollen Fehler. Sie zogen zu nahe an den Hochflächen in der Nähe des Ubed entlang, der nach Norden ins Bittermeer fließt. Dort wurden sie von den Tantal überrascht und gefangengenommen, und ich mit ihnen.
    So kamen die, die mich gefangengenommen hatten, mit mir in die Sklaverei, nicht daß sie dadurch freundlicher geworden wären, aber sie hatten keine Gelegenheit mehr, ihre Grausamkeiten auszuführen, denn die Tantal sahen mich als einigermaßen wertvoll an, weil ich kräftig gebaut bin. Wir wurden in einen großen Holzkahn gebracht, den wir erst staken, dann rudern mußten, nach Norden, flußabwärts bis zum Bittermeer und ihrer Hauptstadt.«
    »Gramigan.«
    »Nein. Gramigan liegt im Westen und ist kleiner.
    Wir kamen nach Ginesh, das liegt auf dem Hochge-lände über dem Sumpf, der sich entlang der Mündung des Ubed ins Bittermeer erstreckt. Das Bittermeer hat Süßwasser, und ich weiß nicht, warum es diesen Namen trägt, außer wegen seiner Kälte oder vielleicht wegen der verbrannten Gebiete in der Nähe der großen Ruinen dort, die aus der Zeit des Feuers stammen und wo weit und breit nichts wächst.
    Dort lernte ich Igon kennen. Er war etwa sechs Monate früher gefangengenommen worden und war einer von nur vier Sentani, die versklavt worden waren. Da unsere Dialekte einander ziemlich ähnlich sind und da er krank war und ich ihm half zu gene-sen, wurden wir Freunde.
    Wir waren alle in einem großen Sklavenblockhaus am Flußufer untergebracht, ein gemischter Haufen aus Sentani, Peshtak, vier Shumai, die bis vom Ostarm der Ebenen kamen, eine große Anzahl Rits aus dem Nordwesten, weil sie so fügsam sind, daß ...«
    »Fügsamer als die Pelbar?«
    »Ich war darauf bedacht, mich nicht fügsam zu zeigen, damit sie nicht etwa eine Streitmacht bis hierher in die westlichen Gebiete entsandten, um uns zu versklaven. Sie sind zahlreich. Die Völker in ihrer Nähe begegnen ihnen mit Mißtrauen. Wir hier könnten ihnen sicher Widerstand leisten, aber es wäre sehr schwierig. Und in jedem Fall wäre es kostspielig, selbst wenn sie so weit durch die östlichen Shumaigruppen nahe am Flußufer im Norden kämen. Die Stone Creek-Shumai zum Beispiel.«
    »Die Shumai? Dieses Gesindel könnte doch sicherlich keine disziplinierten Männer aufhalten, die sich zu helfen wissen. Uns haben sie nie geschlagen.«
    »Nun, das können wir dahingestellt sein lassen.
    Aber hast du jemals Shumai kennengelernt? Ich kannte die vier Gefangenen von Ginesh und fand, daß es intelligente Leute waren, eine sonderbare Mischung aus Freundlichkeit und stählerner Härte. Sie haben einen sehr beweglichen Geist. Natürlich hielten sie sich abseits und neigten dazu, die übrigen zu verachten, aber sie waren aufrichtig und fair und nicht grausam um der Grausamkeit willen.
    Ich glaube, ihr wißt vielleicht gar nicht, wie sehr selbst ihr von den Shumai abhängig seid. Obwohl wir alle miteinander verfeindet sind, ist doch das Kupfer der Shumai in euren Schnallen und Messergriffen, auch wenn die Pelbar sie gemacht haben. In gleicher Weise tragen die Shumai Gardetuniken, die wir aus den von den Sentani eingetauschten Fasern hergestellt haben. Sie kaufen auch euren wilden Reis über uns, und unser Biberfilz aus eurer Jagd wird oft von den Shumai erstanden. Wir brauchen einander, sonst gäbe es keine Friedenswochen, und unsere Feindse-ligkeiten wären noch erbitterter.«
    »Sie sind erbittert genug. Fahr mit deiner Geschichte fort!«
    »Als ich Igon kennenlernte, war er krank, wie viele der anderen auch. Allein die Shumai schienen bei Kräften zu bleiben, aber ich sah, daß das vielleicht deshalb so war, weil sie Ratten und Mäuse aßen, die sie in der Blockhütte fingen, denn das verabscheuen die Männer der anderen Stämme. Igon brauchte Fleisch. Die Tantal gaben uns nichts anderes zu essen als Getreidebrei, und der war nicht reichlich. Sie sind daran gewöhnt, ihre Sklaven durch schlechte Ernährung und Arbeit bald zu Tode zu bringen, sie dann einfach in den Fluß
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