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Osteopathie: So hilft sie Ihrem Kind

Osteopathie: So hilft sie Ihrem Kind

Titel: Osteopathie: So hilft sie Ihrem Kind
Autoren: Christoph Newiger
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kleine Auswahl von Erkrankungen berücksichtigen konnten und die sehr viel größere Gruppe der unklaren Beschwerden und »Wehwehchen« unbeachtet lassen mussten. Dabei kann die osteopathische Medizin auch und gerade in diesem Bereich helfen.
    Die Autoren



Was ist Osteopathie?
    »Die Osteopathie ist eine ganzheitliche Form der Medizin. Sie dient vorwiegend dem Erkennen und Behandeln von Funktionsstörungen. Diagnose und Therapie erfolgen mit eigenen, osteopathischen Techniken, die nur mit den Händen ausgeführt werden.«
Wie die Osteopathie entstanden ist
    Ein Arzt hat die Osteopathie in den USA begründet. Sein Name: Andrew Taylor Still (1828–1917, siehe → Abb. 1 ). Sein Vater war Wanderprediger, Landwirt und Doktor. Von ihm erlernt er sein Handwerk. Während des amerikanischen Bürgerkriegs arbeitet Still als Chirurg bei der Kavallerie. Es sind andere Zeiten, auch in der Medizin: Man weiß wenig über Bakterien und Sterilisation. Die Anästhesie steckt in den Anfängen. Viele Patienten sterben, obwohl ihre Operation erfolgreich verläuft. Frustrierende Erfahrungen für jeden Arzt. Nach dem Bürgerkrieg lässt sich Still mit seiner Familie in Kansas City nieder. Hier studiert er am College der Ärzte und Chirurgen. In der Stadt bricht eine Seuche aus, Rückenmarkshautentzündung. Still muss als Arzt hilflos mit ansehen, wie zwei seiner Kinder und ein Pflegekind sterben. Medikamente helfen nicht und er scheitert mit seinen bisherigen Vorstellungen von Medizin.
    Abb. 1 : Andrew T. Still, der Begründer der Osteopathie.
    Still macht sich auf die Suche nach einem neuen Verständnis von Gesundheit, von Krankheit, vom menschlichen Körper und von dem, was Medizin sein sollte. Er beschäftigt sich mit Knochen, Muskeln und Sehnen, analysiert deren Bewegung und Zusammenspiel. Er untersucht Blut und stellt fest, wie wichtig funktionierende Gefäßsysteme sind. Still entdeckt, dass der Körper über Selbstheilungskräfte verfügt, die, wenn sie entsprechend stimuliert werden, Krankheiten heilen können. Ihn fasziniert, dass er diese Stimulation durch den sanften Druck seiner Hände auslösen kann. Still entwickeltein mechanisches Verständnis des Körpers, bei dem alles in Bewegung ist und miteinander zusammenhängt.
    WISSEN
    So entsteht 1874 die Osteopathie als eine neue Form der Heilkunde, die ganz auf Medikamente verzichtet. Eine Medizin, die keine Symptome behandelt, sondern nach den Ursachen von Krankheiten sucht. Eine Medizin, die nicht Krankheiten heilt, sondern dem Körper hilft, sich selbst zu heilen.
Osteopathie verstehen
Leben ist Bewegung
    Jede Struktur unseres Körpers ist beweglich und bewegt sich. Funktionelle Störungen zeigen sich in veränderten Bewegungen.
    Der Ansatz der Osteopathie ist einfach: Leben ist Bewegung. Wann immer etwas lebt, führt es Bewegungen durch. Das gilt für uns, genauso wie für die einzelnen Strukturen, aus denen unser Organismus besteht. Egal, ob wir den Kopf wenden, die Augenlider schließen, unser Herz das Blut durch den Körper pumpt oder der Darm den Nahrungsbrei mit peristaltischen Bewegungen durch sich hindurch schiebt: Jede einzelne Struktur unseres Körpers lebt, ist beweglich und bewegt sich.
    Wird nun eine Struktur in ihrer Funktion gestört, so verändern sich deren Bewegungen. Ausmaß, Richtung, Rhythmus oder Spannungszustand zeigen sich verändert.
    Die Osteopathie nutzt diesen Zusammenhang. Sie erkennt Funktionsstörungen auf Grund von veränderten Bewegungen einzelner Strukturen.
    Doch damit nicht genug: Die Osteopathie erlaubt auch die Behandlung von Funktionsstörungen. Dazu wendet der Osteopath eigene Techniken an, die er ausschließlich mitseinen Händen ausführt. Er hilft der betroffenen Struktur, die richtigen Bewegungen wieder aufzunehmen. Wird diese Hilfe angenommen, kann die behandelte Struktur wieder korrekt funktionieren.
Struktur und Funktion
    Jede einzelne Struktur unseres Körpers – egal ob Knochen, Gelenk, Organ oder Gewebe – dient dazu, bestimmte Funktionen auszuführen. Umgekehrt kann eine Funktion auch eine Struktur beeinflussen.
    Veranschaulichen wir dies an einem Beispiel:
    Die Struktur bestimmt die Funktion und die Funktion formt die Struktur.
    Die meisten Muskeln ermöglichen Bewegung. Ihre Struktur bestimmt ihre Funktion. Kinder, die sich viel bewegen und beispielsweise Sport treiben, bekommen eine kräftigere Muskulatur. Die gesteigerte Funktion formt also umgekehrt die Struktur. Die Wechselwirkung zwischen Struktur und Funktion
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