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Outback: Unter australischer Sonne (German Edition)

Outback: Unter australischer Sonne (German Edition)

Titel: Outback: Unter australischer Sonne (German Edition)
Autoren: Ewa Aukett
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begann. Wärme füllte sie aus und ein so tiefes Gefühl von Zuneigung, dass es fast wehtat.
    Sorgfältig hinein geschnitzt prangte vor ihr ein Herz im Holz und darin ein Schriftzug mit den Worten „Faith Ian“. Darunter war das Datum des Tages eingetragen, an dem sie sich kennen gelernt hatten. Ihre Augen brannten und sie spürte wie ihre Unterlippe zu zittern begann.
     
    Tief durchatmend betrachtete Ian die Frau, die neben ihm stand und sichtlich mit den Tränen kämpfte. Sie war kaum in der Lage ihn anzusehen. Stumm starrte sie an, was er in jener Nacht in den Baum schnitzte, als er allein hier draußen in der Wildnis übernachtete, um wieder einen klaren Gedanken zu fassen. Am Tag darauf war er heimgekehrt und sie mit Henny verschwunden.
    Das Haus war ihm plötzlich seltsam leer erschienen und er hatte mit seiner Enttäuschung gekämpft.
    Erst als er ihren Brief neben seinem Bett fand, hatte er sie besser verstanden. Faith schrieb ihm, dass sie ihn liebe. Wie schwer es ihr fiel den Menschen zu vertrauen und dass sie dennoch daran arbeiten wolle. Sie erbat sich Zeit, wollte ihr Leben regeln und ihre Vergangenheit hinter sich lassen. Sie versprach heimzukehren, zu ihm und Samantha. Sie war bereit ihr altes Leben aufzugeben und an seiner Seite alt werden.
    Das letzte Mal hatte er sich vor sechs Jahren nach Toms Tod so elend gefühlt. Es war albern gewesen, sich wegen solcher Nichtigkeiten zu zanken. Sie liebten einander und nichts anderes zählte. Vor ihnen lagen noch so viele Jahre. Er wollte ihr zeigen und beweisen, wie ernst es ihm war.
    „Ich liebe dich“, flüsterte er. Als Faith den Kopf wandte, um ihn mit diesen warmen, braunen Augen anzusehen, lief ihr eine Träne über die Wange. Ehe sie ihren eigenen Gefühlen mit Worten Ausdruck verleihen konnte, legte er ihr sanft einen Finger auf die Lippen. „Warte, Schatz. Ich muss dir noch mehr sagen.“ Mit einem Schluchzer lachte sie leise auf und nickte, während ihr Blick ihn nicht los ließ.
    „Nach unserem Streit wegen Marilyns Besuch und deinen Vorwürfen war ich wütend auf dich.“ Bedauernd runzelte er die Stirn. „Ich bin hier hinaus geritten, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Die ganze Nacht habe ich damit verbracht über dich und über uns nachzudenken. Ich habe mich gefragt, wie es mir an deiner Stelle ginge, wenn die Situation umgekehrt gewesen wäre.“ Sanft legte er eine Hand auf ihre Wange. Sein Daumen strich eine salzige Träne fort. „Marilyn ist schon so lange ein Teil meines Lebens, dass ich viele ihrer Eskapaden als gegeben hinnehme. Ich bemerke kaum noch, wie sehr sie Menschen wie dich   damit kompromittiert. Mir wurde klar, dass ich mir dein Vertrauen erarbeiten muss und das es ein langer Weg wird, ehe du wirklich tief in dir drin wissen wirst, dass du die einzige Frau für mich bist.“ Er grinste. „Abgesehen von Sam und meiner Mom natürlich.“ Faith lächelte ihn an. „Vielleicht ist es albern, aber ich wollte den Tag irgendwie festhalten, an dem du in mein Leben getreten bist.“
    Ian trat einen Schritt zurück, straffte die Schultern und nahm Faiths Hände in seine eigenen. Ernst sah er sie an, schluckte ein paar Mal und ging schließlich vor ihr in die Knie. Ihre Augen wurden riesig und sie schnappte hörbar nach Luft. Mit einer Hand fummelte er das kleine, mit Samt beklebte Kästchen aus seiner Hosentasche, während er mit der anderen weiter ihre Finger umklammert hielt. Er spürte wie seine Handflächen feucht wurden und die Aufregung über ihm zusammen schlug.
    „Ich kann dir nicht viel bieten, Faith. Das Leben hier draußen ist hart und nicht immer einfach. Es wird magere Jahre geben, Jahre in denen die Sorgen schwer werden und wir manche Nacht nicht schlafen können, weil wir Angst haben müssen alles zu verlieren. Aber was ich dir fest verspreche, ist mein Leben mit dir teilen zu wollen. Dich zu lieben, dich zu ehren und in allen Zeiten zu dir zu stehen. Du hast mir längst gezeigt, wie viel ich dir bedeute. Wie viel wir alle dir bedeuten. Du hast dein altes Leben aufgegeben und wagst einen Neuanfang, um hierher zu kommen und mit uns zusammen zu sein. Ich wünsche mir nichts mehr, als mit dir alt zu werden, unsere Kinder aufwachsen zu sehen und keinen Morgen mehr ohne dich aufzuwachen.“ Das Herz klopfte ihm wild in der Brust, während er sie ansah. Mühsam öffnete er das Schmuckkästchen in seinen Fingern und hielt ihr den schmalen Ring entgegen, auf dem eine einzelne, schillernde Perle thronte. „Faith
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