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Paraforce 7 - Ex Sciente Lux

Paraforce 7 - Ex Sciente Lux

Titel: Paraforce 7 - Ex Sciente Lux
Autoren: G. Arentzen
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Bewusstlosigkeit verschwinden, meine Muskeln lockern sich vollends und mein Blick klärt sich.
    Singh schaut mir verblüfft zu, sagt aber nichts.
    Erst, als ich den halben Liter intus habe, lege ich den nun leeren Beutel weg. Meine Augen leuchten; ich kann es spüren. Der Blick ist schärfer, Farben sind klarer, alles wirkt heller.
    Schließlich glühen die Augen eines Vampirs nicht als Selbstzweck oder aus optischen Erwägungen, sondern weil es ein Plus an Sehkraft bringt.
    »Was ist ... mit dem HI-Virus?«, frage ich und schaue zu unserem Wissenschaftler. Eine dünne Decke bedeckt meinen Körper, sodass ich nicht nackt vor ihm liege. Obwohl ich vermute, dass er mich sehr wohl ohne einen Fetzen am Leib gesehen hat.
    »Komische Sache, das. Erst dachte ich, es sei weg. Dann aber fand ich Reste davon im Blut. Sie scheinen jedoch inaktiv. Wir werden sehen müssen, wie es sich entwickelt.«
    »Also hat sich kaum etwas geändert«, stelle ich frustriert fest.
    »Doch, die Mutation des HI-Virus ist nicht länger vorhanden. So, als habe sich lediglich ein alter Rest der ursprünglichen Infektion gehalten. Zudem scheint mir, dass Sie ein wenig mehr ... vampirisch ... sind. Aber eben nicht vollständig ...«
    »Und es auch nie werde, oder?«
    Singh zuckt mit den Schultern. »Das muss sich zeigen. Warten wir ab, wie sich die Mutationen entwickeln. Vielleicht ist dieser Effekt nicht dauerhaft. Alte Vampir-Gene sterben ja ab wie jede andere Blutzelle auch. Wenn jene, die nachkommen, jungfräulich sind, können Sie in ein paar Monaten eine neuerliche Wandlung versuchen. Wir testen dies jedoch vorab in vitro!«
    »Besser wäre das ...« Ich richte mich auf. Keinesfalls will ich länger als absolut notwendig in unserem eigenen Labor liegen. »Danke, Doktor Singh.«
    Er lächelt, während er die ohnehin leere Konserve abklemmt und mir die Nadel aus dem Arm zieht. Er spendiert mir sogar ein Pflaster, auch wenn sich die Wunde binnen einer Stunde geschlossen haben wird. »Aber nicht doch«, erwidert er dabei, »es war mir ein Vergnügen. Wir sind auch da, um unseren Agenten das Leben zu retten, wenn sie mit dem Paranormalen konfrontiert werden.«
    »Ja ...«
    Er wendet sich ab, während mir Chantalle meine Kleidung reicht. Rasch schlüpfe ich hinein, dann verlassen wir das Gebäude. Von all den Schmerzen ist nichts mehr übrig.
    Zum Glück!
     
     

Kapitel 4
    Begegnungen
    I
    New York City
    Kalter Wind bläst mir ins Gesicht, als ich am Reservoir entlang jogge. Der Central Park ist gerade in den Abendstunden ein wunderbarer Ort, um das tägliche Laufpensum zu absolvieren.
    Baptiste gab mir ein paar Tage Urlaub, um mich zu erholen; sollte sich im Fall ESL etwas tun, werde ich jedoch sofort zur Stelle sein. Mein PDA ist daher stets eingeschaltet.
    Neben mir läuft Chantalle. Sie trägt wie ich einen Jogginganzug sowie gute Laufschuhe. Obwohl sie nicht auf ihre Figur achten muss, begleitet sie mich häufig.
    Wir passieren gerade einen Stand mit Hotdogs, als – wie aus dem Nichts – ein Mann in schwarzem Kapuzenshirt neben uns auftaucht. Er hält schritt, dreht den Kopf – und ich erkenne Alex Brown.
    »Was willst du denn hier?«, frage ich gereizt. »Ich sollte dich verhaften, das weißt du wohl. Du hast dein Land verraten. Und du hast mich verraten!«
    »Mein Land – ja. Dich aber nicht. Glaub mir, ich hätte dich kontaktiert. Aber du warst nicht erreichbar. Und dann ... ergab es sich nicht mehr.« Er blickt zu Chantalle. »Und das ist deine ... Partnerin. Du hast wirklich Geschmack. Auch wenn ich nicht wusste, dass du etwas für Frauen übrig hast!«
    »Sie war nicht meine erste Frau. Und weißt du was? Es geht dich auch nichts mehr an!«
    Wir laufen noch immer.
    »Hast du über mein Angebot nachgedacht? Ex Sciente Lux ist ein großartiger Orden. Die Möglichkeiten sind atemberaubend und unsere Talente werden dort deutlich mehr gewürdigt als beim Six oder ... Paraforce.«
    »Ist das so?«, frage ich spitz.
    Er nickt. »Und ob! Ich verdiene das Zehnfache von dem, was ich früher verdiente. Das Zehnfache! Von all den Vergünstigungen, Geschenken und Zugaben ganz abgesehen. Können wird belohnt, Laura. Das war für mich eine völlig neue Erfahrung. Können wird belohnt . Nicht wie bei Lowe. ›Oh, danke, Agent Brown. Gehen Sie nach Hause, ruhen Sie sich aus, aber seien Sie morgen um neun wieder im Büro. Ach ja, Gehaltserhöhungen gibt es keine; das Budget ist zu eng!‹ Nein, so läuft es bei Ex Sciente Lux nicht.«
    »Wie schön
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