Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen

Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen

Titel: Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen
Autoren: Katie McGarry
Vom Netzwerk:
und sah einen Schauer von Rot und Blau über mir niedergehen. Ein flüchtiger Gedanke durchzuckte mich inmitten all der Schmerzen … wie schön das Buntglasbild gewesen war.
    Blut.
    Blut strömte aus den aufgeschlitzten Adern an meinen Armen. Tränkte meine Kleider und verschmierte meine Haut. In meiner Armbeuge sprudelte es heraus, bildete einen kleinen Fluss und lief zu meiner Mutter hin, die jetzt neben mir auf dem Boden lag.
    »Ich blute!«
    Eine starke Hand fasste meine. Noah tauchte in meinem Blickfeld auf. »Nein, du blutest nicht.« Hinter ihm waren grellrote Lichter, und etwas piepste im Takt zu meinem Herzschlag. Er sprach die ganze Zeit mit fester Stimme auf mich ein. »Konzentrier dich, Echo! Schau deine Arme an!«
    Er hielt meine Arme hoch. Ein durchsichtiger Schlauch rieb an meiner Haut. Ich erwartete, Blut zu sehen, aber da war keins. Weiße Narben. Narbige Wülste. Aber kein Blut.
    »Noah?« rief ich atemlos, während ich durch die Schreie in meinem Kopf hindurch zu denken versuchte.
    »Ich bin bei dir, Echo. Ich halt dich fest, ich schwör’s«, sagte Noah. »Bleib da, Echo, bleib bei mir.«
    Ich wollte. Ich wollte bei ihm bleiben, aber die Schreie und Rufe und der splitternde Lärm in meinem Kopf wurden lauter. »Mach, dass es aufhört.«
    Sein Griff um meine Arme wurde fester. »Kämpf dagegen an, Echo! Du musst verdammt noch mal kämpfen. Du schaffst das, Baby. Du bist in Sicherheit.«
    Noah schwankte vor mir und fing an herumzuwirbeln. Wieder schnitt mich ein Schmerz mittendurch, und ich schrie auf. Eine Schwester zog Glasscherben aus meinem Arm. Mein Vater wischte mir die Tränen aus den Augen und küsste mich auf die Stirn. Sein weißes Hemd war voller Blut, und auch sein Gesicht war blutverschmiert. »Sch, mein Schatz, weine nicht, du bist jetzt in Sicherheit. Es wird alles gut.«
    »Du bist in Sicherheit, Echo.« Noah strich über die Narben auf meinem Arm.
    »Sie kann dir nie wieder wehtun.« Mein Vater hielt meine bandagierten Hände, Tränen liefen ihm übers Gesicht.
    »Schlaf«, säuselte meine Mutter. Sie lag vor mir auf dem Boden, mein Blut lief auf sie zu.
    Mein Vater hob mich hoch und legte mich in das Krankenhausbett. »Ich werde die Albträume verscheuchen, ich verspreche es. Aber jetzt schlaf, schlaf.«
    Und das Geschrei hörte endlich auf, und ich rang zwischen flachen Atemzügen röchelnd nach Luft, und dann kam ein kühles, stilles Krankenhauszimmer ins Bild. Eine Frau in blauer Schwesternkluft schloss einen Infusionsschlauch an und lächelte mir noch einmal zu, bevor sie ging.
    Meine Lider wurden schwer, doch ich kämpfte dagegen an.
    »Schlaf ruhig, Baby.« Noahs Stimme war wie Balsam.
    Ich schluckte und drehte meinen schweren Kopf zu ihm hin. »Sie hat mich betäubt.«
    Er lächelte mich traurig an und drückte meine Hand, die in seiner lag. »Willkommen zurück.«
    Meine Stimme wurde undeutlich. »Sie hat alle Schlaftabletten in den Tee geschüttet, ohne dass ich es wusste, und hat mir ein Glas davon gegeben.«
    Er drückte die Lippen auf meine Hand. »Du musst jetzt schlafen.«
    Meine Lider flatterten. »Ich will aber aufwachen.«
    »Schlaf, Echo. Ich bin bei dir, und ich schwöre, ich werde nicht zulassen, dass jemand dir noch einmal wehtut.«

[zurück]
Noah
    »Immer noch da, Noah?« Mrs Collins betrat Echos Krankenzimmer. »Mr Emerson sagte mir, dass du sie hergebracht hast.«
    Ich fuhr mir durchs Haar, um mein Hirn wach zu kriegen. Echo hatte die ganze Nacht durchgeschlafen. Ich hatte sie die ganze Zeit über angesehen und ihre Hand gehalten, nur hin und wieder war ich kurz auf meinem Stuhl eingenickt. »Ja.«
    Mrs Collins hatte sich das blonde Haar zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden und trug Jeans und ein Grateful-Dead-T-Shirt. Sie zog sich einen Stuhl an die andere Seite des Betts und nahm Echos Hand. »War ihr Vater schon da?«
    »Letzte Nacht ein paar Stunden, aber sie schlief schon, als er kam. Er hat noch mit dem Arzt geredet, dann ist er wieder rauf zu Ashley.«
    »Was hat der Arzt gesagt?«
    »Dass sie erst, wenn sie aufwacht, sagen können, ob sie durchgedreht ist.«
    Sie stieß einen sarkastischen Lacher aus. »Hat er das so ausgedrückt?«
    »Das ist meine Zusammenfassung.« Ich streichelte mit dem Daumen Echos Hand. Sie hatte keine weiteren Schlaf- oder Beruhigungsmittel mehr bekommen und schlief inzwischen von selbst. Jetzt konnte man nur noch warten. »Glauben Sie, sie hat es gepackt?«
    Mrs Collins zog eine Braue hoch. »Dass du das fragst.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher