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Packeis

Packeis

Titel: Packeis
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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in den Tandemsitz, blähten das Segel mithilfe des Propellerluftstroms auf und sprangen in den Wind. Karla war als Fliegerin ein Naturtalent, und der Start gelang viel glatter als der erste, den Austin mit Zavala versucht hatte.
    Sobald sie in der Luft waren, kreiste Austin über dem Zeltdorf und ging dann in den Steigflug.
    »Hier hat sich in den wenigen Wochen aber eine Menge verändert«, sagte Austin, während die Erde unter ihnen vorbeiglitt.
    »Es ist schwer zu glauben, dass die führenden Paläontologen, Archäologen und Biologen der ganzen Welt da unten an der wissenschaftlichen Entdeckung des Jahrhunderts arbeiten.«
    »Eine Entdeckung, die gemacht zu haben Sie für sich beanspruchen können.«
    »Es waren auch noch andere daran beteiligt, aber trotzdem vielen Dank. Und vielen Dank für den Flug. Das ist einfach wunderbar.«
    »Ja, das ist es«, sagte Austin, allerdings aus völlig anderen, nämlich typisch männlichen Gründen. Er befand sich auf Tuchfühlung mit einer schönen und intelligenten jungen Frau und konnte die Wärme ihres Körpers dicht an seinem spüren.
    Der Paraglider und seine beiden Passagiere stiegen aus der Caldera auf. Austin gab Karla einige kurze Instruktionen für die Landung und steuerte dann auf einen relativ flachen Bereich des Kraterrandes zu. Die Landung war ein wenig rau, aber nicht übel. Karla schlüpfte aus dem Geschirr und ging dorthin, wo ein rot-weiß kariertes Tischtuch auf der Erde ausgebreitet und an vier Ecken mit Steinen beschwert war. In der Mitte der Tischdecke stand eine winzige Vase mit einer Wildblume darin.
    Daneben lag eine Hüfttasche.
    Austin beschrieb mit der Hand eine ausholende Geste.
    »Ein Tisch mit Aussicht, Mademoiselle.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Sie sind wirklich verrückt. Aber auf eine sehr nette Art.«
    Austin öffnete die Tasche und holte mehrere Gläser, Dosen und Flaschen heraus. »Mit den besten Grüßen von Kapitän Ivanov. Als Vorspeise Champignons à la
mosliak
, dann folgt Rinderfilet à la
tushonka
und als Dessert roter Kaviar auf Roggenbrot. Zum Hinunterspülen gibt es einen guten georgischen Rotwein.«
    »Wie sind Sie hierhergekommen?«, wollte sie wissen.
    »Ich hörte, dass Kapitän Ivanov eine Gruppe Wissenschaftler, darunter auch einige Leute von der NUMA, auf die Insel bringen sollte. Ich habe mich ihnen angeschlossen und ebenfalls einen Platz auf der
Kotelny
ergattert.« Austin öffnete die Gläser und Dosen und schenkte Wein in zwei Gläser. »Nun, da Sie die Gelegenheit hatten, sich ausgiebig umzusehen, was können Sie über die Kristallstadt sagen?«
    »Es sind noch jahrzehntelange Studien nötig, ehe wir die ganze Geschichte kennen, aber ich glaube, dass die Stadt während der Steinzeit in der Magmakammer erbaut wurde, nachdem der Vulkan schon lange erkaltet war.«
    »Warum unterirdisch?«
    »Aus den üblichen Gründen. Weil sie sich dort besser verteidigen ließ oder wegen drastischer Klimaveränderungen.
    Sie haben Mammuts als Lasttiere eingesetzt, wodurch sie in der Lage waren, die riesigen Steinblöcke vom Fleck zu bewegen.«
    »Und was geschah mit den Bewohnern?«
    »Die Klimaveränderungen können zur Folge gehabt haben, dass sie keine Nahrung mehr anbauen konnten. Ein Polsprung könnte ein Hochwasser oder ein Erdbeben ausgelöst haben, was zu einem teilweisen Zusammenbruch der Kammerdecke geführt hat, wodurch sich auch die seltsame Form der Caldera erklären ließe. Dieser Weg an der Bergseite deutet darauf hin, dass der gewöhnliche Zugang zur Stadt aus irgendeinem Grund verschüttet wurde.«
    »Haben Sie auch schon eine Idee, wie die Mammuts es schaffen konnten zu überleben?«
    »Aufgrund reiner Anpassungsfähigkeit. Da die Nahrungsquellen geringer wurden, reduzierte sich auch ihr Größenwachstum, um sie an die Umweltbedingungen anzupassen.
    Außerdem scheinen sie die Fähigkeit erlangt zu haben, die kälteste Zeit des Jahres im Winterschlaf zu überdauern.«
    »Was ist mit den Stadtbewohnern? Wer waren sie?«
    »Das ist ein großes Rätsel. Durchaus möglich, dass jahrzehntelange Forschungen nötig sind, ehe man auch nur eine vage Vorstellung davon hat, wer sie waren und was ihnen zugestoßen ist.«
    »Wie geht es den kleinen Wollknäueln?«
    »Den Mammuts? Bestens. Sie scheinen sich in dem Pferch, den wir für sie gebaut haben, wohlzufühlen, solange wir sie regelmäßig füttern. Dafür ist Maria Arbatov zuständig. Am schwierigsten wird es sein, sie vor der Welt draußen zu beschützen. Wir kriegen jede
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