Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Oksa Pollock. Die Unverhoffte

Oksa Pollock. Die Unverhoffte

Titel: Oksa Pollock. Die Unverhoffte
Autoren: A Plichota
Vom Netzwerk:
Kommunikation die Position seiner Wohnung gegeben. Dort findet unsere Alte Huldvolle ihren Aufenthalt!«
    »Danke, Plemplem.«
    Oksa tätschelte ihm flüchtig den Kopf, machte auf dem Absatz kehrt und raste die Treppe hinunter, das Handy bereits in der Hand.
    »Gus! Du musst sofort kommen! Es ist was passiert …«
    »Wenn unsere Eltern erfahren, dass wir uns heimlich davongeschlichen haben, gibt’s ein Riesengezeter«, murmelte Gus nervös. »Glaub mir, das wird kein Spaß …«
    »Jetzt bleib mal cool«, sagte Oksa bloß. »Wir haben gar keine andere Wahl. Wir können doch Baba nicht ganz allein McGraw überlassen.«
    »Deine Großmutter muss wahnsinnig sein, dass sie zu ihm geht, ohne irgendjemandem etwas davon zu sagen. Das ist wirklich leichtsinnig von ihr.«
    »Jetzt komm! Wir haben keine Zeit zu verlieren.«
    »Was sagen wir deiner Mutter?«, fragte Gus.
    Oksa zog ihn ins Wohnzimmer, wo Marie inzwischen aufgewacht war.
    »Gus und ich müssen noch ein Referat vorbereiten, Mama. Es kann ein bisschen dauern.«
    »Schon gut, mein Schatz. Ich werde euch nicht stören, hab schon verstanden.«
    Anstatt nach oben zu gehen, packte Oksa auf dem Flur Gus am Arm und schob ihn vor sich zur Haustür hinaus. Dann rannten die beiden Freunde in Windeseile zur nächsten U-Bahn-Station.
    »Du traust dich vielleicht was«, sagte Gus und strafte Oksa mit einem tadelnden Blick. »Deine Mutter so anzulügen, das finde ich mies.«
    »Das war eine echte Notlüge, Gus«, gab Oksa zurück. »Vergiss nicht, dass Baba in Gefahr ist.«
    Zwanzig Minuten später kauerten die beiden schweißgebadet und außer Atem hinter einem Auto und beobachteten von der anderen Straßenseite aus ein Haus in einem ruhigen, wohlhabenden Wohnviertel ein paar Kilometer vom Stadtzentrum entfernt.
    »Bist du sicher, dass es das da ist?«
    »Ja, Hausnummer zwölf, schau doch.«
    Das Haus ihnen gegenüber war ein Altbau wie alle anderen in der Straße und drei Stockwerke hoch. Ein Sockel aus Sandstein reichte vom Boden bis zu den Fenstern des Hochparterres, die schwere lilafarbene Vorhänge zierten. Ein schmiedeeisernes Tor führte auf eine kleine Rasenfläche mit einem buschigen Strauch in der Mitte. Nicht weit davon war die Haustür, geschützt von einem kleinen Säulenvordach.
    »Hast du einen Plan?«, raunte Gus Oksa ins Ohr.
    »Ja. Wir fangen mal mit ihm an«, erwiderte sie und steckte die Hand in ihre Umhängetasche.
    »Junge Herrin«, sagte das Wackelkrakeel und schaukelte auf Oksas Handfläche hin und her. »Ein Auftrag? Eine Mission? Ich stehe zu Diensten!«
    »Hör zu, Wackelkrakeel. Du fliegst bis zur Eingangstür von dem Haus dort gegenüber und stellst fest, ob sie abgesperrt ist. Dann kommst du zurück und gibst uns darüber Bescheid, ja?«
    »Okay, verstanden.«
    Pflichteifrig flog das Wackelkrakeel los. Es sah ungefähr aus wie eine große Hummel. Wenig später war es wieder da und setzte sich erneut auf Oksas Handfläche.
    »Wackelkrakeel der Jungen Huldvollen meldet sich zur Berichterstattung zurück«, verkündete es und pendelte von einer Seite zur anderen. »Die Tür dieses Hauses ist von innen doppelt verriegelt, zwei Schlösser, Schließzylinder und Riegel aus gehärtetem Stahl, Schließmechanismus gesichert.«
    Gus pfiff leise durch die Zähne, beeindruckt von so viel technischen Details.
    »Du sagst, es ist von innen abgeschlossen? Woher weißt du das?«, fragte Oksa.
    »Der Schlüssel steckt im Schloss, Junge Herrin. Habt Ihr noch eine Mission für mich?«
    »Nein, danke, Wackelkrakeel.«
    »Dann ist also jemand im Haus. Trotzdem wissen wir nicht, ob wir am richtigen Ort sind«, sagte Gus mit einigem Unbehagen.
    »Warte eine Sekunde«, sagte Oksa und zog ihr Granuk-Spuck hervor. Sie blies in das kleine Rohr und eine Reticulata kam zum Vorschein.
    »Sieh mal!«, forderte Oksa ihren Freund auf, richtete die Blasenlupe auf den Briefkasten und machte damit auch Gus’ letzte Hoffnung zunichte, dass dieses Haus vielleicht doch nicht das gesuchte war. »Da steht McGraw . Aber schauen wir doch mal, wo man reinkommen könnte.«
    Nachdem sie die Hausfassade mit der Blasenlupe abgesucht hatte, erklärte Oksa Gus ihren riskanten Plan. Sie würde durch ein Fenster im zweiten Stock einsteigen, das nicht richtig verschlossen zu sein schien, dann ins Erdgeschoss hinuntergehen und Gus von innen die Tür aufmachen. Gus selbst schien ungefähr so viel Lust zu haben, in McGraws Wohnung einzudringen, wie er vor Kurzem erst Lust gehabt hatte, die Krypta
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher