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Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen

Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen

Titel: Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen
Autoren: Katie McGarry
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ein.
    Hätten plötzlich Blitze aus dem wolkenlosen Nachthimmel gezuckt und meine Turnschuhe in Brand gesetzt, ich wäre auch nicht überraschter gewesen. »Wie bitte?«
    Beth setzte sich auf den Betonboden und lehnte den Kopf an die Werkbank. Ihre Augenlider flatterten vor Müdigkeit. »Er ist total verliebt in dich und will, dass du sein Mädchen bist. Und dann noch irgend so einen Blödsinn von wegen, dass du nicht an zweiter Stelle kommst und dass er es dir beweisen wird.«
    Ding, ding, ding. Noah wollte meine Akte, und er wollte mich zurück. Ein warmes Glücksgefühl wallte in mir auf, kühlte jedoch im nächsten Moment schlagartig wieder ab. Nein, er durfte um meinetwillen nichts riskieren – nicht, wenn ihn das seine Brüder kosten konnte. Ich wandte mich an Isaiah. »Wir müssen ihn aufhalten. Wann ist er losgefahren?«
    »Er hat abgewartet, bis es dunkel ist. Noah war total durch den Wind, als er nach Hause kam. Ich hab angenommen, dass ihr euch gestritten hattet. Er nuschelte ständig irgendwas davon, dass er es mit dir vermasselt hätte und es wieder in Ordnung bringen wollte. Dann hat er mir gesagt, ich soll herkommen und das Auto fertig machen und dich hier festnageln, bis er kommt.«
    »Warum hast du ihn nicht aufgehalten?« Ich kramte die Autoschlüssel aus meiner Hosentasche.
    »Noah hält man nicht auf.«
    Das wollen wir doch mal sehen
.
     
    Isaiah bog auf den Supermarktparkplatz gegenüber der Schule ein, fuhr in eine Parklücke und stellte den Motor ab. Ich rief Noahs Handy an und bekam zum hunderttausendsten Mal die Mailbox.
    »Warum fährst du nicht auf den Schulparkplatz?«, fragte ich.
    Isaiah schaute mich mit einem »Hast-du-sie-noch-alle?-Blick« an. »Der wird alle zwei Stunden von der Polizei kontrolliert. Wenn da jetzt ein Auto steht, dann wissen die, dass irgendwas am Kochen ist.«
    Und tatsächlich stand auch Noahs Wagen auf dem Parkplatz des Supermarkts. »Ihr habt so was wohl schon öfter gemacht, oder?«
    »Bloß um in der Sporthalle eine Runde Basketball zu spielen. Noch nie, um in ein Büro einzubrechen.«
    Ich drückte den Türgriff und warf einen Blick auf die Rückbank, wo Beth in Tiefschlaf versunken war. »Ist sie okay?«
    »Ja, bloß total hacke.« Er zog an seinem Ohrring. »Ich mag sie so nicht im Auto zurücklassen, und wenn wir sie jetzt aufwecken, macht sie einen Höllenlärm und wir fallen auf. Ich denke, dass Noah den Seiteneingang in der Nähe des Sekretariats genommen hat. Er hat bestimmt irgendwas in die Tür geklemmt, um sich drinnen nicht einzuschließen. Pass auf, dass du das da drin lässt. Schnapp ihn dir und sag ihm, dass ihr es nachher ausdiskutieren könnt.«
    »Danke.«
    Mir platzte fast die Lunge, als ich über die Straße rannte. Gütiger Himmel, ich war dabei, unerlaubt in die Schule einzudringen, um meinen bescheuerten, sturen, absolut süßen – Exfreund? Vielleicht-bald-wieder-Freund? Freund? – vor dem Gefängnis zu bewahren.
    Genau wie Isaiah prophezeit hatte, stand die Seitentür einen Spalt offen. Ich schlüpfte hinein und achtete darauf, sie genau so zu lassen. Mrs Collins wäre garantiert begeistert, uns beide eingesperrt in ihrem Büro vorzufinden.
    Mir wurde richtig unheimlich, als mit jedem meiner Schritte vor mir die Lichter auf dem Korridor angingen. Das Herz schlug mir bis zum Hals. Ständig schaute ich über meine Schulter und wartete darauf, dass mich gleich jemand von hinten anfiel, um mir das Blut auszusaugen oder mich in Handschellen abzuführen.
    Ich schlich mich auf Zehenspitzen an den Schließfächern vorbei, bis mir endlich aufging, was für ein Idiot ich war. Die verdammten Lichter waren sowieso längst an und würden erst wieder ausgehen, wenn es keine Bewegung mehr gab. Also Schluss mit Schleichen – ich rannte los.
    Gott sei Dank waren die Lichter im Büro ganz normal zum Anschalten. Von Bewegungsmeldern hatte ich erst mal genug. Das einzige Problem war, dass Mrs Collins’ Bürotür zu war und auch kein Licht unter dem Türschlitz hervordrang. War Noah schon weg?
    Die Flurlichter gingen aus, Sekunden später aber wieder an. Jetzt war ich wirklich kurz vorm Ausflippen. Ich fasste nach dem Türgriff von Mrs Collins’ Büro und erschrak, als die Tür einfach so aufging. So leise, wie ich konnte, zog ich die Tür hinter mir zu und schob mich Schritt für Schritt weg davon. Im Stillen betete ich, dass wer auch immer hier reinkam, mich nicht entdecken würde oder dass es Noah war.
    Der Impuls, zu schreien, schoss mir
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