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Pearl Harbor

Pearl Harbor

Titel: Pearl Harbor
Autoren: Harry Thürk
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Sonnenbanner geschlagen werden konnten.
    In Tokio herrschte nach Bekanntwerden der Nachricht von Pearl

    Spontan erwacht im amerikanischen Volk der Wille zur Selbstverteidigung. Hier ein Trupp, der in der Nacht nach dem Überfall auf Pearl Harbor in San Franzisko Brücken
    und andere Objekte bewacht. Viele Leute befürchteten nach Pearl Harbor einen japanischen Angriff auf Amerikas Westküste

    Am 8. Dezember hielt Präsident Roosevelt
    seine anklagende Rede vor dem Kongreß

    Harbor Siegesstimmung. Um elf Uhr vierzig kam das kaiserliche Dekret über den Kriegszustand heraus.
    Es war ein kalter, frischer Wintermorgen. Aus vielen Lautsprechern in den Straßen Tokios klang seit den frühen Morgenstunden Marschmusik. Dazwischen wurden Nachrichten über die in Pearl Harbor angerichteten Zerstörungen gesendet. Anschließend erklang Beethovens Fü nfte Symphonie.
    Tojo und seine Generale und Admirale rieben sich die Hände. Der erste Schlag war geglückt. Die parallel mit dem Schlag gegen Pearl Harbor geführten Angriffsaktionen verliefen ebenfalls erfolgreich. Das Neujahrsfest würde ein Fest des Sieges werden.
    In Amerika hatte der Schlag von Pearl Harbor ernüchternd gewirkt. Die isolationistischen Politiker, die noch vor Tagen nicht laut genug hatten schreien können, waren verstummt. Das Volk erkannte, daß es gefährlich gewesen war, die faschistische Bedrohung so lange zu negieren. Man begriff, daß die Bemühungen des Präsidenten Roosevelt, den vom Faschismus überfallenen Völkern zu helfen, von großer Voraussicht erfüllt gewesen waren. Die Isolationisten hatten diese Bemühungen sabotiert. Nun war plötzlich eine neue Lage entstanden. Amerika selbst war angegriffen worden. Die faschistischen Eroberer dehnten ihre Pläne auf Amerika aus. Das brachte die Nation in Bewegung. Der heimtückische Angriff auf die Pazifikflotte in Pearl Harbor erweckte in jedem anständigen Amerikaner den Wunsch, so schnell wie möglich mit der faschistischen Gefahr Schluß zu machen, die die gesamte Menschheit be-

    drohte. Und das amerikanische Volk zögerte nicht, seine Kräfte zusammenzufassen.
    Noch am Tage des Angriffs meldeten sich unzählige junge Männer zum Dienst in den Streitkräften. Zivilisten hängten sich ihre Jagdgewehre um und zogen an der Westküste auf Wacht gegen etwaige japanische Angriffsversuche. Die Politiker der Isolation und jene, die einen Ausgleich mit Japan anstrebten, hatten es jahrelang verstanden, das einfache Volk mit demagogischen Phrasen von der grausamen Realität der faschistischen Bedrohung abzulenken. Der Tag von Pearl Harbor machte diesem Treiben ein Ende. Der einfache Amerikaner erkannte, daß s ein Platz an der Seite der Völker war, die schon seit Jahren gegen die Faschisten kämpften, an der Seite der Sowjetunion, die in diesem Kampf die Hauptlast trug. Spontan entschied sich die gesamte Nation dafür, ihre Kräfte zur Verteidigung der Menschheit gegen deren barbarischsten Feind einzusetzen.
    Am B. Dezember, um die Mittagszeit, trat der amerikanische Kongreß zusammen. Um zwölf Uhr zwanzig rollten einige schwarze Limousinen auf das Capitol zu. Aus einer von ihnen stieg Präsident Roosevelt, gefolgt von seinem Sohn Jimmy, der die Uniform der Marine trug. Die Zuschauer, die sich eingefunden hatten, applaudierten. Präsident Roosevelt winkte kurz zu ihnen hinüber, dann begab er sich, begleitet von seinem Sekretär Harry Hopkins, ins Capitol. Wenig später begann die Sitzung. Roosevelt, dessen schlechter Gesundheitszustand bekannt war, wurde von seinem Sohn zum Rednerpult geführt. Er sprach nur zehn Minuten.
    »Am 7. Dezember«, sagte er, »einem Tag, der für seine Infamie unvergessen sein wird, haben Marine- und Luftstreitkräfte des Kaiserreiches Japan die Vereinigten Staaten plötzlich nach einem lange vorbereiteten Plan angegriffen. Es war ein feiger, heimtückischer Angriff. Wir werden nie die Art und Weise dieses Überfalls auf uns vergessen.«
    Als Roosevelt wenig später den Kongreß aufforderte, Japan den Krieg zu erklären, ertönte spontan Beifall. Roosevelt erwähnte nicht seine jahrelangen Bemühungen, die Kräfte der Vereinigten Staaten in den Abwehrkampf der Menschheit gegen den Faschismus einzuschalten. Er erwähnte auch nicht, daß eben dieser Kongreß, der jetzt spontan applaudierte, seine Bemühungen stets durchkreuzt hatte. Dies war nicht die Zeit und auch nicht der Ort, darüber abzurechnen. Es war auch nicht der Ort zu untersuchen, wie es geschehen konnte, daß Japan
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