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Operation 9.11 - Der Wahrheit auf der Spur

Titel: Operation 9.11 - Der Wahrheit auf der Spur
Autoren: Gerhard Wisnewski
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Ebenfalls harmlos, sagt die 9/11-Kommission: »Ein großer Teil des anscheinend verdächtigen Handels vom 10. September wurde zu einem bestimmten amerikanischen Options-Newsletter zurückverfolgt, der die Käufe empfahl und der am 9. September an seine Abonnenten gefaxt wurde.« Damit hörten die Ermittlungen in dieser Sache gemäß 9/11-Kommission auf, so als wären ein Newsletter und der Gebrauch eines Faxgerätes praktisch ein Unschuldsbeweis. Dabei hätten die Nachforschungen hier erst anfangen müssen, denn dass sich Insider über Fax verständigen, kann ja sein. Vielleicht handelte es sich um einen sehr exklusiven Newsletter. Und selbst wenn der Newsletter nichts mit den Attentaten zu tun hatte, wäre die Frage zu stellen, woher das Wissen stammte, also der Tipp, in außergewöhnlichem Umfang Puts auf American Airlines zu kaufen.
    Dies führt direkt zu der Frage: Wer ist eigentlich die Börsenaufsichtsbehörde SEC , die hier die Ermittlungen durchführte? Die Antwort: Die SEC ist eine mit Politik, Banken und Geheimdiensten verwobene Behörde. Ihr damaliger Chef Harvey Pitt, der nach den Anschlägen versprach, die Käufer der Put-Optionen zu finden, »wo immer sie sind«, ist heute nicht mehr im Amt. Ein Jahr nach den Attentaten musste er unrühmlich seinen Stuhl räumen, aufgrund von »systembedingtem und katastrophalem Versagen« seiner Behörde. Das wurde der SEC in einem Senatsbericht vorgeworfen. Allerdings dienen solche Vorwürfe oft lediglich dazu, noch größere Versager ins Amt zu befördern.
    Im Zuge der US -Bilanzskandale hatte sich herausgestellt, dass die SEC seit Jahren beispielsweise die Bilanzen zahlreicher Unternehmen nicht mehr geprüft hatte. So sollen die SEC –Leute seit 1997 keinen Jahresabschlussbericht der Pleitefirma Enron mehr gelesen haben. Und statt wirksame Personalentscheidungen zu treffen, machte Harvey Pitt mitunter den Bock zum Gärtner, wenn er beispielsweise den Chefposten der US -Aufsichtsbehörde für Wirtschaftsprüfer ausgerechnet einem Mann zuschanzte, der die Arbeit der Wirtschaftsprüfer bis dahin massiv behindert hatte. Es handelte sich um William Webster, den ehemaligen Aufsichtsrat des Unternehmens U. S. Technologies, gegen das mehrere Verfahren wegen Betrugs von Investoren anhängig sind oder waren. Daneben hatte Webster früher auch noch als Boss des FBI und der CIA geglänzt. [358] Außerdem war er Mitglied des Council on Foreign Relations, der im Jahr 2000 durch merkwürdige Terrorplanspiele auffiel.
    In Wirklichkeit ist die sogenannte »Aufsichtsbehörde« SEC aufs engste mit den amerikanischen Diensten verknüpft – und folglich mit allem, was an kriminellen Machenschaften dazugehört. Ein Beispiel hierfür ist ihr früherer Chef (vom 26. Mai 1987 bis 31. August 1991) William Casey, der unter Präsident Reagan sowohl als CIA -Direktor wie auch als einer der Regisseure der Iran-Contra-Affäre unangenehm auffiel. Bei Letzterer wurden illegal US -Waffen in den Iran verkauft, womit der Krieg zwischen Iran und Irak weiter angeheizt wurde. Der Erlös der Verkäufe wurde zu den nicaraguanischen Contra-Terroristen geschleust, die gegen die dortige linke Regierung kämpften. Mit diesem Dreiecksgeschäft wurden zwei Konflikte angeheizt und dabei kräftig Geld verdient.
    Als US -Geheimdienst-Repräsentant in Europa hatte Casey nach dem Zweiten Weltkrieg mit Altnazis wie dem BND -Gründer Reinhard Gehlen zusammengearbeitet. Caseys Aufstieg »erfolgte durch Missbrauch der ihm übertragenen Macht«, urteilt der New Yorker Bond-Händler und SEC -Kenner Samuel Sloan, der eine aufschlussreiche Geschichte über Caseys Machenschaften als SEC -Direktor geschrieben hat. [359]
    Die Börsenaufsichtsbehörde ist also selbst derart in den Sumpf aus Bilanztricksern, Börsenhaien und rechten Geheimdienstlern verstrickt, dass von ihr keine Aufklärung der Insider-Geschäfte vor dem 11. September zu erwarten war.
    Dass dennoch ein kleines Körnchen Wahrheit über die Insiderdeals vor dem 11. September herauskam, ist denn auch nicht den »Börsenaufsehern« zu verdanken, sondern vereinzelten Medienberichten, in diesem Fall im
San Francisco Chronicle
. Danach wurde ein guter Teil der Put-Käufe vor dem 11. September über die Investmentbank Alex Brown Brothers abgewickelt, eine US -Tochter der Deutschen Bank. Laut Tom Flocco, dem US -Journalisten und Bürgerrechtler,
    soll die Deutsche Bank »intensiv« in das Insidertrading vor dem 11. September »verwickelt« gewesen
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