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Onkel Deprius dunkles Erbe

Onkel Deprius dunkles Erbe

Titel: Onkel Deprius dunkles Erbe
Autoren: Harald Tonollo
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einstürzen!«, rief Frau Rottentodd aufgeregt.
    »Prospera, sei nicht albern! Dieses Geräusch kenne ich. Das klang eher so, als sei ein Sarg umgefallen. Ich werde mal nachsehen.«
    »Äh, hier gibt’s noch viel mehr so tolle Sprüche …«, versuchte Palme seine Eltern abzulenken.
    »Später, mein Sohn!« Herr Rottentodd klappte das Buch zu, drückte es Palme in die Hand und wandte sich zum Gehen.
    »Aber, hör doch mal!« Palme schlug die erstbeste Seite auf. »Der ist super: Schlagsahne auf Erdbeertörtchen – und du musst nie mehr aufs Örtchen … Hey, jetzt warte doch. Hier … hier unten gibt’s auch noch jede Menge Waffen …«
    »Waffen?« Herr Rottentodd blieb stehen. »Was für Waffen?«
    »Pass doch auf!«, schimpfte Polly Pampe an, dem versehentlich der Sarg aus den Händen gerutscht und auf den Boden geknallt war. Jetzt hing die Kiste schräg zwischen Polly und Gunther im Flur.
    »Was für Knallbumm?!«, tönte Karlas Stimme aus der Küche zu ihnen in den Flur.
    »Karla beinahe Finger schneiden ab!«

    Hannibal fing gefährlich an zu knurren.
    »’tschuldigung«, sagte Polly gerade so laut, dass die Köchin es hören konnte.
    Dann hob Pampe den Sarg wieder an und sie trugen ihn vorsichtig hinaus und schoben ihn in den Leichenwagen.
    »Gut!«, sagte Polly. »Der Flammenwerfer ist schon im Auto. Das Schwert und der Kopf von König Ludwig auch. Nach dem Abendessen treffen wir uns hier. Alles klar, Gunther?«
    Der Gärtner nickte. Dann verschwand er im Garten.
    Das Essen verlief sehr schweigsam und Herr und Frau Rottentodd staunten darüber, dass Polly, Pampe und Palme so schnell fertig waren und fast gleichzeitig sagten, dass sie schrecklich müde seien und sofort ins Bett müssten.
    Während Pampe und Palme zum Leichenwagen vorgingen, rannte Polly schnell die Treppen hoch ins Schlafzimmer ihrer Eltern und holte ein schwarzes Bettlaken und zwei Gürtel ihres Vaters aus dem Schrank. Anschließend lief sie in die Küche, um Hannibal »zum Spielen« abzuholen.
    Gunther wartete bereits am Auto.
    »Okay«, verkündete Polly. »Es kann losgehen! Der Autoschlüssel steckt. Gunther, du fährst! Ich sitze neben dir auf dem Beifahrersitz, Ludwig nehme ich auf meinen Schoß. Pampe und Palme, ihr legt euch hinten links und rechts neben den Sarg, zusammen mit Hannibal.«
    »Alles klar!«, bestätigte Palme und die Zwillinge kletterten mit dem Terrier in den Wagen. Polly klappte die Tür zu.
    Gunther setzte sich ans Steuer und legte den Gurt an.
    Polly wollte gerade einsteigen, als ihr etwas einfiel. »Halt, wartet! Ich habe noch was vergessen!« Sie rannte zurück ins Haus und kam zwei Minuten später mit einer Kerze in der Hand zurück.
    »Willst du die etwa auf Onkel Deprius’ Grab stellen?«, fragte Pampe spöttisch.
    »Wirst schon sehen«, erwiderte Polly nur. »Okay, Gunther! Du kannst losfahren!«
    Aber Gunther rührte sich nicht.
    »Gunther?«, sagte Polly nun etwas entschiedener. »Wir können fahren!«
    Der Gärtner schaute Polly hilflos an.
    »Gunther …«, fragte Polly jetzt mit einem verzweifelten Unterton in der Stimme, »du kannst doch Auto fahren, oder?«

Generalprobe auf dem Friedhof
     
    Polly nahm den Schädel Ludwig des Sechzehnten in die Hände und sah ihn tief enttäuscht an. »Euer Majestät haben wohl auch keinen Führerschein, was? Tja, das war’s dann wohl!«
    »Jetzt lass mal nicht den Kopf hängen, Schwesterherz«, ermutigte Palme sie aus dem hinteren Teil des Autos. »Das ist ein Automatikwagen – der ist kinderleicht zu fahren, das kann sogar Gunther.«
    Polly schöpfte wieder Hoffnung. »Automatik? Bedeutet das, diese Kiste fährt von alleine?«
    »Na ja, nicht ganz, aber fast«, erklärte Palme. »Also, pass auf, Gunther!«
    Der Gärtner schaute in den Rückspiegel.
    »Als Erstes drehst du den Zündschlüssel, bis der Motor anspringt. – Sehr gut. Zu deinen Füßen befinden sich zwei Pedale. Mit dem rechten gibst du Gas, mit dem linken bremst du. Alles klar so weit?«
    Gunther nickte.
    »Jetzt trittst du mal auf die Bremse.«
    Gunther setzte seinen Fuß auf das Gas und der Motor heulte auf.
    »Die Bremse ist links!«, rief Pampe.
    Gunther nickte erneut und traf diesmal die Bremse.
    »Sehr gut!«, lobte Palme. »Und nun stellst du den Hebel rechts neben dir auf ›D‹. – Prima, du machst das wirklich ganz toll, Gunther.«
    Der Gärtner grinste.
    »Jetzt nimmst du den Fuß von der Bremse und gibst ganz vorsichtig Gas.«
    Gunther befolgte die Anweisung, trat jedoch so heftig
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