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Oriental Basics

Oriental Basics

Titel: Oriental Basics
Autoren: GU
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geben.
    Melonen – im Orient gibt es oft Wassermelonen, daneben ist eine Kreuzung aus Honig- und Cantaloupe-Melonen beliebt. Sie alle werden am liebsten pur oder nur mit ein paar Aromen wie Rosenwasser genossen.
    Quitten sind Basis für die Ur-Konfitüre mit Honig, die in Spanien zur »marmelata« und bei uns zur Marmelade wurde. Werden auch zu Sirup oder Pasten verarbeitet oder kommen in Ein- und Schmortöpfe.
    Trauben stammen aus der Region zwischen Tiflis und Teheran und wurden schon der Bibel nach im Orient gerne zu Wein gemacht, bis der Islam das in weiten Teilen verbot. Heute werden sie pur genascht, zu Rosinen getrocknet oder ihre Blätter werden eingelegt.
    Zitrusfrüchte kamen aus dem Fernen in den Nahen Osten. Limetten werden oft getrocknet und mitgegart, Salzzitronen (Rezept > ) würzen viele Gerichte des Maghreb und die Blüte der Orange wird zu einem geschmackvollen Wässerchen destilliert. Interessant: Einst sagten wir Apfelsine zu ihr (kommt von »Apfel sinensis«, also chinesischer Apfel), inzwischen hat sich die Ableitung von ihrem arabischen Namen »naranji« bei uns durchgesetzt – Orange eben.
    Mehr zur Aprikose und zu Sultaninen auf > , zur Feige auf der Klappe.

    Woher kommst du...
    ...Dattel?
    Ich bin ein echtes Wüstenkind, geboren in dem Palmschatten der Oasen. Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, wie froh die ersten Nomaden waren, als sie von der sonnengewärmten Süße meiner Frucht kosteten. Doch ihr bräuchtet schon einen Zauberteppich, um diesen Geschmack selbst zu erleben. Denn zu euch komme ich entweder getrocknet, also mit etwas faltiger Haut und gewaltiger Süße oder halbfrisch – denn auch was ihr als frisch angeboten bekommt, wurde nach der Ernte erst einmal eingefroren. Beduinen und Berber schätzen mich auch getrocknet wegen meiner langen Haltbarkeit und genießen mich morgens mit Frischkäse zum Fladenbrot wie ihr die Konfitüre mit Butter zum Brötchen. Sie wissen auch, dass ich eine sehr große Familie habe, in der manche Typen sogar zu Brot werden können und andere zu Schnaps. Köche und Bäcker vermählen mich gerne mit Reis, Geflügel, Lamm und Hackfleisch sowie Marzipan, Mandeln und Gebäck.

Tee & Kaffee
    Tee ist der Alltag, Kaffee ist für Feiertage. Tee ist ein Muss, Kaffee ist die Muße. Was darf’s nun sein?
    Der Orient ist zwar die Heimat des Kaffees, doch so richtig daheim ist hier eher der Tee. Ob auf der Decke im Beduinenzelt, beim Gewürzhändler in Marrakesch und selbst an der Döner-Theke in München – immer gibt es erst mal Tee, wenn es richtig orientalisch sein soll. Mit ihm wird der Kunde im Basar begrüßt, mit ihm wird ein Geschäft im Restaurant besiegelt, ihn gibt es am Morgen zum Brot, ihn schlürft man noch abends nach dem Essen.

    Der Tee gibt den Ton an
    Die Bilder, die wir mit dem Teetrinken verbinden, fehlen im Orient. Die Kanne ist nicht aus Porzellan, sondern aus schimmerndem Metall und sitzt auf dem Samowar oder direkt auf dem Feuer. Getrunken wird aus dem Glas und nicht aus der Tasse, und von Istanbul bis Marrakesch ist der Tee so süß, dass jeder First-Flush-Freak daran verzweifeln könnte. Für so jemanden wird der Tee im Orient auch nicht gemacht, bei allen Ritualen, die man dort mit ihm verbindet.
    Und was ist mit Kaffee? Mit Mokka und Arabica? Hat ihn der Islam dem Orient genauso ausgetrieben wie den Wein? Nein, nein, im Gegenteil, die Schriftgelehrten lobten ihn sogar sehr, da das Koffein mit seinem Wirken ein guter Ersatz für den verteufelten Alkohol zu sein schien. Tatsächlich war der Kaffee nach seiner Entdeckung ihn Afrika und seiner Verbreitung durch die Jemeniten im 15. Jahrhundert bald Volksgetränk vom Kaspischen Meer bis zum Atlantik. Doch dann kam vor rund 400 Jahren einiges zusammen. In Persien witterten die Herrscher im Kaffeehaus den Umsturz und setzten den Arabica auf den Index. Ersatz brachten die mit Asien verkehrenden Karawanen – Teeblätter. Aus ihnen wurde das neue Nationalgetränk Persiens gebraut, das die Osmanen bald übernahmen.
    Den Händlern passte das natürlich auch ganz gut, vor allem wenn sie aus Europa stammten. Denn mit Tee aus fernen Ländern ließen sich ganz neue und viel bessere Geschäfte machen als mit Kaffee, den der Orient ja schon hatte. (Heute bauen der Iran und die Türkei allerdings selbst Tee an.) Die Marokkaner zum Beispiel wurden erst dann zu Teetrinkern, als England einen neuen Absatzmarkt für seine Lieferungen aus Asien suchte. Heute geht hier im Westen des Orients nichts
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