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Papa To Go

Papa To Go

Titel: Papa To Go
Autoren: Christian Busemann
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sonst wie gefährliche Teile und Flüssigkeiten solltest du entfernen. Installiere Kindersicherungen für alle erreichbaren Steckdosen, bringe verschließbare Fenstergriffe an, räume Jalousien- und Vorhangschnüre aus dem Weg oder befestige sie in der entsprechenden, für den Steppke unerreichbaren Höhe. Auch für die Kloschüssel gibt es Sicherungen, du solltest dir jedenfalls das Schließen des Deckels nach dem Geschäft jetzt schon mal angewöhnen. Türgitter sind eine Wucht, vor allem, wenn sie den Weg zur offenen Treppe blockieren. Achte darauf, dass sie auch wirklich immer verschlossen sind. Hast du einen Kamin im Haus? Prima, mach ihn dicht! Scharfe Tischkanten oder böse Ecken von anderem Mobiliar musst du polstern. Tischdecken ade, offene Getränkeflaschen, Gläser, Geschirr, ein Teller mit Süßigkeiten, die im Hals stecken bleiben könnten, etc.: All so etwas muss jetzt verschwinden. Mach dir bei allem, was du zu Hause tust, also einen Kopf, ob hier jemand, der nicht mal so hoch wie der Tisch ist, Unheil anrichten kann. Ob Badezimmer, Wohnzimmer, Küche oder Gästezimmer, jeder Raum birgt dabei andere Gefahrenquellen. Alles, was greifbar ist, kann gefährlich sein oder ganz banal dir die Bude versauen. Also: AUFPASSEN!
    Das Gleiche gilt für den Besuch bei Familie und Freunden oder für den Bezug eines Urlaubsdomizils.

Erziehung
Grundregeln für das erste Lebensjahr
    Auf der Erziehung liegt im ersten Lebensjahr nicht unbedingt das Hauptaugenmerk von uns Vorzeigevätern, willst du doch erst mal den Alltag mit deinem brandneuen Kind sortieren und bewältigen. Aber irgendwie ist alles, was wir den Kleinen vorleben, schon eine Art prägendes Vorbildverhalten, das sich schließlich später im Tun des Kindes widerspiegelt. So gesehen erziehen wir also von Anfang an. Die Erziehung ist ein absolutes Streitthema. In diesem Land gibt es einen schier unerschöpflichen Quell an Erziehungsratgebern, Kinderstudien und Erfahrungsberichten, die das Erziehen für die Eltern zu einem Lebenswerk stilisieren. In Talkshows hauen sich Experten verbal die Köpfe ein und streiten über »Grenzen für Kinder« oder eher »Grenzen für Eltern«.
    Für den Beginn deiner Vaterschaft lässt sich die Komplexität dieses Themengebiets völlig ignorieren. Erst mal wirst du einfach nur froh sein, den Laden am Laufen zu halten, was interessieren dich da verkopfte Erziehungskonzepte? Mit der allmählich entstehenden Mobilität deines Kindes ändert sich das jedoch. Nun kannst du, wenn es dir denn behagt, bereits Tendenzen deiner bevorzugten Erziehungsmethodik aufblitzen lassen:
    Nimmst du Gefahrenquellen wie zum Beispiel einen heißen Becher Kaffee einfach vom Tisch, bevor dein Kind diesen anpeilt, oder aber wartest du seine Entdeckung ab, um dann mit einem
klar verständlichen »Nein« den Fund abzuräumen? Es ist deine Entscheidung.
    Scharfe Tischkanten würde ich dennoch einfach abkleben oder Steckdosen kindersicher verschließen. Auch wenn Kinder erforschen sollen und Erfahrungen sammeln müssen - auf diese können alle verzichten! Und ob hier nur ein Nein bei einem kreuzneugierigen Kind reichen würde, das vermag ich mal zu bezweifeln. Die Bewegungsfreiheit wird indes mit den Monaten tatkräftig weiter ausgebaut, und so mausert sich der Wickeltisch zu einer wahren Nahkampfarena, wenn der Prinz oder die Prinzessin offenkundig keine Lust auf einen Reifenwechsel hat. Da werden blitzschnell die Feuchttücher rausgerupft, Plüschtiere durch den Raum geschmissen oder Papa die Füße in den Bauch gerammt - herzlich willkommen beim Thema Durchgreifen! Ehrlich gesagt: Ich habe in jenen Situationen immer einfach nur geguckt, meiner Tochter irgendwie diese Windel anzuziehen. Der Rest war nebensächlich. Die Tücher habe ich ihr wieder aus der Hand genommen, das Plüschtier Plüschtier sein lassen und die trommelnden Füße für eine kleine Bauchmuskeltrainingseinheit genutzt. Ganz im Ernst. Mehr nicht. Zeitweise habe ich ihr Gegenstände zur Ablenkung gereicht, wie ihre Zahnbürste oder ein kleines Spielzeug, damit sie einfach Ruhe gibt.
    Für das erste Jahr will ich dir also lediglich vier Grundregeln mit auf den Weg geben. Ob du sie dann später weiterverfolgst oder eine andere Richtung einschlägst - das bleibt dir überlassen!
    1. Grenzen setzen, in Form von »Stopp« oder »Halt« oder »Nein, hier nicht weiter«, muss sein, da auch dein Kind sicherlich in irgendeine Situation kommen wird, deren Konsequenz du ihm lieber ersparen
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