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Omega

Omega

Titel: Omega
Autoren: Jack McDevitt
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Ruheposition gestellt und war irgendwann eingeschlafen. Whit tippte geschäftig auf seinem Notebook herum, bis auch er endlich einschlief.
    Digger lauschte dem Wetter und der See. Wenn der Sturm hier, an diesem abgelegenen Ort, schlimm war, wie mochte er dann im Fadenkreuz der Ereignisse sein? Vermutlich, so dachte er, stand dort kein Stein mehr auf dem anderen.
     
    Nach Sonnenaufgang ließ der Sturm ein wenig nach, aber die Wetterbedingungen waren immer noch zu schlecht, um einen Flug zu wagen, also saßen sie das Wetter während des Tages und einer weiteren Nacht aus.
    In der Morgendämmerung des zweiten Tages legte sich der Wind, der Regen wurde schwächer und hörte schließlich ganz auf, und die Sonne kam heraus.
    »Ich schätze, wir sind über den Berg«, sagte Julie.
    Sie waren zu erschöpft, um einander zu gratulieren. Julie ging hinaus, um den Schlepper zu inspizieren und zu reparieren, während sich Digger und Whit auf den Weg machten, um nachzusehen, wie es den Goompahs ergangen sein mochte. Sie verteilten sich über die Klippe, kauerten sich erschöpft und frierend in den Schlamm. Einige waren verletzt, und ein paar von ihnen waren von der Klippe herabgestiegen, um zu fischen. Andere hatten sich auf die Suche nach Früchten oder kleineren, jagdbaren Tieren begeben.
    Digger hätte ihnen gern verraten, dass sie ihre Zuflucht nun verlassen konnten, aber der Boden war so schlammig, dass er sich nicht heranschleichen konnte, ohne deutliche Fußabdrücke zu hinterlassen. Am Ende jedoch erwischte er seinen alten Freund Telio, der hinter einem umgestürzten Baum stand. »Telio«, sagte er. »Es ist vorbei.« Eigentlich hätte er noch mehr sagen wollen, doch dann entschied er spontan, dass Julie Recht hatte. »Baut neue Schiffe und kehrt zurück nach Hause.«
    Der Goompah sah sich nach dem Sprecher um. »Wer bist du?«, fragte er verängstigt.
    Also beschloss Digger, das Spiel zu Ende zu spielen. »Lykonda schickt mich«, sagte er.
    Telio fiel auf die Knie, und Digger saß fest, konnte sich nicht rühren, ohne sich zu verraten. Er wartete, und schließlich fragte Telio demütig, ob er immer noch da sei. Als er keine Antwort erhielt, murmelte er einen Dank und kehrte zu seinen Kameraden zurück.
    »Gottes Segen«, wünschte ihm Digger ganz gegen seine üblichen Gewohnheiten.
    Die drei Schiffe lagen zerschmettert und von Schlamm bedeckt am Ufer. Zwei waren gekentert und lagen auf der Seite im seichten Wasser, eines war gegen die Bäume geschleudert worden. Sie waren so stark beschädigt, dass Digger sich fragte, ob die Goompahs sie überhaupt noch voneinander unterscheiden konnten.
    Überall lagen umgestürzte Bäume. Manche ein Opfer der Wellen, andere von Blitzen verkohlt.
    Später, als er Whit erzählte, was er getan hatte, runzelte der ältere Mann die Stirn. »Sie werden in dem Glauben zurückkehren, ihre Götter wollten, dass sie auf dem Isthmus bleiben.«
    »Vielleicht«, sagte Digger. »Aber sie werden eine weit bessere Chance haben, überhaupt zurückzukehren. Im Augenblick ist das alles, was mich interessiert.«
    Als sie zu dem Schlepper zurückkehrten, erzählte Julie, dass sie mit der Jenkins gesprochen habe. »Die Verbindung ist wieder zusammengebrochen«, sagte sie. »Aber das dürfte nur vorübergehend sein. Roka und Kulnar sind weitgehend zerstört. T’Mingletep hat auch eine Menge einstecken müssen. Aber Kellie sagt, der Rest des Intigo sieht recht gut aus.
    Marge hat gesagt, es habe auch eine gewaltige Sturmflut gegeben. Das Wasser ist sieben, acht Meter hoch auf den Isthmus eingedrungen.«
    »Was ist mit den Goompahs?«
    »Sie konnten nichts Genaues sagen, aber es sieht so aus, als hätten es viele gut überstanden. Jedenfalls die, die so klug waren, das zu tun, was ihnen ihre Göttin aufgetragen hat.« Lächelnd nickte sie Digger zu und öffnete eine Flasche. Drinks für alle. »Meine Herren«, sagte sie und erhob ihr Glas. »Auf die Beschützer der Schwachen.« Französischer Likör. Wo hatte sie den bloß die ganze Zeit versteckt?
     
    Der Strand war übersät mit toten Fischen, Muscheln und Schutt aller Art. Der Gestank war furchtbar, aber Telio war froh, noch am Leben zu sein. Und aufgeregt, dass die himmlischen Mächte ihn mit Namen kannten. Und sich um ihn sorgten.
    Die Kapitäne hatten eine kleine Truppe zusammengestellt und inspizierten die drei Schiffe. Schon gab es Gerede, man werde sie auseinander nehmen und neue Schiffe aus dem Holz bauen. Einige Mannschaftsmitglieder hatten
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