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Paul Flemming 04 - Die Meisterdiebe von Nürnberg

Paul Flemming 04 - Die Meisterdiebe von Nürnberg

Titel: Paul Flemming 04 - Die Meisterdiebe von Nürnberg
Autoren: Jan Beinßen
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einmal auf die Suche nach der echten Heiligen Lanze machen, denn für mich hängt eine Menge daran, sie wiederzufinden.«
    »Die Magie der Heiligen Lanze kann viel bewirken«, sagte Bartel mit einem seltsamen Glanz in den Augen. »Letztlich wird sie der Gerechtigkeit zum Sieg verhelfen. Ich wünsche Ihnen viel Glück bei Ihrer Mission.«
    Glück ist es nicht, was ich brauche, dachte Paul. Eher Mut und jemanden, der mir dabei hilft, den letzten Schritt zu wagen und den eigentlichen Profiteur dieses Dramas zu stellen.
    42
    Ein feiner Dunst lag über dem Areal. Es war noch kühl so früh am Morgen des letzten Renntages. Paul und Jasmin waren die Einzigen, die durch die Boxengasse gingen. Der Norisring würde erst später zum Leben erwachen. Morgens um acht schliefen sich die meisten Beteiligten in ihren Wohnwagen oder Hotelzimmern aus, denn die Feiern und Partys nach den Rennen waren legendär und hatten es in sich. Das wusste Paul, und trotzdem konnte er es kaum abwarten, gemeinsam mit Jasmin endlich das letzte Kapitel dieses Dramas aufzuschlagen.
    »Dir ist klar, dass ich dich nur als Privatperson begleite«, sagte Jasmin, die kaum mit Pauls schnellen Schritten mithalten konnte.
    Als Paul nicht antwortete, redete sie einfach weiter: »Wir haben – außer einigen sehr kühnen Verdachtsmomenten – immer noch nichts in der Hand.«
    Das brauchte sie Paul nicht zu sagen, der seine schwache Position selbst nur zu gut kannte. Aber nun passte endlich alles zusammen und ergab einen Sinn. Heinrich Bartel hatte den letzten entscheidenden Hinweis gegeben. Paul konnte nicht anders: Er musste Lambert Wormser mit seiner Vermutung konfrontieren.
    »Hast du denn das mit dem Personenschutz für Bartel noch hingekriegt?«, erkundigte sich Paul, als sie bei Strombergs Rennstall ankamen.
    »Na, du bist gut! Rufst mich mitten in der Nacht an, erzählst, dass du jetzt und sofort einem der reichsten Männer Skandinaviens an den Kragen willst und dass ich einen Opa in der Klinik beschützen soll, damit nicht seinerseits Wormser ihm an den Kragen geht. Glaubst du allen Ernstes, dass mein Chef da mitspielt?«
    »Bartel ist also unbewacht?«, fragte Paul besorgt.
    »Nein«, gab Jasmin pampig zurück. »Ich habe einen jungen Kollegen gebeten, nach Bartel zu sehen. Er steht auf mich, ist aber ziemlich schüchtern. Vor allem ist er einer, der nicht zu viele Fragen stellt.«
    »Danke«, sagte Paul erleichtert.
    Strombergs Kleinbus war – nicht überraschend – verwaist.
    »Was hast du anderes erwartet?«, fragte ihn Jasmin, nachdem sie erfolglos versucht hatten, sich bemerkbar zu machen.
    Während Paul noch mehrmals an die Schiebetür klopfte, schaute sich Jasmin bereits vor dem Werkstattzelt um.
    »Hier ist auch noch alles dicht«, rief sie Paul zu. »Keine Menschenseele. Ich sagte doch, dass wir viel zu früh dran sind.«
    »Länger hätte ich die Warterei aber nicht ertragen«, rechtfertigte sich Paul und trat voller Frust gegen einen Stapel Reifen.
    »Wie kommst du eigentlich darauf, dass wir Wormser hier treffen könnten?« Jasmin blieb skeptisch.
    »Weil er erstens Rennsportfan ist, zweitens Sponsor des Stromberg-Teams und drittens Frühaufsteher«, belehrte Paul sie.
    »Das mit dem Frühaufsteher hast du dir eben ausgedacht, oder?«
    »Na ja, zugegeben. . .«
    Paul wollte sich gerade daran machen, auch die anderen Campingbusse und Transporter abzuklappern, als ihn ein grimmiges Knurren innehalten ließ.
    »Oh – Mist«, hörte er Jasmin von hinten sagen. »Beweg dich jetzt besser nicht.«
    Paul tat es trotzdem, indem er langsam seinen Kopf drehte. Keinen Meter von ihm entfernt stand ein pechschwarzer Hund mit beeindruckendem Brustraum und noch beeindruckenderen Zähnen. Das Tier stemmte sich gegen den Zug der Leine und gab ein beängstigendes Geräusch von sich, halb Knurren, halb Bellen.
    »Ruhig, Roberto, ruhig«, sagte eine ebenfalls kräftige Frau in der Uniform eines privaten Wachdienstes. Zwei entschlossen wirkende Augen unter einem wasserstoffblonden Bürstenhaarschnitt blitzten Paul an. »Was haben Sie hier zu suchen?«, wollte die Wachfrau wissen. »Zutritt nur für Berechtigte.«
    Paul wagte nicht, auch nur einen Schritt zur Seite zu gehen. Wie hypnotisiert sah er auf das geifernde Maul des Hundes, der sein Frauchen Zentimeter um Zentimeter in seine Richtung zerrte.
    Paul konnte sich ausmalen, was passieren würde, wenn sie einen Fluchtversuch unternehmen würden. Der Hund würde sie in Nullkommanichts einholen und sich in Arme
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