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Nur weil ich dein Chef bin

Nur weil ich dein Chef bin

Titel: Nur weil ich dein Chef bin
Autoren: Roxanne St. Claire
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Seiden-, Damast- und Samtkissen gestreichelt, die die zierlichen Sofas und eleganten Esszimmerstühle zierten.
    Trotzdem war der faszinierendste Moment immer noch der gewesen, als ihr Chef barfuß, nur mit einer sportlichen khakifarbenen Hose und einem schlichten Pullover bekleidet, zum Lunch aus seinem Arbeitszimmer gekommen war. Linda war vor Überwältigung fast die Luft weggeblieben.
    Irgendwann war sie vor Parkers Anblick buchstäblich geflohen, um mit Limousine und Fahrer, die er großzügig zur Verfügung gestellt hatte, die Straßen von London zu erkunden.
    Sie schloss die Augen und brach mitten im Song ab. Das Wasser, das über ihre nackte Haut lief, war so heiß wie das Gefühl, das jetzt tief in ihr erwachte. Alles an diesem Mann war sexy, sogar seine Füße. Wie sollte sie dieses Wochenende nur überstehen?
    Als sie vor etwa einer Stunde von ihrem Ausflug zurückgekommen war, hatte er sich noch immer in seinem Arbeitszimmer verschanzt, die Tür fest verschlossen. Und so hatte Linda entschieden, sich schon für die Gala am Abend zurechtzumachen. Sie würde sich viel Zeit nehmen für Haar und Make-up, schließlich hatte Parker ihr gesagt, dass es heute Abend sozusagen um Werbung in eigener Sache ging. Es wäre sicher eine Katastrophe, wenn er mit einer kläglich aussehenden Begleiterin auftauchte.
    Sie würde eine ganze Weile für die Verwandlung brauchen, so lange war es her, dass sie das letzte Mal am Arm eines mächtigen Mannes an einer offiziellen Veranstaltung teilgenommen hatte. Mit einer unnötig abrupten Bewegung stellte sie das Wasser ab und wünschte sich, auch den Strom ihrer Erinnerungen einfach abstellen zu können. Sie wollte nicht an diesen Mann denken, der sie so verletzt und alles verändert hatte …
    Doch seit sie für Parker arbeitete, kehrten die Gedanken an Michael Montgomery immer häufiger zurück. Schon einmal hatte sie ihrer Schwäche für gut aussehende erfolgreiche Männer mit Humor und Stil nachgegeben. Und das war der traurige Grund, weswegen sie heute ein Leben fast wie auf der Flucht führte.
    Ihre dumme Verliebtheit hatte sie damals zu einer willenlosen Schachfigur werden lassen. Am Ende war sie ins Kreuzfeuer geraten und gezwungen gewesen, davonzulaufen und ihr Zuhause aufzugeben. Jahrelang musste sie sich vor der Vergangenheit verstecken, und das nur, weil sie sich auf einen Mann eingelassen hatte, der Parker Garrison auf beängstigende Weise ähnlich war.
    „Reiß dich zusammen, Linda!“, sagte sie sich energisch, während sie sich schminkte und ihr Haar zu einer Banane hochsteckte.
    Als sie Michael kennenlernte, war sie schließlich erst vierundzwanzig Jahre alt gewesen, sehr jung und sehr naiv. Jetzt war sie fast neunundzwanzig und um einiges reifer. Und obwohl ihre Gefühle für Parker kaum zu leugnen waren, hatte sie sich in den letzten drei Monaten erfolgreich gegen seinen Charme gewehrt. Oh ja, sie hatte aus ihren Fehlern gelernt!
    Doch nun, hier in London, zusammen mit ihm in derselben Suite, wurde die Situation zunehmend kompliziert. Gleich würde sie in das verführerische Kleid schlüpfen, das sie seit vier Jahren nicht mehr getragen hatte … Und zweifellos würde sie heute Abend mit Parker tanzen müssen.
    Als sie mit Make-up und Frisur fertig war, rieb sie ihre Haut mit einer dezent duftenden Creme ein, zog einen knappen Slip an, öffnete den Schrank und schob den langweiligen marineblauen Hosenanzug beiseite.
    Fast zärtlich berührte sie den roten Seidenstoff ihres Abendkleides. Ihr war keine Zeit geblieben, etwas Neues zu kaufen. Außerdem hatte sie das gute Stück bisher nur ein einziges Mal getragen. Es wäre unsinnig gewesen, Geld für eine andere Robe auszugeben, zumal ihr das elegante Neckholder-Kleid einfach zu gut stand.
    Nachdenklich den tiefen Ausschnitt berührend, erinnerte sie sich daran, wie hübsch sie sich das letzte Mal darin gefühlt hatte – kurz bevor sie herausfand, dass Michael sie betrog, und sie durch schlechte Presse und falsche Anschuldigungen aus Indiana gejagt worden war.
    Sie verdrängte den Gedanken hastig. Heute Abend wollte sie sich einfach nur amüsieren.
    Sie schlüpfte in ihr Kleid, befestigte den Verschluss im Nacken und vervollständigte ihre Garderobe mit schlichten Silberohrringen und hochhackigen schwarzen Sandaletten. Ehrfürchtig drehte sie sich vor dem großen Spiegel und bewunderte den raffinierten Schlitz, der ab und an den Oberschenkel hervorblitzen ließ, den tiefen Rückenausschnitt, der fast bis zum Po
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