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Orphan 2 Juwel meines Herzens

Titel: Orphan 2 Juwel meines Herzens
Autoren: Karyn Monk
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walnussbraunen Augen schien es zornig aufzuleuchten. „Ich knall ihm einen Topf auf den Kopf, trete ihm in den Hintern und werfe ihn dann auf die Straße! “
    „Bitte, Doreen, du darfst Jimmy nichts tun“, bat Annie flehentlich. „Es geht ihm nur so schlecht ohne mich“, erklärte sie dann voller Reue. „Er vermisst mich. “
    „Dem fehlen die Mäuse, die du für ihn auf der Straße verdient hast, meinst du wohl. Mit jedem Kerl, der dich wollte, musstest du mitgehen“, schnaubte Doreen. „Der will nur sein Eigentum zurück - dafür hält er dich nämlich! “ „Setz dich hin, Mädchen, und dann kühlen wir das Auge mit einem feuchten Tuch, damit es nicht noch stärker anschwillt. “ Eunice goss kaltes Wasser aus einem angestoßenen Krug auf ein Tuch und presste es dann sanft auf den Bluterguss. „Tut’s sehr weh? “
    Annie stöhnte leise auf. „War schon mal schlimmer. “ „Wenn ich doch nur einen Egel dafür hätte! “ klagte Eunice. „Damit bekommt man die Schwellung schnell wieder weg. Nachher reib ich das Ganze noch mit meinem Mus aus Rosen und Äpfeln ein, und morgen bist du wieder wie neu. “
    „Danke. “ Annie zögerte kurz und fügte dann hinzu: „Ihr werdet doch Miss Kent nichts verraten? Sie wäre furchtbar enttäuscht von mir, wenn sie wüsste, dass ich mich mit Jimmy getroffen habe. Damals, als sie mir anbot, hier zu wohnen, sagte sie, sie glaube an mich - dass ich etwas Besseres aus mir machen könne, wenn ich mich nicht mehr an die Straße stelle. Ich dachte nur nicht, dass ich deshalb auch gleich Jimmy aufgeben muss. “ Sie biss sich auf die Lippe. „Er denkt, ich bin für sonst nichts zu gebrauchen. “
    „Du kannst Miss Charlotte selbst erzählen, was mit deinem Auge passiert ist, wenn du das möchtest. Aber falls sie uns fragt, ob wir etwas davon wissen, werden wir sie nicht anlügen“, entgegnete Doreen streng. „Und das solltest du auch nicht. “
    „Ehrlich währt am längsten“, bestätigte Eunice, wedelte mit dem Tuch in der Luft herum, damit es sich abkühlte, faltete es erneut und bedeckte Annies Auge wieder damit. „Wenn die Wahrheit auch manchmal ein bisschen wehtut. “
    „Aber Miss Kent soll nicht denken, dass ich ungehorsam war. “ Annie wirkte geradezu panisch. „Sonst wirft sie mich bestimmt hinaus. “
    „Solange Miss Charlotte daran glaubt, dass du dein altes Leben wirklich aufgeben und einen neuen Anfang machen willst, wird sie dich niemals wegschicken“, versicherte Doreen. „Sie hat früher selbst auf der Straße gelebt, als ganz junges Mädchen. Sie war sogar eine Weile im Gefängnis. “ Erstaunt riss Annie die Augen weit auf. „Wirklich? Weshalb ist sie denn dorthin geschickt worden? “
    „Fürs Stehlen. Damals war sie aber um einiges jünger als du. “
    „Sie verurteilt einen Menschen nicht gleich, nur weil er es am Anfang seines Lebens schwer hatte“, fuhr Eunice fort. „Wer in bitterer Armut geboren wird, hat meistens keine Möglichkeit, auf anständige Art seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Deshalb hat sie dieses Haus zu einer Zufluchtsstätte gemacht - weil sie den Menschen helfen will ... Ah, klingt, als wären sie schon zurück! “ Vor dem Haus war Hufgetrappel zu vernehmen.
    Entsetzt hob Annie den Kopf. „Dann verschwinde ich! “ Sie sprang vom Stuhl auf. „Ich erzähl ihr morgen früh von Jimmy - wenn mein Auge nicht mehr so schlimm aussieht. “
    „Das kann noch nicht Miss Charlotte sein, es ist viel zu früh“, widersprach Doreen und tätschelte dem Mädchen die Schulter. „Bleib nur ruhig, und lass dich von Eunice verarzten, ich schaue inzwischen nach... “
    „Eunice! Doreen! “ rief Charlotte aufgeregt von oben aus dem Erdgeschoss zu den beiden hinunter in die Küche. „Kommt schnell! “
    „Da stimmt etwas nicht! “ Doreen griff entschlossen zur gusseisernen Pfanne.
    „Glaub ich auch. “ Eunice zückte das Rollholz. „Du bleibst hier, Annie, und rührst dich nicht von der Stelle, bis wir dich rufen. “
    „Und nimm die Haferkekse vom Eisen, bevor sie schwarz werden“, fügte Doreen hinzu und ging zur Treppe. „Die sind gleich fertig. “
    In der Eingangshalle war Charlotte gerade verzweifelt darum bemüht, den riesenhaften Schatten auf einer Sei-te zu stützen. Ihr kleiner Freund Flynn versuchte selbiges angestrengt auf der anderen. Das Bürschchen behauptete, zwölf Jahre alt zu sein, doch Charlotte hielt ihn für höchstens zehn. Und so fiel ihm die gegenwärtige Aufgabe nicht eben
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