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O diese Rasselbande

O diese Rasselbande

Titel: O diese Rasselbande
Autoren: Rosemarie Ditter
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hinter der Rasselbande, das muß man zugeben, und auch im neuen Schuljahr, in der Obertertia, warten viele Erlebnisse auf sie.
    Die 'Wintermonate sind ihnen keineswegs zu lang geworden. Eine ganze Menge hübscher Dinge haben sie schon für die Inneneinrichtung ihres Landschulhauses gebastelt.
    Die ersten Briefe aus England sind eingetroffen und eifrig beantwortet worden. Sie spielen sehr gern Fußball, schreiben die neuen Freunde. Also wirft man sich mit besonderem Eifer auf das Fußballspielen, denn, wenn sie im Sommer nach England fahren, wollen sie gegen ihre englischen Freunde antreten und nicht unbedingt mit Pauken und Trompeten hereinfallen.
    Ebenso eifrig wird in der englischen Stunde gelernt. Denn einerseits liegt es auf der Hand, daß man sich besser verständigen kann, je mehr man sich von der englischen Sprache einverleibt und andrerseits kann man sein Taschengeld für so viele wichtige Dinge gebrauchen, daß man es ungern in die Reisekasse auf Vaddis Pult verschwinden sieht. Denn er zieht nun nicht mehr sein Notizbuch, wenn einer versagt, sondern klappert herausfordernd mit der Büchse.
    So machen sie in Englisch schnelle Fortschritte, und niemand freut sich mehr darüber als Vaddi selber.
    „Es könnte mir leidtun“, sagt Dr. Wolf, „daß die Römer ausgestorben sind, denn ihr könntet euch ruhig mehr Mühe in Latein geben.“
    „Oh“, sagt Helmut, „in Rom gibt es noch genug Altertümer, die wert wären, besichtigt zu werden, auch wenn die Italiener kein Latein sprechen.“
    „Wir wollen nach Rom“, rufen sie übermütig.
    „So seht ihr aus“, wehrt der Lupus ab. „Ihr könnt nicht alles auf einmal haben. Kommt erstmal in die Prima. In diesem
    Sommer fahre ich mit den Primanern nach Rom zu den Altertümern. Aber damit ihr’s wißt, ich mache mir jetzt schon Notizen. Wer schlecht Latein lernt, den nehme ich nicht mit, wenn ihr soweit seid.“
    Aber das erschüttert die Rasselbande nicht sehr. Bis zur Prima ist es noch weit und bis dahin wird sich der Lupus schon erweichen lassen. Jetzt freuen sie sich erstmal auf die Englandreise. Außerdem hat Herr Studienrat Steguweit für den Herbst eine Reise nach Hamburg in Aussicht gestellt. Sie werden dort in der Jugendherberge wohnen und den Hafen und große Schiffe sehen. Mehr kann man in einem Jahr gar nicht verarbeiten.
    Das Osterfest bringt für die ganze Schule eine freudige Überraschung. Der Rex gibt bekannt, daß ihnen von der Regierung ein größerer Zuschuß für das Landschulhaus bewilligt worden ist. Nun kann das kleine Haus in diesem Sommer fertiggebaut werden. Zumindest zwei Klassenräume, ein Wohnraum und zwei Schlafräume. - Ist das nichts? -Sie sind alle ganz glücklich.
    Am Tag vor den Osterferien trifft der Rex Herrn Studienrat Oertel, der sich mit den Zeugnisheften bewaffnet in den dritten Stock begeben will.
    „Nun, lieber Herr Kollege“, fragt er lächelnd, „zufrieden mit Ihrer Klasse?“
    Vaddi nickt:
    „Es ist alles in bester Ordnung.“
    „Sehen Sie, ich weiß“, fährt der Rex fort, „daß einige der Herren Kollegen meine Geduld mit den Jungen nicht recht verstanden haben. Aber ich hatte den festen Glauben, daß wir eines Tages auch mit ihnen zurechtkommen würden, wenn wir vielleicht versuchten, die Methode zu ändern. Und heute, so glaube ich, sind wir uns wohl alle darüber einig, daß sie alle ganz prächtige Jungen sind – diese Rasselbande.“

*Knif = Kommt nicht in Frage
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