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Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles

Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles

Titel: Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles
Autoren: Jennifer Wolf
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Herz, das Kind aus ihrem Leib reißen zu lassen, also tauchte ich gemeinsam mit ihr ab. Die Entscheidung fiel mir nicht leicht, denn es bedeutete auch, dass ich den Täter ungeschoren davonkommen lassen musste. Aber Lilian flehte um das Leben des ungeborenen Kindes und ich gab nach. Ich zog mit meiner Frau in den tiefen Süden Italiens und versteckte sie vor den Augen der anderen Vampire. Sie gebar eine wunderschöne Tochter mit meiner Haarfarbe. Lilian hoffte, dass wir sie als mein Kind ausgeben könnten, aber dies wäre zu riskant gewesen, da die anderen Ältesten mich zur Zeit der Empfängnis in Russland gesehen hatten. Das Gesetz verlangte ganz klar Melissas Tod.
    Ja, meine Königin. Melissa ist nicht meine leibliche Tochter. Sie mag vielleicht nicht mein Blut in sich tragen, aber ihre Seele ist das Produkt meiner Liebe. Lilian hat sich nie verziehen, von einem anderen Mann schwanger geworden zu sein und auch wenn sie um Melissas Leben kämpfte, so sah sie doch keine Hoffnung mehr für ihr eigenes. in einer kalten Winternacht im Jahre 1657 nahm sie sich das Leben und ließ mich voller Trauer und Wut zurück. Letztere, so glaube ich heute, hat mich am Leben gehalten.
    Ich zog mich gänzlich zurück, jedoch nicht, um zu sterben, wie ich alle glauben machte, sondern um mein Mädchen großzuziehen, bis sie alt genug war, um in den Dienst des Ordens zu treten. Wenn irgendjemand von ihrer wahren Identität erfahren würde, wäre es ihr Tod. Erst wenn Seine Majestät die Gesetze geändert hat, kann ich offen zu ihr stehen.
    Sie ist meine Tochter und ich werde keine andere Meinung dulden. Sie hat meine Seele und oft genug von mir getrunken, so dass ich ohne Scham sagen kann: Ja, sie ist auch von meinem Blut! Verzeih mir, dass ich dich belügen musste. Es war nur zur Sicherheit meiner Tochter.
    Sobald der Schnee getaut ist, werde ich mich auf die Reise zu dir machen. Ich möchte in der Nähe des Königspaares sein, wenn ich endlich zu meinem Kind stehen kann.
    In Liebe,
Merkutio
    Das Leben konnte ja so gemein sein …
    Als ich meine Wohnung betrat, saß mein Mann zusammen mit meinen beiden Freundinnen auf dem Sofa. Elias und Eva spielten mit der Playstation, während Aisha wohl eher den Cheerleader mimte. Ihr Blick traf mich als Erstes, denn sie saß seitlich auf der Sofalehne und brauchte nur ihren Kopf drehen.
    »Oh, oh«, sagte sie, als sie mein Gesicht sah.
    »Was ist passiert?«, wollte Elias wissen, der plötzlich neben mir stand.
    »Sie hat nicht mit mir gesprochen. Ich habe gesagt, dass wir sie solange festhalten, bis sie es sich anders überlegt.«
    »Gut.«
    »Und ich habe einen Brief von Merkutio bekommen.«
    »Warum trägst du so schicke Handschuhe?«, unterbrach mich mein Vampir und nahm eine meiner Hände in seine.
    »Lies den Brief.« Ich sah ihm in die Augen. »Nicht hier, geh ins Schlafzimmer.« Falls er den Drang verspürte zu knurren oder irgendetwas zu zerstören, dann sollte er nicht in der Nähe meiner Freundinnen und unseres schönen Fernsehers sein.
    »Ich übernehme die Playstation für dich.«
    »Das war’s dann wohl mit meiner Führung«, versuchte er zu scherzen und nahm mir den Brief mit einem sorgenvollen Blick ab. Ich ging zum Sofa und ließ mich neben Eva fallen, die so tat, als hätte ich ein Erdbeben verursacht.
    »Okay, was muss ich tun?«, fragte ich und nahm den Controller. Ich hatte Elias und David schon oft dabei zugesehen, aber normalerweise hatte ich es wie Aisha gemacht und einfach nur angefeuert. Eva erklärte mir im Schnelldurchlauf, was ich zu tun hatte, aber ich bekam nur die Hälfte mit. Immer wieder fragte ich mich, was wohl in meinem Vampir vorging, während er Merkutios Zeilen las.
    »Schlechte Nachrichten, hm?«, fragte Aisha, nachdem ich das Auto zum dritten Mal gegen die Wand gefahren hatte.
    »Eine alte Geschichte. Schon längst vorbei, aber sehr traurig. Ich darf leider nicht mehr sagen.«
    »Vielleicht ziehst du auch mal die ollen Dinger da aus«, schlug Eva vor und sah skeptisch auf meine Hände.
    »Stimmt.« Ich zupfte lachend an den Handschuhen, als die Tür unseres Schlafzimmers aufging und Elias eintrat.
    »Ich muss kurz telefonieren«, nuschelte er.
    »Du weißt, dass du niemandem etwas sagen darfst. Noch nicht!«
    »Ich weiß, Kätzchen. Ich muss Heinrich und Magdalena nur kurz auf ein Gesetz hinweisen, das dringend bearbeitet werden muss.«
    Ich lächelte ihm zu und er versuchte es zu erwidern. Er griff nach seinem Handy und verschwand für mehrere Stunden
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