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olly - 09 - Die Burg erlebt ihr groesstes Fest

olly - 09 - Die Burg erlebt ihr groesstes Fest

Titel: olly - 09 - Die Burg erlebt ihr groesstes Fest
Autoren: Enid Blyton
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zum Start. Eine Karawane von Mädchen und Musikern setzte sich in Bewegung, zum Schluß folgte die Hochzeitskutsche.
„Verflixt, kannst du deinen Gäulen nicht sagen, sie sollten ein bißchen leiser auftreten?” zischte Michaela. „Das klingt ja wie in einem Wildwestfilm!”
Zum Glück brauste die Orgel so laut, daß man drinnen nichts von den geheimnisvollen Vorbereitungen merkte. Der Kirchendiener hielt die Griffe der Tür fest, als müsse er das Brautpaar in letzter Minute an der Flucht hindern. Erst als die Frischvermählten gemessenen Schrittes vom Altar herunterkamen und auf die Tür zusteuerten, riß er sie weit auf und gab den Weg frei.
Da standen sie – auf jeder Seite ein Dutzend Mädchen – und hielten Bögen aus Blumengirlanden in den Händen. Sie bildeten einen Durchgang bis an die Stufen der Hochzeitskutsche, die über und über mit Blumen besteckt war. Zwei von Wills Brüdern hielten die nervös trappelnden Pferde am Zaum. Die Blaskapelle spielte „Hoch soll’n sie leben” und ging gleich darauf in ein französisches Volkslied über, von dem man wußte, daß es Mademoiselles Lieblingslied war.
„Hoch, Madame und Monsieur Monnier! Es lebe Madame Monnier! Monsieur Monnier lebe hoch! Ein dreifaches Hoch auf das Brautpaar!” so tönte es durcheinander.
Madame Monnier, geborene Dupont, wischte sich ein paar Tränen der Rührung aus den Augen, und auch ihr Ehemann hatte ein leichtes Zittern in der Stimme als er – den Triumphbogen durchschreitend, am Arm seine frisch angetraute Landsmännin – abwechselnd nach rechts und nach links sagte: „Merci, meine Freunde! Danke schön! Vielen, vielen Dank! Merci beaucoup!”
Dolly half den beiden in die Kutsche, und Will sprang auf den Bock. Die Schimmel fielen sofort in weitausgreifenden Trab, und die Kutsche rollte die Straße hinunter.
„Wo fahren wir hin?” fragte Monsieur Monnier, noch immer völlig verwirrt.
„Zur Burg, Monsieur Monnier. Dort wartet eine Überraschung auf Sie.”
„Aber wir haben ein Essen in einem Restaurant bestellt…”
Will sah sich um und lächelte.
„Das wissen wir. Wir haben uns erlaubt, ein wenig in ihre Pläne einzugreifen und das umzuarrangieren. Das Essen ist für den kommenden Sonntag umbestellt. Der Besitzer des Restaurants weiß Bescheid und hat uns sehr geholfen.”
Dolly und die übrigen waren mit den Autos auf einer anderen Strecke zur Burg gefahren und erwarteten die Kutsche dort bereits, als sie vor dem Portal hielt. Wieder waren die Mädchen mit ihren Blumenkränzen zur Stelle, die Kapelle spielte einen Tusch nach dem anderen.
Die Lehrerkollegen aus beiden Schulen standen Spalier, große Blumensträuße in der Hand, und über dem Portal spannte sich ein bunt bemaltes Laken mit der Aufschrift: „Burg Möwenfels grüßt das Hochzeitspaar”.
Während die Lehrer und Lehrerinnen gratulierten, stimmten die Erstkläßlerinnen einen Chor an. Sie hatten sich täglich in den nun schon bewährten Probenraum im Keller zurückgezogen, um zwei französische Lieder einzustudieren. Dann traten zwei Mädchen aus der zweiten Klasse vor und sagten ein Gedicht auf, in dem viel von der „jungen Frau” und den „Freuden des Ehestandes” die Rede war und auch der Kindersegen lobend erwähnt wurde. Aber Mademoiselle
– jetzt Madame – war viel zu aufgeregt, um den Text zu verstehen. Und so war den älteren Mädchen der Angstschweiß ganz umsonst ausgebrochen.
Jetzt wurde das Brautpaar in den Burghof geleitet, die Gesellschaft folgte unter den aufmunternden Klängen der Blaskapelle. Auf dem Grill brutzelte das Fleisch, in der Mitte der großen Tafel prangte die Hochzeitstorte.
„Ich träume, ich glaube wirklich, ich träume”, sagte die frischgebackene Madame Monnier immer wieder. „Das alles ist einfach zu schön! C’est formidable! Merveilleux!”
Es wurde das Täuschendste Fest, das die alte Burg jemals erlebt hatte.
„Ich bin wirklich stolz auf euch”, sagte Frau Greiling und prostete Dolly und ihren Freundinnen zu. „Das ist alles euer Werk. Ohne eure Initiative wäre dieses herrliche Fest nie zustande gekommen!”
„Sagen wir”, Dolly schaute Susanne, Will und Clarissa an, „wir haben unserer Liebe zu Burg Möwenfels ein kleines Denkmal gesetzt.”
Abschied für immer?
    Plop – klick, plop – klick, plop – sprang der weiße Ball auf der roten Fläche hin und her, streifte das Netz und rollte aus. Dolly wischte sich den Schweiß von der Stirn.
„Erschöpft?”
    Dolly schüttelte den Kopf. „Ach was, es
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