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Nur ein galantes Abenteuer?

Nur ein galantes Abenteuer?

Titel: Nur ein galantes Abenteuer?
Autoren: Anne Herries
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schien meinem Bruder und Sir Frederick wohl die einzige Möglichkeit zu sein, Caroline in Sicherheit zu bringen.“
    „Ich fürchte bloß, es war genau das Falsche“, wandte George ein.
    „Was meinen Sie damit? Ist sie in Lady Strouds Haus in Gefahr?“
    „Sir Frederick hat einen Feind, der ihn bestrafen und anschließend töten will.“
    „Indem er ihm die Person nimmt, die ihm am kostbarsten ist?“ Tom lief ein kalter Schauder den Rücken herunter. „Ja, das macht leider Sinn. Die letzten Anschläge galten allein meiner Schwester. Wissen Sie, wer dahintersteckt?“
    „Ich glaube schon“, sagte George. „Freddie hat vor Kurzem beim Spiel eine beträchtliche Summe gewonnen. Er dachte, die Sache wäre inzwischen geregelt, denn er hat viel weniger verlangt, als der Verlierer ihm schuldete. Doch der Kerl ist längst bankrott und gibt offenkundig Freddie die Schuld. Ich habe Erkundigungen eingeholt und bin mir mittlerweile sicher, dass er dahintersteckt.“
    „Dann handelt es sich also um einen persönlichen Rachefeldzug gegen Sir Frederick. Möglicherweise ist Caroline in seiner Gegenwart noch mehr gefährdet als zuvor“, folgerte Tom und eine böse Vorahnung beschlich ihn.
    „Ja, wir müssen ihn unbedingt warnen“, bestätigte George. „Ich fahre gleich morgen früh los. Farringdon weiß sicher noch nicht, dass die beiden Bath verlassen haben. Aber es ist besser, wenn sie gewarnt werden. Der Kerl ist ein gehässiger Mensch, der keine Rücksichten kennt, wenn man ihm in die Quere gekommen ist.“
    Nachdenklich verließ Tom Georges Haus. Die Angriffe auf Caroline hatten ihm nochmals verdeutlicht, wie gefährlich das Leben war, und er beschloss, noch an diesem Vormittag mit Julia und ihrer Mutter zu reden. Wenn Julia ihn liebte, was er inständig hoffte, konnten sie sich verloben, bevor er nach Jamaika abreiste.
    Caroline schaute aus einem der oberen Fenster in Lady Strouds Landhaus. Es war ein sehr hübsches Gebäude, und ihre Gastgeberin hatte sie am Vorabend herzlich empfangen. Dann löste sie sich von dem herrlichen Anblick, den der gepflegte Park bot und ging hinunter, um zu frühstücken.
    „Guten Morgen, Miss Holbrook“, begrüßte Lady Strouds Haushälterin sie, als sie das Morgenzimmer betrat. „Ich hoffe, alles ist zu Ihrer Zufriedenheit?“
    „Ja, danke, auch für die duftenden Rosen auf dem Ankleidetisch“, sagte Caroline lächelnd.
    „Lady Stroud wollte, dass alles für Sie besonders schön hergerichtet ist, Miss“, erzählte die Haushälterin. „Sie lässt fragen, ob Sie sie in einer halben Stunde aufsuchen wollen, wenn Sie Ihr Frühstück eingenommen haben.“
    „Ja, natürlich“, stimmte Caroline zu.
    Als sie ihre Mahlzeit beinahe beendet hatte, betrat Freddie den Salon.
    „Ich dachte, du wärest noch oben“, sagte er und küsste sie auf die Wangen. „Ich habe bereits einen Ausritt unternommen, aber demnächst können wir gemeinsam ausreiten.“
    „Ja, sehr gern.“ Caroline strahlte. „Außerdem kannst du mir doch jetzt beibringen, deinen Phaeton zu fahren.“
    „Du verwegenes Mädchen“, erwiderte Freddie. „Aber wenn du so nett fragst, kann man dir ohnehin nichts ausschlagen. Vielleicht finden wir auch in der nächsten Zeit eine eigene Karriole für dich.“
    „Oh, Freddie“, rief Caroline. „Du verwöhnst mich!“
    „Vielleicht“, sagte er mit schelmischem Blick. „Du bist eine Verführerin, Caroline, und du siehst heute Morgen so wunderschön aus, dass mir die Zeit bis zu unserer Hochzeit entsetzlich lang vorkommt.“
    Sie gab ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. „Ich denke, es wird mir gefallen, deine Frau zu sein. Aber jetzt muss ich deine Patentante aufsuchen.“ Sie entzog sich seinem Versuch, sie festzuhalten und verließ den Salon mit einer Kusshand.
    Er lächelte glücklich, denn er war an diesem Morgen mit sich und der Welt zufrieden.
    Auch Caroline empfand großes Glück, als sie nach oben ging, um Lady Stroud aufzusuchen. Sie klopfte an und wurde wenige Augenblicke später hereingebeten. Ihre Gastgeberin saß mit einem rosafarbenen Schultertuch und einer Haube im Bett. Lächelnd streckte sie Caroline eine Hand entgegen und lud sie ein, auf der Bettkante Platz zu nehmen.
    „Du bist zeitig auf, Caroline. Ich wache auch früh auf, aber ich lasse mich nicht vor dem Mittag unten blicken.“
    „Ich bin es gewohnt, früh aufzustehen“, erzählte Caroline. „Ich bin oft mit meinen Brüdern ausgeritten oder habe lange Spaziergänge unternommen.“
    „Ein
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