Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill
Autoren: Commander James Barrington
Vom Netzwerk:
ihnen widersetzt, und Sie haben das zweifellos gelernt. Und sie können leicht tödlich wirken, wenn man sie zu hoch dosiert, oder sie verursachen derart schwere Hirnschäden, dass man es nur mehr mit einem sabbernden Schwachsin-nigen zu tun hat. Und das wollen wir doch nicht, nicht wahr?«
    Er lachte leise und wirkte beinahe wie ein gutmütiger Weihnachtsmann, als er sich auf einen fleckigen Plastikstuhl neben dem Tisch setzte. »Deshalb benutze 19

    ich sie nur, wenn ich mir Zeit lassen und die Dosis allmählich steigern kann. Doch diesmal benötigen wir rasch ein paar Auskünfte, und nichts ist meiner Meinung nach überzeugender als Schmerz. Schmerzen zuzufügen ist mein Beruf. Ich werde Ihnen zunächst nur ein bisschen wehtun, um Ihnen klar zu machen, dass ich es ernst meine, und danach werde ich Ihnen ein paar Fragen stellen. Wenn Sie die beantworten, muss ich Ihnen vielleicht nichts mehr zuleide tun. Aber möglicherweise lügen Sie, oder ich bin der Meinung, dass Sie lügen, und dann muss ich Ihnen mehr Schmerzen zufügen, weit mehr Schmerzen. Danach werde ich Sie erneut fragen. Und ich werde fortfahren, bis ich der Meinung bin, dass Sie mir nichts mehr zu erzählen haben. Wenn Sie mir geholfen haben, werde ich Sie rasch und schmerzlos töten. Aber wenn Sie mir nicht die gewünschten Auskünfte geben, kann es sehr, sehr lange dauern, bis Sie sterben, und Sie werden Schmerzen erleiden, die Sie nicht für möglich halten.« Er hielt inne und blickte auf den Engländer hinab. »Sie müssen sich darüber im Klaren sein, dass ich die Auskünfte, die ich benötige, erhalten werde.
    Ich erhalte immer die gewünschten Auskünfte. Wie viel Schmerz Sie dabei erleiden, liegt bei Ihnen, aber Sie werden mir antworten. Jetzt werde ich Sie ein paar Minuten lang allein lassen, damit Sie über meine Worte nachdenken können. Sie müssen sich entscheiden, nicht ich.«
    Er stand auf, ging zu den beiden Männern in den weißen Kitteln, die wartend in der Ecke standen, rede-20

    te leise mit ihnen und verließ dann den Raum. Sobald er weg war, schoben die Techniker zwei Wagen zum Tisch und ließen sie in Sichtweite des Gefangenen stehen. Auf jedem lagen eine Reihe medizinischer Geräte
    – Sägen, Messer, Skalpelle – sowie allerlei Werkzeuge
    – Zangen, Schraubenzieher, Lötkolben, Bolzenschneider und eine Lötlampe. Der Engländer wusste genau, warum sie hier stehen gelassen worden waren, und er hatte nicht die geringsten Zweifel daran, dass der Verhörspezialist sämtliche Geräte benutzen würde, um die gewünschten Auskünfte zu erhalten.
    Etwa fünf Minuten später wurde die Tür geöffnet, worauf der Verhörspezialist eintrat, gefolgt von einem Mann in einem weißen Kittel, der eine kleine schwarze Tasche und ein Stethoskop in der Hand hatte, und sich sofort zum Tisch begab. »Nun zur Sache«, sagte er. »Mir macht meine Arbeit Spaß, und ich beherrsche mein Handwerk. Dennoch würde ich die unangenehmen Begleiterscheinungen lieber vermeiden.« Er deutete auf die beiden Wagen. »Also, wofür haben Sie sich entscheiden? Wenn Sie mir entgegenkommen, werden ich und mein ärztlicher Freund und Ratgeber die ganze Sache mit einer simplen Spritze zum Ende bringen. Wenn nicht … nun, Sie wissen ja, was dann geschieht.«
    Der Engländer war kein Feigling, aber er war auch nicht dumm. Er war dem Tod geweiht und sah ein, dass es kein Entrinnen gab, daher blieb ihm nur eines übrig. »Ich werde Ihre Fragen beantworten«, sagte er mit angsterstickter Stimme.
    21

    »Gut, gut.« Der Verhörspezialist klang zufrieden. Er setzte sich auf den Plastikstuhl, griff zu seinem Klemmbrett, suchte die richtige Seite und begann mit der Vernehmung. Zwei Minuten später lehnte er sich zurück, dann stand er auf. »Das wollte ich nicht wissen. Ich glaube, Sie sind sich des Ernstes der Lage nicht bewusst. Ich habe Ihnen erklärt, dass die Entscheidung ganz bei Ihnen liegt, aber Sie müssen mir Rede und Antwort stehen.«
    Der Gefangene schüttelte verzweifelt den Kopf.
    »Aber das kann ich nicht«, schrie er. »Ich bemühe mich ja, aber ich kann Ihre Fragen nicht beantworten.«
    Der Verhörspezialist warf ihm einen kalten Blick zu, lächelte dann und nahm wieder Platz. »Nun, dann wollen wir’s noch mal versuchen, ja? Aber diesmal müssen Sie mir wirklich helfen.« Wieder begann er mit dem Verhör, aber auch diesmal stellten ihn die Antworten nicht zufrieden, und nach ein paar Minuten stand er auf und schüttelte betrübt den Kopf. »Ich dachte, Sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher