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Pearl Harbor

Pearl Harbor

Titel: Pearl Harbor
Autoren: Harry Thürk
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weniger Stunden ein japanischer Soldat.
    Harada schlich sich zur Robinson-Ranch. Er wußte, daß Mister Robinson ein Jagdgewehr und zwei Pistolen besaß, und es gelang ihm auch, sie ausfindig zu machen.
    Das übrige Dienstpersonal war es gewöhnt, daß Harada im Hause ein- und ausging. So gelang es ihm, am späten Nachmittag die Waffen und etwas Munition in sein Haus zu schmuggeln, wo der Pilot wartete. Dessen Gesicht hellte sich auf, als er die Waffen sah.
    »Nun werden wir siegen!« rief er.
    In diesem Augenblick betrat Haniki das Haus. Er wollte Harada bei der Bewachung ablösen. Die beiden Japaner richteten sofort die Waffen auf ihn. Ohne viel Umstände brachten sie ihn zu einem Lagerschuppen der Robinson-Ranch und sperrten ihn dort ein. Dann legten sie sich an dem Weg, der von der Ranch zum Dorf führte, in den Hinterhalt und hielten wenig später ein Pferdegespann auf, dessen Fahrer sie zwangen, sie nach Puuwai zu fahren. Zuerst gingen sie zum Haus von Hawila Kaleohano, um die Pistole zu holen, die er dem Piloten abgenommen hatte, und natürlich auch die Mappe mit den Dokumenten, die er ebenfalls aufbewahrte. Aber Kaleohano sah sie kommen.
    Er begriff sofort, was hier vorgegangen war, als er die Waffen in den Händen der beiden sah. Er hatte die Pistole und die Mappe sicher versteckt, unter der dicken Lage Palmblätter, mit denen sein Haus gedeckt war. Ohne lange über die Zusammenhänge nachzudenken, lief er durch den Hinterausgang davon, verschwand in den Zuckerrohrfeldern und beobachtete aus sicherer Entfernung, was nun in Puuwai vorging.
    Die beiden Japaner fanden weder die Pistole noch die Dokumententasche. Sie riefen nach Kaleohano, aber er meldete sich nicht. Daraufhin durchsuchten sie jedes Haus in Puuwai, aber wieder ohne Ergebnis. Die Dorfbewohner waren ebenfalls längst in die Zuckerrohrfelder geflohen. Sie waren waffenlos. Trotzdem nahmen sie die Besetzung ihrer Insel nicht so ohne weiteres hin. Es war ein Eingeborener namens Beni Kanahali, der in dieser Situation handelte. Er ließ sich von den anderen zum Anführer ernennen, weil er der stärkste und besonnenste der Inselbewohner war. Dann schlug er vor, daß sich Frauen und Kinder weiter ins Innere der Insel zurückziehen sollten. Die Männer bleiben in der Gegend des Dorfes, um etwas zu unternehmen. Darüber wurde es Sonnabend. Nun spitzte sich die Situation dramatisch zu.

    Harada und der Pilot hatten aus dem notgelandeten Flugzeug die vier Maschinengewehre ausgebaut und sie samt der übriggebliebenen Munition ins Dorf geschafft. Sie wußten, daß sich die Dorfbewohner ringsum versteckten. Also holten sie eine der im Dorf zurückgebliebenen alten Frauen herbei und befahlen ihr, zu den Männern zu gehen und ihnen mitzuteilen, daß die japanische Herrschaft auf der Insel errichtet worden sei. Sie hätten sich alle zur Arbeit einzufinden, und wenn sie das Eigentum des Piloten ablieferten, das Hawila Kaleohano in Verwahrung hatte, würde ihnen nichts geschehen. Folgten sie dieser Aufforderung aber nicht, so würden die beiden Japaner mit den Maschinengewehren das ganze Dorf zerstören und später Jagd auf die Bewohner machen.
    Die alte Frau verließ das Dorf und wurde im Wald von den Männern empfangen. Sie richtete alles Wort für Wort aus. Beni Kanahali, der aufmerksam zuhörte, beschloß zu handeln. Gegen Mittag schlich sich ein Trupp beherzter Männer unter Führung Kanahalis ins Dorf. Sie wollten die beiden Japaner gefangennehmen. Diese aber waren auf der Hut, und der Versuch mißlang. Während der Pilot und Harada ein paar der Männer verfolgten, als sie in die Zuckerrohrfelder zurückflüchteten, ließen sie die Maschinengewehre unbewacht. Sofort griff Beni Kanahali mit einigen anderen Männern zu. Sie schleppten die Waffen fort und nahmen auch die Munition mit, obwohl sich keiner von ihnen aufs Schießen verstand. Damit aber hatte sich die Lage grundlegend verändert. Harada und der Pilot tobten vor Wut, als sie von ihrer erfolglosen Jagd aus d en Zukkerrohrfeldern zurückkamen. Sie hatten niemand erwischt, und zudem waren nun ihre Maschinengewehre verloren.
    »Wir werden uns rächen«, befahl der Pilot. »Die Leute hier müssen merken, daß mit uns nicht zu spaßen ist! « Gemeinsam mit Harada begann er die Häuser des Dorfes zu zerstören. Sie gerieten in Schweiß dabei. Die Männer in den Feldern bissen die Zähne wütend zusammen. Da meldeten sich ein paar Freiwillige, die versuchen wollten, mit einem Boot Kauai zu erreichen und von
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