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Patterson, James - Alex Cross 04 - Wenn Die Mäuse Katzen Jagen

Titel: Patterson, James - Alex Cross 04 - Wenn Die Mäuse Katzen Jagen
Autoren: James Patterson
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wären erledigt.
    Pierces Thunderbird fuhr von der Route Two ab in eine Nebenstraße. Ich weiß nicht, wie er bei dieser Geschwindigkeit abbiegen konnte. Vielleicht war es ihm egal, ob er es schaffte.
    Unsere Limousine setzte wieder auf allen vier Rädern auf. Die FBI-Agenten, die Pierce verfolgten, rasten an der Abbiegung vorbei. Niemand von uns konnte so schnell anhalten. Dann folgte eine Art Ballett aus schlingerndem Anhalten und Kehrtwendungen, dem Quietschen und Kreischen von Reifen und Bremsen. Wir hatten Pierce aus den Augen verloren.
    Wir rasten zu der Abbiegung zurück, dann eine kurvige, enge Landstraße entlang. Schließlich fanden wir den dunklen Thunderbird, den er etwa drei Kilometer von der Route Two entfernt stehengelassen hatte. Mein Herz hämmerte laut in meiner Brust – Pierce war nicht mehr im Auto. Er hatte es verlassen.
    Die dichten Wälder zu beiden Seiten der Straße boten eine Menge Deckung. Sampson und ich stiegen aus, wir rannten mit gezogenen Glocks in das Dickicht aus Tannen. Doch es war fast unmöglich, das Unterholz zu durchqueren. Nirgends ein Zeichen von Pierce. Pierce war verschwunden.
125.
    Thomas Pierce hatte sich wieder in Luft aufgelöst. Langsam war ich wirklich davon überzeugt, daß er in einer anderen Welt lebte, vielleicht war er tatsächlich ein Außerirdischer.
    Sampson und ich waren unterwegs zum Logan International Airport. Wir wollten nach Hause, zurück nach Washington. Doch der Rush-hour-Verkehr in Boston war gegen uns. Wir befanden uns noch achthundert Meter vom Callahan Tunnel entfernt, steckten in einer Schlange fest, die sich kaum vorwärts bewegte. Hupende und dröhnende Autos und Lastwagen umringten uns. Boston machte unserem Fehlschlag eine lange Nase.
    »Typisch für unseren Fall, für die ganze gottverfluchte Jagd auf Pierce«, kommentierte Sampson das Verkehrschaos und den Stau. Eine gute Eigenschaft von ihm ist, daß, wenn eine Situation wirklich unangenehm wird, er entweder stoisch oder witzig reagiert. Er weigert sich, in der Scheiße zu baden.
    »Ich habe eine Idee«, warnte ich ihn vor.
    »Und ich habe gewußt, daß du gedanklich mal wieder irgendwo in deinem Privatuniversum herumfliegst, daß du nicht wirklich hier bist, mit mir im Auto sitzt und zuhörst, was ich sage.«
    »Wenn wir nichts unternehmen, bleiben wir lediglich hier im Tunnelstau stecken.«
    Sampson nickte.
    »Mhm. Wir sind jetzt noch in Boston. Ich habe keine Lust, morgen wieder herzukommen und dann einer deiner Vermutungen nachzugehen. Machen wir’s lieber gleich. Jagen wir die Phantome, solange die Spur noch frisch ist.«
    Ich scherte aus dem Verkehrsstau aus.
    »Mir fällt nur ein Phantom ein, auf das wir Jagd machen könnten.«
    »Hast du vor, mir zu sagen, wohin wir fahren? Muß ich die kugelsichere Weste wieder anziehen?«
    »Hängt ganz davon ab, was du von meiner Idee hältst.« Ich folgte den grünen Schildern Richtung Storrow Drive, fuhr auf derselben Straße aus Boston hinaus, auf der wir hineingefahren waren. Auch in dieser Richtung herrschte starker Verkehr. Wie überall waren auch hier zuviele Menschen, zuviel Gedrängel und zuviel Chaos.
    »Zieh die Weste lieber wieder an«, sagte ich zu Sampson. Er erhob keine Einwände, sondern langte auf den Rücksitz und angelte nach unseren Westen.
    Ich schlängelte mich während des Fahrens in meine. »Ich glaube, Thomas Pierce will das alles zum Ende bringen.
    Ich denke, er ist inzwischen dazu bereit. Ich habe es in seinen Augen gesehen.«
    »Na und? Er hat in Concord seine Chance gehabt. »Fahren Sie an den Straßenrand! Halten Sie an, Pierce!« Kannst du dich noch daran erinnern? Kommt dir das vielleicht bekannt vor, Alex?«
    Ich warf Sampson einen raschen Blick zu.
    »Er braucht es, daß er die Kontrolle hat. S stand für Straw, aber S steht außerdem für Smith. Er hat es sich so ausgedacht, John. Er weiß, wie er es zu Ende bringen wird, er hat es schon immer gewußt. Es ist wichtig für ihn, daß er die Sache zu Ende bringt.«
    Aus dem Augenwinkel sah ich, daß Sampson mich anstarrte.
    »Und jetzt? Was zum Teufel soll das heißen? Weißt du , wie es zu Ende geht?«
    »Er muß mit einem S enden. Das hat etwas Magisches für ihn. So hat er es geplant, so muß es sein. Es ist sein Psychospiel, und er ist davon besessen, er kann nicht damit aufhören.
    Das hat er uns gesagt. Er spielt immer noch.«
    Sampson hatte damit deutliche Schwierigkeiten. Vor einer Stunde waren wir knapp daran gescheitert, Pierce zu fassen. Und nun sollte
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