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Orks vs. Zwerge

Orks vs. Zwerge

Titel: Orks vs. Zwerge
Autoren: T.S. Orgel
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Dalkar fort.
    Die Brücke war durch die Explosionen stark beschädigt worden, gewaltige Löcher taten sich auf ganzer Länge in ihrem Boden auf, und einige der mächtigen Stützpfeiler schienen in sich zusammengesackt zu sein. Doch sie standen noch genauso unverrückbar an Ort und Stelle, wie sie es all die vergangenen Jahrhunderte hindurch getan hatten.
    Drüben auf der anderen Seite des Flusses brandete Jubel auf. Hunderte Orks brüllten und schlugen ihre Waffen gegeneinander, während sie sich langsam formierten, um den Sturm auf die Südstadt zu beginnen.
    »Seid standhaft«, rief ein Anführer der Verteidigungstruppen.
    Doch die meisten seiner Männer zeigten keinerlei Reaktion. Sie standen einfach nur da und starrten mit offenen Mündern auf die Brücke.
    Inmitten all des Entsetzens schien nur einer nicht im Geringsten besorgt zu sein. »Das war der Hammer!«, stellte Stein mit einem breiten Grinsen im dreckverschmierten Gesicht fest. Er schüttelte sich die Erdklumpen aus den langen Haaren und deutete voller Begeisterung auf die Brücke. »Wie wir dem Inferno im letzten Augenblick entkommen sind. Das war ganz wie in diesen alten Heldengeschichten.«
    »Wie kann es eine Heldengeschichte sein«, murmelte Kearn, »wenn es bald niemanden mehr geben wird, der sie erzählen kann.«
    Dion nickte traurig. Er rieb sich die Stirn, an der eine gewaltige, dunkelblau verfärbte Beule prangte.
    »Das wäre in der Tat bedauerlich.« Stein legte den Kopf auf die Seite und kniff ein Auge zu.
    »Aber unvermeidlich.« Kearn hob seinen Streitkolben auf und wischte umständlich den Schlamm vom Schnabel des Rabenkopfs. »Wir sind nicht mehr genug Männer, um sie an dieser Stelle noch aufhalten zu können. Sie werden uns einfach überrennen und dann die Südstadt einnehmen. So wie sie es dort drüben bereits getan haben. Einige von uns werden in den Tunneln Zuflucht finden und dort ein paar Tage länger aushalten, aber der größte Teil wird heute sterben.«
    »Wie in den Heldengeschichten«, wiederholte Stein und hob den Zeigefinger. Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und lief zurück zur Brücke.
    »Was?«, fragte Kearn und blinzelte verwirrt.
    Die Orks waren schon bis zur Hälfte vorangekommen, als Stein ihnen entgegentrat. Ein kleiner, knochiger Mann mit verfilzten Haaren allein gegen eine ganze Armee. Glond konnte es nicht sehen, aber er hätte schwören können, dass er den Orks ein fröhliches Lächeln zuwarf.
    Der kleine Dalkar spazierte langsam auf der Brücke hin und her. Er schien die Pflastersteine zu begutachten, beugte sich sogar kurz hinab, um etwas näher anzusehen, und richtete sich wieder auf, um weiterzuschlendern. Schließlich blieb er stehen und verschränkte die Arme. Kurz bevor die ersten Orks ihn erreichten, stampfte er einmal mit dem nackten Fuß auf den Boden.
    Zuerst geschah gar nichts. Doch dann setzte ein schwaches Grollen unter Steins Füßen ein. Es verstärkte sich, wurde lauter und breitete sich behäbig über die gesamte Brücke aus. Dort, wo es über das Gemäuer hinwegrollte, entstanden winzige Sprünge und Risse im Gestein. Sie folgten dem Grollen, schienen wie von Zauberhand zu wachsen, sich auszubreiten und zu verästeln.
    Das Grollen verstärkte sich zu einem Kreischen und Ächzen und wurde so unerträglich laut, dass Glond die Hände auf die Ohren pressen musste. Es klang wie der Ruf eines gigantischen Tiers, das sich im Todeskampf aufbäumte. Mit einem entsetzlichen Stöhnen neigte sich die Brücke zur Seite. Die mächtigen Pfeiler zerbarsten wie Strohhalme unter ihrem Gewicht, und mit infernalischem Getöse rutschten Tausende Tonnen Gestein in den Fluss. Schreiende Orks wurden wie Puppen durch die Luft geschleudert, von umherfliegenden Gesteinsbrocken zermalmt und in den schäumenden Fluten ertränkt. Wo die Steine auf die Wasseroberfläche trafen, türmte sich eine gewaltige Flutwelle auf und riss die wenigen Überlebenden des Infernos mit sich fort. Flussabwärts nach Ebenfurt.
    Auf der anderen Seite schien die Sonne genau auf diesen Augenblick gewartet zu haben, um in voller Pracht aufzugehen.
    S chmerz schnitt durch Krendars Stirn wie ein glühendes Messer. Ein Finger schien sich direkt in seinen Kopf zu bohren. »Wa…?«
    »Schhhh.« Ein schweres Gewicht legte sich auf seine Brust und drückte ihn unnachgiebig nach unten. Instinktiv versuchte er, sich dagegenzustemmen, doch der Druck wurde dadurch nur stärker.
    »Lieg still«, sagte eine dunkle, angenehme Stimme mit einem
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