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Pechvogel: Roman (German Edition)

Pechvogel: Roman (German Edition)

Titel: Pechvogel: Roman (German Edition)
Autoren: S. G. Browne
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gestohlen worden ist, immer noch gute Dinge passieren können. Und zwar einzig und allein aufgrund seiner persönlichen Qualitäten und der guten Dinge, die er tut.
    Vielleicht ist nicht nur das, was du bist oder was dir bei deiner Geburt mitgegeben wurde, entscheidend für dein Glück, sondern auch deine Taten haben Einfluss darauf.
    Nun ja. Ein einziger unerklärlicher Fall von Glück reicht aus, um das gesamte persönliche Glaubenssystem ins Wanken zu bringen.
    Doug greift die Kugel mit den Fingerspitzen, zieht sie heraus, hält sie hoch, betrachtet sie für eine Weile und steckt sie dann in seine Tasche. Auch die Hälften des Messingringes packt er dazu.
    »Sieht so aus, als hätte Bow Wow einen neuen Glücksbringer«, sagt er.
    Wer bin ich, dass ich ihm da widersprechen könnte?
    »Ich bin froh, dass du okay bist, Bow Wow.«
    Er lächelt mich an. »Danke, Holmes.«
    Ich helfe ihm auf die Füße, und er sieht sich um. Auf dem Weg zur Tür fragt er mich: »Was ist mit dem Typen passiert, der mich ausgeknipst hat?«
    »Der musste gehen.«
    »Und mit dem Jungen?«
    »Keine Ahnung«, erwidere ich. »Schauen wir mal, ob wir es herausfinden können.«
    Wir verlassen das Dach und gehen die Treppe herunter durch den Starlight Room. Dort brennt es zwar immer noch, aber offensichtlich ist niemand ernsthaft verletzt. Ich hoffe, dass dies auch für Jimmy und Mandy gilt. Und dass ich eine Möglichkeit bekomme, die Dinge wieder ins Lot zu bringen, ehe es dafür zu spät ist.
    Auf dem Weg die Treppe hinunter in die Lobby kann ich mich des Gefühls nicht erwehren, der unfreiwillige Held in einem Hollywood-Film zu sein. Ein Schauspieler, der versucht, sich an seinen Text zu erinnern. Der gern wüsste, wie es ausgeht. Wie sich alles entwickelt. Was für ihn vorgesehen ist. Leider ist niemand da, der mir ein Zeichen für meinen Einsatz oder ein Stichwort gibt. Also muss ich improvisieren. Mein eigenes Drehbuch entwickeln.
    Ich hoffe nur, dass es ein Happy End haben wird.

Kapitel 39
    A ls wir unten ankommen, wimmelt es in der Empfangshalle nur so von Rettungskräften und Polizisten. Ich gehe auf einen der Polizeibeamten zu und erkundige mich nach Jimmy Saltzman.
    »Wer sind Sie?«, will er wissen.
    »Wir sind die, die Sie wegen der Entführung angerufen haben«, antworte ich und zeige auf Doug und mich.
    Doug nickt und sagt: »Yo, Mann.«
    »Warten Sie mal kurz«, meint der Bulle.
    Als ich mich umschaue, sehe ich mehr als ein Dutzend Menschen, die von den Sanitätern wegen Verletzungen oder Rauchvergiftungen behandelt werden – unter ihnen auch der Betrunkene, der den Stuhl durch die Fensterscheibe geworfen hat. Von Schläger eins oder zwei keine Spur. Dafür entdecke ich nun eine Frau, die bekleidet mit meiner Jacke und einer offensichtlich hoteleigenen Pyjamahose auf einem Stuhl sitzt; an ihrer Seite eine Hotelangestellte, die ihr die Hand hält. Mandy.
    Trotz ihrer Grundsatzerklärung will ich sofort zu ihr gehen, doch dann erscheint ihr Ehemann Ted, und sie nehmen einander in die Arme. Mandy beginnt zu schluchzen, und ich entscheide spontan, dass es wahrscheinlich eine schlechte Idee wäre, sie jetzt zu fragen, wie es ihr geht. Stattdessen betrachte ich sie und Ted, wie sie kurz darauf Arm in Arm das Hotel verlassen. Dann kommt der uniformierte Polizeibeamte zu mir zurück und nimmt mir die Sicht.
    »Kommen Sie mit«, fordert er mich auf. Als Doug und ich ihm folgen wollen, zeigt der Beamte auf Doug und sagt zu ihm: »Nicht Sie. Nur er.«
    »Aber ich bin derjenige, der den Anruf gemacht hat«, wirft Doug ein.
    »Warte einfach hier, Bow Wow«, sage ich. »Alles wird gut.«
    »Okay, Holmes.«
    Ich lasse ihn schmollend zurück und folge dem Polizeibeamten durch den Vordereingang, vor dem uns ein Anzugträger abfängt, der dem Cop mitteilt: »Ich übernehme das ab hier.«
    Es ist Elwood.
    »Haben Sie immer noch meine Mentos?«, frage ich ihn.
    Er greift in seine Manteltasche, holt die Rolle heraus und reicht sie mir. Ich pule etwas von dem Papier ab, nehme mir eines und gebe ihm dankend die Rolle zurück.
    Wir überqueren die Powell Street und steuern auf eine schwarze Limousine zu, die vor dem Restaurant Sears Fine Food parkt. Elwood öffnet die hintere Tür, ich steige ein und sitze Barry gegenüber, während Elwood die Tür wieder schließt und draußen wartet.
    »Na, wenn das mal nicht mein allerliebster Glückswilderer ist«, sagt Barry.
    »Ich kann nicht behaupten, dass die Zuneigung auf Gegenseitigkeit beruht. Was wollen
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