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Nur die Küsse zählen

Nur die Küsse zählen

Titel: Nur die Küsse zählen
Autoren: Susan Mallery
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Tochter. War er bereit, Vater zu sein? Hatte er das nicht schon mit seinen Brüdern durchgemacht?
    Das Entscheidende waren wohl seine Gefühle für Dakota, nahm er an. Er mochte sie. In einer chaotischen Situation war sie unerwartet in sein Leben getreten. Sie war liebevoll und hilfsbereit. Er sah ihr gern zu, wenn sie sich um Hannah kümmerte. Sie war eine gute Mutter und eine gute Freundin. Sie wäre vermutlich auch eine großartige Ehefrau. Die Sache war nur die – er suchte nicht nach einer Ehefrau.
    „Eine Woche“, wiederholte er.
    Hamilton hob die Hand. „Meinetwegen. Nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst. Ich habe den Eindruck, dir gefällt es hier und du suchst nur nach einer Entschuldigung, um hierzubleiben. Wenn du so heiß darauf wärst, nach Alaska zurückzukehren, wärst du schon längst weg. Aber was weiß ich schon, ich bin ja nur ein alter Mann.“
    Finn grinste. „Das sagst du ziemlich oft. Dass du ein alter Mann bist und was du denn schon weißt. Aber du scheinst zu allem eine Meinung zu haben.“
    Hamilton lachte. „Wenn du erst einmal in meinem Alter bist, Junge, wirst du auch zu allem eine Meinung haben.“
    Sonntagmorgen traf sich Dakota mit ihren Schwestern zum Brunch im Haus ihrer Mutter. Es wurde jeden Tag wärmer, und unverkennbar stand der Sommer vor der Tür. Heute hatte Denise den Tisch auf der Veranda gedeckt. Es gab eine Schüssel mit frischen Früchten, Saft, Gebäck und Rühreier. Der Geruch von frisch gebrühtem Kaffee mischte sich unter den zarten Duft der Blumen.
    Dakota hatte Hannah auf dem Schoß. Das kleine Mädchen saß zwar auch schon gut in ihrem Hochstuhl, aber bei so vielen Menschen wäre sie zu abgelenkt. Es war einfacher, ihren zappelnden kleinen Körper mit einem Arm in Schach zu halten, während sie die kleinen Ärmchen nach ihren Tanten und ihrer Grandma ausstreckte.
    „Wie war das Date?“, fragte Nevada. Sie goss sich eine TasseKaffee ein und reichte die Kanne an Montana weiter. „Habt ihr irgendetwas Wildes gemacht, wofür man euch verhaftet hat?“
    Denise nippte an ihrem Saft, stellte das Glas ab und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. „Es war nett.“
    Montana lachte. „Ich schätze, das ist nicht das, was er über sich hören möchte. Nett? Heißt das, ihr hattet Spaß? Magst du ihn? Fang ganz am Anfang an, und erzähle uns alles!“
    „Er ist ein sehr netter Mann. Wir haben uns über viele verschiedene Sachen unterhalten. Er ist irgendwie ganz lustig, und er ist weit gereist. Es war wirklich nett. Und ich habe ja kein lebensveränderndes Ereignis erwartet. Es war nur eine Verabredung.“
    Dakota dachte an die Zeit, die sie mit Finn verbrachte. „Manchmal kann ‚nur eine Verabredung‘ aber lebensverändernd sein.“
    „Ich bin nicht sicher, ob ich daran glaube“, erwiderte ihre Mutter. „Man muss den anderen doch erst einmal kennenlernen. Gibt es die Liebe auf den ersten Blick wirklich? Ich weiß nicht. Vielleicht ist das etwas, das einem passiert, wenn man noch jung ist. Wenn man nicht vorsichtig und bedacht sein muss.“
    „Warum musst du denn vorsichtig sein?“, wollte Nevada wissen.
    „Aus vielen Gründen. Ich bin seit über dreißig Jahren nicht mehr mit einem Mann ausgegangen. Ich weiß nicht mehr, welche Regeln gelten. Außerdem bin ich kein Kind mehr. Ich habe Verantwortung. Ich habe Kinder und Enkel und einen Platz in der Gemeinde. Ich werde nicht mit irgendeinem Biker durchbrennen, nur weil er meine Schenkel in Flammen setzt.“
    „Ich glaube, ich würde es tun – also mit einem Biker davonlaufen, der meine Schenkel in Flammen setzt.“ Nevada grinste. „Vorausgesetzt, er tut es auf die richtige Art und braucht dafür keine Packung Streichhölzer.“
    „Natürlich, das versteht sich wohl von selbst. Ich habe keinerlei Interesse daran, mit einem Pyromanen auszugehen.“ Denise schüttelte den Kopf. „In meinem Alter ist es wesentlichkomplizierter. Das könnt ihr Mädchen nicht verstehen. Ihr seid noch jung. Für euch gelten andere Regeln.“
    „Willst du damit sagen, du fühlst dich sexuell zu ihm hingezogen, hast aber Angst, dem nachzugeben?“, fragte Dakota und fürchtete sich gleichzeitig ein wenig vor der Antwort. Sie sagte sich, dass sie alle erwachsen waren und ihre Mutter genauso eine Frau mit sexuellen Bedürfnissen war wie alle anderen am Tisch. Aber es war trotzdem seltsam, so ein Gespräch mit einem Elternteil zu führen.
    „Nein, das war nur theoretisch gemeint.“ Denise nahm ihre Kaffeetasse. „Zwischen uns
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