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Nouvelles classiques - Klassische franzoesische Erzaehlungen

Nouvelles classiques - Klassische franzoesische Erzaehlungen

Titel: Nouvelles classiques - Klassische franzoesische Erzaehlungen
Autoren: Johanna Canetti
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Librairie Générale Française, Paris 1985.
    ANATOLE FRANCE (1844–1924) stammte aus Paris und wurde im Geiste des Humanismus erzogen. Parallel zu seiner Tätigkeit als Verlagslektor und Bibliothekar begann er auch selber zu schreiben, doch sein erstes größeres literarisches Werk, die philosophische Erzählung ‹La rôtisserie de la Reine Pédauque› (1893), veröffentlichte er erst mit beinahe fünfzig. In den folgenden Jahren entstand sein vierbändiges Hauptwerk, der historische Roman ‹Histoire contemporaine› (1897–1901), worin er mit bitterem Scharfsinn und Humor die gesellschaftlichen Missstände im Frankreich der Jahrhundertwende aufdeckte.
    Während mehr als zwei Jahrzehnten galt France als literarische Autorität in Frankreich und wurde auch im Ausland viel bewundert und gelesen. 1921 wurde er mit dem Literatur-Nobelpreis ausgezeichnet. Sein Werk ist geprägt von einer kritischen Haltung gegenüber Staat und Kirche, einem starken Engagement für Toleranz und individuelle Freiheit und einem eleganten, klassisch vollendeten, von Ironie und Skeptizismus durchzogenen Stil.
    Für die 1890 entstandene Erzählung ‹Le jongleur de Notre-Dame› ließ sich France von einer in einer französischen Literaturgeschichte (‹La Littérature française au Moyen Age› von Gaston Paris, Hachette, 1888) entdeckten mittelalterlichen Anekdote inspirieren. Die Erzählung wurde noch im gleichen Jahr in der Zeitschrift ‹Le Gaulois› abgedruckt und später in den 1892 bei Calmann-Lévy erschienenen Erzählband ‹L’Étui de nacre› aufgenommen.
    Zitiert nach: Anatole France: Oeuvres I: L’Étui de nacre, Bibliothèque de la Pléiade, Gallimard, Paris 1984.
    GUY DE MAUPASSANT (1850–1893) stammte aus einer alten lothringischen Adelsfamilie und wuchs in der Normandie auf. Nach einem abgebrochenen Jurastudium nahm er 1870/71 als Soldat am deutsch-französischen Krieg teil und trat 1872 eine Beamtenstelle in Paris an, wo er unter der Anleitung Flauberts zu schreiben begann. Nach dem Erfolg seiner Erzählung ‹Boule de suif› (1880), die ihn über Nacht berühmt gemacht hatte, widmete er sich für den Rest seines Lebens ausschließlich dem Schreiben. Er war ein rastloser, fieberhafter Arbeiter und verfasste in einer kaum mehr als zehn Jahre währenden Schaffensphase rund 260 Novellen, sechs Romane (darunter ‹Bel ami›, 1885, und ‹Une vie›, 1883), einen Gedichtband, drei Reisebücher und mehrere Dramen. Seit 1891 lebte er in geistiger Umnachtung und verbrachte nach einem missglückten Selbstmordversuch die letzten achtzehn Monate seines Lebens in einer Nervenheilanstalt.
    In seinem Werk pflegte Maupassant eine geschliffene, knappe Ausdrucksweise und einen einfachen, transparenten Stil. Die literarische Gattung der Novelle führte er zu einer in Frankreich unübertroffenen Meisterschaft.
    Die Erzählung ‹Le bonheur› erschien 1884 in der Zeitschrift ‹Le Gaulois› und wurde 1885 in den Novellenband ‹Contes du jour et de la nuit› aufgenommen.
    Zitiert nach: Guy de Maupassant: Boule de suif et autres nouvelles, Éditions Gallimard, Paris 1999.
    JULES RENARD (1864–1910) wuchs in der Umgebung von Nevers auf und verbrachte den größten Teil seines späteren Lebens in Paris. Als Mitbegründer der Zeitschrift ‹Mercure de France› begann er schon jung mit seiner schriftstellerischen Tätigkeit. Aus einer engen persönlichen Verbindung zum Pariser Theater heraus entstanden neben Erzählungen und Romanen seit 1895 auch mehrere Theaterstücke. Sein populärstes Werk ist der später für die Bühne bearbeitete naturalistische Entwicklungsroman ‹Poil de Carotte› (1894).
    Die meisten seiner Erzählungen spielen in der Normandie oder in Paris und stehen inhaltlich und stilistisch in der Nachfolge Maupassants. Renards literarisches Werk ist geprägt von einer genauen Beobachtungsgabe, einer extrem aufrichtigen und zugleich kühl-distanzierten Darstellungsweise und einer scharfen psychologischen Analyse.
    Die Erzählung ‹La demande› entstand vermutlich schon vor 1885, erschien aber erst 1890 in Renards «Hauszeitschrift» ‹Mercure de France› und fand noch im gleichen Jahr Aufnahme in das aus kurzen Gedichten, Prosa-Satiren und Erzählungen bestehende Sammelbändchen ‹Sourires pincés›.
    Zitiert nach: Jules Renard: Oeuvres I: Sourires pincés, Bibliothèque de la Pléiade, Gallimard, Paris 1970.

Informationen zum Buch
    Liebe, Leidenschaft, Ehre, Glück, Trauer, Schmerz – die ewigen Themen des
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