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Oriental Basics

Oriental Basics

Titel: Oriental Basics
Autoren: GU
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mehr ohne chinesischen grünen Gunpowder, der die Basis für den marokkanischen Minztee bildet. Im Nahen Osten dagegen ist schwarzer Tee der Standard. Dazwischen gibt es Spielarten mit Blütenwasser, Honig, Anis- und Fenchelsamen, Majoran, Rosmarin, Safran oder Zimt im Glas. Und manche traditionellen Tees haben nie ein Teeblatt geschmeckt, weil sie mit Apfelstücken, Hibiskus oder Heilkräutern zubereitet werden.
    Sowohl die Zubereitung mit dem russisch-persisch-türkischen Samowar als auch in der marokkanischen Eisenkanne ist robust, weswegen ein First-Flush-Darjeeling oder feiner japanischer Grüntee dafür nicht nötig sind. In orientalischen Läden gibt es Sorten für die einzelnen Zubereitungen und original türkischen Tee, iranischer ist sehr rar. Es spricht aber nichts dagegen, sich bei seinem normalen Teehändler oder im Öko-Laden mit den schwarzen oder grünen Blättern einzudecken. In jedem Fall gilt: zu billig ist nie sehr gut.

    Der Kaffee macht die Musik
    Für die besseren Momente im Leben gibt es im Orient den Kaffee – das Getränk für Feiertage mit der Familie zu Hause und für entspannte Nachmittage am Kaffeehaustisch im Basar. Wer im Satz eines türkischen »kahve« bzw. Mokka liest oder gar einen traditionell in der Glut gebrühten Arabica probiert, der bekommt den Orient in aller Wucht und Wonne zu spüren. Durch die besondere Röstung und das starke Kochen von Pulver und Zucker im Kupferkännchen schmeckt so ein Mokka ein wenig nach Karamell, sehr viel nach Kaffee und ein klein bisschen erdig. Aus erdig kann dann schnell schlammig werden, wenn man den einen Schluck zuviel trinkt und den Satz auf der Zunge hat. Esoteriker stülpen spätestens dann Tasse auf Untertasse, warten ein bisschen und lesen dann aus dem Muster im Kaffeesatz in der Tasse die Zukunft.
    Für samt Satz gebrühten Mokka braucht es besonders fein gemahlenes Kaffeepulver der Sorte Arabica. Den gibt es beim Türken am Eck und inzwischen auch in gut sortierten Supermärkten. Mokka-Connaisseure schwören aber darauf, dass es beim Kochen im Kännchen mehr noch als beim Espresso eine wichtige Rolle spielt, dass der Kaffee frisch gemahlen wird. Fragen Sie also einmal den Kaffeehändler Ihres Vertrauens danach. Kann der seinen Arabica passgenau für einen Mokka mahlen, dann hat er das Vertrauen verdient.
    Orient-Basics:
    Tee & Kaffee
    Schwarztee: Tee, wie man ihn eher im Osten des Orients trinkt, in der Türkei »Çay« genannt. Rezept > .
    Minztee: schwarzer (im Osten) oder grüner (im Maghreb, besonders Marokko) Tee, der mit Minze gekocht und serviert wird. Rezept > .
    Gunpowder: Teeblätter, die beim Trocknen zu kleinen Knöllchen wie Gewehrkugeln bzw. Schießpulver geschrumpft sind. Gibt es als Schwarz- und Grüntee, letzterer ist typisch für Marokkos Minztee.
    Apfeltee: türkischer Tee aus getrockneten Äpfeln mit viel Zucker, wird heiß oder kalt getrunken. Für 4–6 Teetrinker 5 TL Tee 10 Minuten in 1 l aufgekochtem Wasser ziehen lassen.
    Karkadeh: ägyptischer Tee aus getrockneten Malven- bzw. Hibiskusblüten, der charakteristisch rot ist und mit Zucker oder Zuckerwasser gesüßt wird: 20 g Blüten 4 Stunden in 1 l kaltem Wasser ziehen lassen. 50 g Zucker mit der gleichen Menge Wasser in etwa 5 Minuten zu Zuckerwasser kochen. Den Tee abgießen, mit Zuckerwasser verrühren und eiskalt genießen.
    Samowar: ursprünglich russischer Standkessel fürs Teewasser, das früher mit Kohle und heute auch mit Strom zum Kochen gebracht wird – zum Aufbrühen des Tees in der kleinen Kanne auf der Spitze des Samowars und zum Strecken des Tees im Glas. Vor allem in der Türkei und im Iran in Gebrauch.
    Kahve: türkischer Name für Kaffee, der dort mit Satz im Kännchen (Cezve oder arab. Canaka genannt, siehe Almanach auf der hinteren Klappe) gekocht wird, oft Mokka genannt. Rezept > .
    Woher kommst du...
    ...Arabica?
    Ich bin ein Kind der Berge – allerdings liegen diese in Afrika, da, wo heute Äthiopien ist. Angeblich sollen die Menschen dort früher nur einen belebenden bis benebelnden Tee aus meinen Blättern gekocht haben, bevor sie die Kraft meiner roten Früchte mit den Bohnen darin entdeckten. Eine Handelsstadt im Jemen erkannte schließlich meinen wahren Wert, holte mich zu sich und baute mir meine erste Plantage. Von dort aus wurde ich dann erst einmal auf die restliche arabische Halbinsel geschickt, die mir auch meinen schönen Namen gab, »Arabica«. Und an diesem Ort griffen mich wiederum die Osmanen auf, die mich
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