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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill
Autoren: Commander James Barrington
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fünf Jahre, bis alles an Ort und Stelle ist, Sajidi. «
    Khamil blickte überrascht auf. »Warum so lange?«, wollte er wissen. »Die Sprengkörper stehen doch sicherlich sofort zur Verfügung.«
    Abbas nickte. »Ja, die für Amerika bestimmten Waffen, Sajidi . Aber die Geräte, die wir benötigen, müssen eigens angefertigt werden. Doch das ist nicht der Hauptgrund für die Verzögerung. Der Transport ist 12

    das Problem. Die Waffen müssen unter absoluter Geheimhaltung in Stellung gebracht werden, und das heißt, dass wir uns Zeit lassen und vorsichtig sein müssen. Wir müssen geeignete Immobilien anmieten, für die entsprechende Energiezufuhr und die erforderlichen Fernmeldeeinrichtungen sorgen, bevor auch nur eine der Apparaturen in Stellung gebracht wird.
    Und die Apparaturen selbst müssen Stück für Stück angeliefert werden. Wenn irgendetwas von diesem Plan durchsickert, wird das ganze Vorhaben scheitern, ehe wir es in die Tat umsetzen können.«
    Khamil dachte einen Moment lang darüber nach.
    »Ich muss mich mit meinem Kollegen beraten«, sagte er schließlich. »Er wollte eigentlich früher losschlagen, als es deiner Ansicht nach möglich ist.«
    Abbas nickte erneut. Wie jeder, der in Khamils Diensten stand, wusste er genau, wer dieser »Kollege«
    war, aber niemand wagte seinen Namen auch nur zu flüstern. Teilweise aus Respekt, oder genauer gesagt aus Angst, vor allem aber aus Sicherheitsgründen.
    Es ist kein Geheimnis, dass von den beiden bedeutendsten nachrichtendienstlichen Abhörstationen des Westens – der Zentrale der amerikanischen National Security Agency (NSA) in Fort Meade, Maryland, und dem britischen Government Commmunications Head-quarters (GCHOJ in Cheltenham, Gloucestershire –
    sämtlicher Fernmeldeverkehr weltweit überwacht wird.
    Allein bei der NSA fallen pro Woche mehr als hundert Tonnen Ausdrucke mit geheimem Datenmaterial aus aufgezeichneten Kommunikationsverbindungen an.
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    Diese gewaltige »Ausbeute« bezieht die NSA durch ein streng geheimes Abhörsystem namens Echelon, das sämtliche Gespräche per Handy oder Satelliten-Telefon
    – die sind vermutlich am leichtesten anzupeilen – sowie den gesamten Funk- und Fernmeldeverkehr erfasst; dazu kommen E-Mails und andere Mitteilungen per Internet, die ein Carnivore genanntes Programm liefert, aber auch Anrufe im Festnetz, soweit sie per Mikrowelle oder Satellit übermittelt werden oder wenn die terrestrische Leitung durch ein »befreundetes«
    Land führt. Das britische Außenministerium lässt zum Beispiel aufgrund einer beiderseitigen Übereinkunft zwischen GCHQ und NSA sämtliche Auslandsgesprä-
    che von und nach Großbritannien abhören.
    Da diese Unmengen abgehörter Fernmeldeverbindungen nicht mehr von Menschen überwacht werden können, setzt man dazu Computer ein, die auf alle möglichen Sprachen programmiert sind und auf bestimmte Stichwörter oder Namen achten. Die Stichwörter sind ziemlich eindeutig und werden von dem Nachrichtendienst vorgegeben und eingespeichert, der sich davon bestimmte Erkenntnisse verspricht, aber die Namen andern sich je nach politischer Lage.
    Doch seit Anfang der neunziger Jahre, nach den Selbstmordanschlägen von Jakarta und Lagos, stand bei den westlichen Nationen vor allem ein Name ganz oben auf der Liste der meistgesuchten Terroristen.
    Aus diesem Grund sprach keiner von Osama Bin Ladens Anhängern jemals seinen Namen oder den seiner Terrororganisation al-Qaida laut aus.
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    »Ich habe aber«, meldete sich Abbas respektvoll zu Wort, »noch einen anderen Vorschlag.«
    Zehn Minuten später lehnte sich Khamil zurück.
    Der Plan, den Abbas vorgetragen hatte, war unerhört, beunruhigend und geradezu atemberaubend. Er steckte voller Tücken, was die Logistik und andere Probleme anging, aber er war zweifellos einfach, und ihm war augenblicklich klar, dass er Bin Ladens Wohlgefallen finden würde, wenn er ihn vorschlug.
    »Und bis wann ließe sich das durchführen?«
    »Innerhalb von zwei Jahren, vielleicht auch in achtzehn Monaten. Einige unserer Kämpfer sind bereits vor Ort. Bereit für diese oder eine andere Gelegenheit.«
    Khamil nickte zufrieden. Das gefiel ihm schon besser.
    »Sind sie voll ausgebildet und einsatzfähig?«, fragte er.
    »Ihre Einsatzbereitschaft steht außer Frage, Sajidi , und die nötige Ausbildung ist nicht allzu umfangreich. Während wir miteinander sprechen«, fügte Abbas mit einem leichten Lächeln hinzu, »sollten einige unserer Männer ihre Anweisungen
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