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Obsidian (German Edition)

Obsidian (German Edition)

Titel: Obsidian (German Edition)
Autoren: Joachim Koller
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morgen nichts vor und kann Dich gerne begleiten. Falls Du jemanden bei Dir haben willst, bei dem Du Dich ausheulen kannst oder einfach nur anlehnen …“
    Monja versuchte ein Lächeln aufzusetzen.
    „ Das ist sehr nett von Dir, Eric. Aber ich werde das schon schaffen. Wenn es mir wirklich zu viel wird, dann rufe ich Dich an und wir können uns am Nachmittag auf einen Kaffee treffen. Ich glaube, das würde mir wirklich helfen, um auf andere Gedanken zu kommen.“
    „ Kein Problem, ruf mich einfach an, Princesa.“
    Sie reichten sich die Hand und Eric machte sich auf den Heimweg. Von Monjas Zuhause waren es nur wenige Stationen mit der nahe gelegenen U-Bahn. Daheim ruhte Eric sich noch etwas aus, da er wusste, was ihn erwartete, wenn er mit Sammy und Ines unterwegs war.
    Und er lag mit seiner Vermutung richtig.
     

    Erst gegen Mittag wachte Eric auf. Sein Kopf pochte und die Sonne tat seinen Augen nicht gut. Nach einem ausgiebigen Frühstück mit viel Kaffee konnte er langsam wieder klar denken. Eric erinnerte sich wieder, dass er gestern mit Monja unterwegs war. Vom Abend wusste er nur noch wenig. Nach den ersten beiden Lokalen fehlten ihm immer wieder Bruchstücke. Auf seinem Handy war eine Nachricht von Ines: „Guten Morgen, Eric. Das war wieder eine richtig heftige Nacht. Wenn Du ausgeschlafen bist und Dir daheim langweilig wird, gib Bescheid, wir beide haben heute auch frei. Bussi, Ines“
    Eric kannte Sammy schon seit Schulzeiten. Die beiden hatten gemeinsam schon viel erlebt. Seit Sammy vor fünf Jahren seine, wie er sie nannte „Lebenspartnerin“, Ines kennenlernte, waren sie viel zu dritt unterwegs. Eric war für beide zu einem engen Vertrauten und besten Freund geworden. Während Eric das Leben als Single genoss, freute er sich für die beiden, die scheinbar perfekt zusammenpassten. Beiden waren etwas verrückt und für jeden Spaß zu haben. Auf der anderen Seite waren sie die seriösen Bankangestellten, die in derselben Bank arbeiteten und dort einen biederen Eindruck machten.
     

    Eric kam gerade aus der Dusche, als sein Telefon läutete. Es war inzwischen kurz nach 14 Uhr und Monja rief an.
    Sie klang sehr verheult und berichtete ihm mit gebrochener Stimme, dass sie alleine bei der Beerdigung anwesend war. Sie fragte Eric, ob er mit ihr nochmals die Wohnung im 13. Bezirk besuchen wollte. Sie wollte sich noch einmal genauer umsehen, um ein besseres Bild von der Arbeit ihres Vaters zu bekommen.
    Eric stimmte dem zu und sie verabredeten sich in zwei Stunden vor dem Haus von Walter Knoths Wohnung.
     

    Als Eric ankam, wartete Monja schon auf ihn. Sie war komplett in Schwarz gekleidet und ihr Blick war herzzerreißend traurig. Er begrüßte sie, nahm sie kurz in den Arm und drückte sie an sich.
    „ Mein herzliches Beileid. Ich kannte Deinen Vater nicht wirklich, aber er muss ein sehr interessanter Mensch gewesen sein.“
    „ Ganz ehrlich, ihm war seine Arbeit immer das Wichtigste. Er hatte nie wirklich viel Zeit für mich. Selbst als er seinen Beruf bei der ESA verlor, war er nur kurz bei mir um dann wieder quer durch die Welt zu reisen. Er war immer auf der Suche nach Beweisen für seine Theorien. Aber er hat sich immer wieder einmal bei mir gemeldet. Ich kann nicht behaupten, dass ich alles geglaubt habe, was er erzählte. Aber es war doch mein Vater.“
    Eric drückte sie mehrere Minuten lang an sich. Als sie sich etwas beruhigt hatte, sah sie ihn mit ihren dunklen Augen an.
    „ Wie sieht nun Dein Plan aus?“, fragte Eric.
    „ Lass uns reingehen. Ich möchte mir seine Bücher durchsehen und vielleicht finden wir einige Aufzeichnungen von ihm.“
     

    Im großen Wohnzimmer studierte Eric die Bücher des ersten Regals.
    „ Die Geschichte Mexikos, Der Untergang der Azteken, Der Kalender der Maya, Die Astrologie zu Zeiten der Maya, Verschwörungstheorien rund um die Welt, Besuch von einem anderen Stern, … Diese Bücher passen zu seinen Erzählungen, wie die Faust aufs Auge“, sagte Eric, während er sich umsah.
    Monja stand vor dem Parisgemälde und runzelte die Stirn. Er gesellte sich zu ihr.
    „ Was überlegst Du?“
    „ Dieses Bild … irgendetwas daran stört mich und ich weiß nicht was.“
    „ Dein Vater hatte eine ruhige Hand, es ist sehr sorgfältig gemalt worden. Aber ansonsten sehe ich nichts Auffälliges.“
    „ Ich weiß auch nicht, was mich daran stört. Aber es ist, als hätte ich das Bild schon einmal gesehen“, meinte Monja.
    „ Klar, das ist eines dieser großen Bilder,
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