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Nullsummenspiel

Nullsummenspiel

Titel: Nullsummenspiel
Autoren: David Mack
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eigentlich nicht mehr als ein halb gefrorener Felsklumpen, doch in letzter Zeit wird er von ungewöhnlich vielen Frachtschiffen der Breen und Romulaner angeflogen. Wir haben nicht viel mehr als einige kleine Installationen auf der Oberfläche entdecken können, doch wir vermuten, dass sich darunter mehr befindet.«
    »Beispielsweise eine verborgene Schiffswerft«, warf Ro ein.
    »Genau«, bestätigte Erdona. »Wir überwachen jede Schiffswerft des Typhon-Paktes, daher wissen wir, dass in keiner davon der Slipstream-Prototyp gebaut wird. Doch zu dieser Welt wurden wichtige Bestandteile eines Chroniton-Integrators gebracht. Dieser ist das entscheidende Bauteil, das sicherstellt, dass der Slipstream funktioniert, ohne dass man Sterne, Planeten oder andere Schiffe mit einhunderttausendfacher Lichtgeschwindigkeit rammt.«
    »Wenn Sie wissen, dass dort der Prototyp hergestellt wird, warum schicken Sie dann keine Flotte hin und zerstören den Planeten?«, wollte Ro wissen, die eine Hand auf dem Tisch zur Faust geballt hatte.
    »Das ist uns durchaus in den Sinn gekommen«, gestand Erdona, »aber letzten Endes schaden wir uns damit nur selbst. Wir können es uns nicht leisten, einen offenen Krieg mit dem Typhon-Pakt anzufangen, Captain. Außerdem ist noch lange nicht sicher, dass das der einzige Ort ist, an dem sie die Pläne aufbewahren, nur weil sie dort den Prototyp bauen. Doch wir können davon ausgehen, dass sie dort ihre Forschung durchführen …«
    »Und die Pläne mit neuen Daten aktualisieren«, beendete Bashir seinen Satz, »während sie herausfinden, wie sie den Antrieb in ihre eigenen Schiffsentwürfe integrieren können.«
    Erdona nickte. »Sehr gut, Doktor. Genau das ist der wahre Wert dieses Ziels. Demzufolge wurden wir angewiesen, eine voll sanktionierte Operation durchzuführen, um …«
    »Entschuldigen Sie bitte«, warf Bashir ein. »Eine was?«
    »Eine voll sanktionierte Operation. Das bedeutet, dass derjenige, den wir dorthin schicken, die Lizenz zum Töten hat und von der Präsidentin höchstpersönlich autorisiert wurde.« Erdona ließ seine Worte einen Moment sacken, bevor er weitersprach. »Wie ich bereits sagte, wollen wir die Schiffswerft nicht einfach nur ausschalten, wir wollen außerdem die gestohlenen Daten ebenso wie alle Back-ups sabotieren.«
    »Und wie viel Zeit wird Ihnen das Ihrer Meinung nach verschaffen?«, fragte Ro skeptisch. »Sie werden den Slipstream früher oder später ohnehin erforschen, mit oder ohne unsere Pläne.«
    »Das ist richtig, aber ohne werden sie länger dafür brauchen«, entgegnete Erdona. »Wir schätzen, dass wir durch die Sabotage dieses Programms etwa für ein weiteres Jahrzehnt das Monopol auf den Slipstream haben werden, und bis dahin haben wir hoffentlich unsere Flotte neu aufgebaut und unsere Fühler in neue Bereiche der Galaxis ausgestreckt. Doch wenn wir das Slipstream-Projekt des Typhon-Paktes nicht stoppen, wird die Föderation in weniger als einem Jahr zu einer zweitrangigen Macht. Ich denke, dass keiner von uns herausfinden möchte, was danach passieren würde.«
    »Darin sind wir uns einig«, sagte Bashir. »Aber ich begreife noch immer nicht, warum Sie glauben, dass ich der richtige Mann für diese Aufgabe bin.«
    »Wir wissen nicht gerade viel über die Breen«, stellte Erdona fest. »Wir können ihre Maschinensprache kaum übersetzen, und ihre Kultur ist für uns ein Rätsel. Durch Observation aus der Ferne ist es uns so gut wie gar nicht gelungen, nähere Informationen über ihre Gesellschaft oder ihre Biologie zu erhalten. Derjenige, den wir nach Salavat schicken, muss anpassungsfähiger sein als alle unsere momentan verfügbaren Agenten. Er muss mit übermenschlicher Geschwindigkeit denken und reagieren können. Außerdem brauchen wir aufgrund der geringen Temperaturen, der höheren Schwerkraft und der dickeren Atmosphäre auf Salavat jemanden, der über große Kraft und Ausdauer verfügt. Und zu guter Letzt muss unser Agent auch noch in einen Breen-Anzug passen.«
    Jetzt begriff Bashir, warum Erdona nach Deep Space 9 gekommen war. Er rekrutierte Bashir aus demselben Grund, aus dem der Arzt schon nach Sindorin gegangen war: wegen seiner genetischen Verbesserungen. »Verstehe«, sagte er in gemessenem Tonfall. »Entschuldigen Sie, wenn sich meine Begeisterung in Grenzen hält bei der Aussicht, allein auf einem Breen-Planeten abgesetzt zu werden, insbesondere wenn Sie keine Ahnung haben, was genau mich dort eigentlich erwartet.«
    »Tja.« Erdona
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