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Pearl Harbor

Pearl Harbor

Titel: Pearl Harbor
Autoren: Harry Thürk
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eingeborenen Bevölkerung gegen die angreifenden Japaner hätten in Anspruch nehmen können, taten sie das nicht. Sie verweigerten der kolonialistisch unterdrückten einheimischen Bevölkerung die Waffen aus Furcht, damit die
    Unabhängigkeitsbewegung zu fördern. So beraubten sie sich zu einem Zeitpunkt, da der zweite Weltkrieg bereits den Charakter eines imperialistischen Krieges verschiedener Mächtegruppen um die Neuaufteilung der Welt weitgehend verloren hatte and zum allumfassenden antifaschistischen Befreiungskampf der Völker geworden war, einer der hauptsächlichsten Kraftquellen.

    Japan hatte gegen Ende des Jahres 1941 eine mächtige Militärmaschine sprungbereit.
    Im einzelnen verfügte es über:
    51 Heeresdivisionen,
    10 Flugzeugträger,
    10 Schlachtschiffe,
    18 schwere Kreuzer,
    18 leichte Kreuzer,
    113 Zerstörer,

    63 U-Boote,
    3200 Marineflugzeuge,
    1500 Heeresflugzeuge.

    Die USA, Großbritannien and die Niederlande hatten auf dem pazifischen Kriegsschauplatz entgegenzustellen:
    12 Heeresdivisionen,
    3 Flugzeugträger,
    11 Schlachtschiffe*,
    14 schwere Kreuzer,
    21 leichte Kreuzer,
    101 Zerstörer,
    69 U-Boote,
    1000 Kampf- and Jagdflugzeuge.

    Allein dieser Vergleich zeigt schon die Schwäche der Alliierten. Noch deutlicher wird die Übermacht Japans erkennbar, wenn man bedenkt, daß der Aggressor jeweils mit der geballten Kraft seiner Marine und Luftwaffe die einzelnen Positionen der Verbündeten angreifen konnte. Die zersplitterten, über Tausende von Kilometern voneinander getrennt stehenden Streitkräfte der Verteidiger sahen sich einer erdrückenden Übermacht gegenüber.
    Deutlich wird das, wenn man die Aufstellung der alliierten Truppen and ihre Standorte beim Ausbruch der Kampfhandlungen im Pazifik betrachtet:
    auf Hawaii:
    9 Schlachtschiffe*,
    300 Flugzeuge,
    3 Divisionen,

    auf den Philippinen:
    3 Kreuzer,
    13 Zerstörer,
    19 U-Boote,
    180 Flugzeuge,
    2 Divisionen,

    in Malaya and Singapore: 2 Schlachtschiffe, 3 Kreuzer,
    5 Zerstörer,
    250 Flugzeuge,
    2 Divisionen,

    in Niederländisch-Indien: 3 Kreuzer, 6 Zerstörer,
    13 U-Boote,
    200 Flugzeuge,

    * Einschließlich der ,Utah-, eines Schlachtschiffs älterer Bauart, das nur noch als Zielschiff diente.

    2 Divisionen,
    auf den Aleuten und Samoa, Guam,
    2 Flugzeugträger,
    Wake und den kleineren amerikanischen
    21 Kreuzer,
    Stützpunkten:
    67 Zerstörer,
    27 U-Boote,
    in Burma:
    3 Divisionen.

    Dies alles ändert jedoch nichts daran, daß der Eroberungsplan des militaristischen Japans im höchsten Maße abenteuerlich war und von einer grenzenlosen Überschätzung der japanischen Kräfte sowie von einer Unterschätzung der antifaschistischen Kräfte der Völker zeugte. Aber er verschaffte dem japanischen Imperialismus eine günstige Ausgangsposition und führte zu erheblichen Anfangserfolgen.

    Eine weitere Voraussetzung für diese anfänglichen Erfolge war das Überraschungsmoment. Die verschlagene, auf Täuschung berechnete japanische Diplomatie hatte besonders die USA-Regierung zu lange in Sicherheit gewiegt. Das wiederum war möglich geworden durch die jahrelang von dieser gegenüber Japan betriebene Ausgleichs- und Beschwichtungspolitik. Initiatoren dieser Politik waren die reaktionären Kreise der USA. die als Isolationisten bezeichnet wurden und deren Ziel es war, Japan zu einem Angriff auf die Sowjetunion zu ermuntern. Es schien ihnen geradezu die ideale Lösung zu sein, wenn Japan seinen militärischen Aggressionsdrang gegen die fernöstlichen Gebiete der Sowjetunion richtete. Unter diesem Aspekt pumpten Monopole, wie Du Pont, Rockefeller, erhebliche Kapitalien in Japans Kriegswirtschaft.
    Die amerikanischen Kapitalinvestitionen in Japan waren beträchtlich. 1941 entfielen von allen ausländischen Investitionen in Japan etwa achtzig Prozent auf die USA. Die Gesamtsumme betrug etwa 500 Millionen Dollar. 178 Millionen davon waren in japanischen Gesellschaften in einem Verhältnis zum Gesamtkapital investiert, das es den amerikanischen Geldgebern ermöglichte, die Bedingungen zu diktieren. Dabei handelte es sich auch um solche für die Rüstung wichtigen Betriebe wie die Mitsubishi Denki, die Teikoku Seishi Kabushiki Kaisha, die Osaka Gasu, die Yokohama Rubber und die Nippon Columbia. 61,5 Millionen der Investitionssumme waren zur Gründung amerikanischer Unternehmen in Japan benutzt worden, die relativ wenig dem japanischen Einfluß unterstanden. Das waren Betriebe wie die Japan Dunlop Rubber, Japan Ge neral Motors und Ford Motor
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