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Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition)

Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition)

Titel: Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition)
Autoren: Simon R. Green , Oliver Graute
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und gar Schreckliches ist in die Nightside gekommen. Sie werden den Namen kennen, wenn ich ihn sage, doch ist es nicht das, was Sie denken. Bringen Sie mich sicher durch die Nightside zum Osterman-Gate, und ich nenne Ihnen den Namen. Glauben Sie mir, John Taylor, Sie müssen dieses Ding finden, ehe es jemand anderes tut.“
    Ich sah ihn nachdenklich an, schwieg. Elfen konnte man nicht trauen …
    „Wenn Sie die Nightside unbemerkt durchqueren wollen“, sagte ich endlich, „wieso erscheinen Sie dann als Elf und lenken Aufmerksamkeit auf sich? Warum verstecken Sie Ihre wahre Natur nicht hinter einem Zauber und gehen wie jeder andere Gast hindurch?“
    „Als Mensch erscheinen?“, fragte Fürst Schrei von oben herab. „Ich würde mich nie so erniedrigen. Ich habe Ansprüche. Sind wir uns einig, Mister Taylor?“
    „Sie sind fast sicher nicht der, der Sie zu sein vorgeben“, meinte ich. „Sie sind wahrscheinlich noch nicht einmal das, was Sie zu sein behaupten, und Sie schlagen vor, meine Dienste mit einem Geheimnis zu bezahlen, das sich irgendwie nützlich erweisen kann oder auch nicht. Habe ich etwas Wichtiges ausgelassen?“
    „Nur, dass jede Menge wirklich übler Personen auf jeden Fall versuchen werden, uns auf dem Weg zum Osterman-Tor zu töten“, antwortete der Elf vergnügt. „Andererseits ist die Situation doch normal für Sie, oder?“
    „Was soll ’ s?“, entgegnete ich. „Ich habe im Moment nichts anderes zu tun. Aber wenn sich Ihr kostbares Geheimnis als ein Haufen Scheiße herausstellt, werde ich Ihnen definitiv die spitzen Ohren abreißen und sie als Dosenöffner verwenden.“
    „Oh, es ist ein wundervolles Geheimnis“, antwortete der Elf lächelnd. „Wirklich belangreich und verdammt bedeutsam. Sie werden es hassen.“
    Ich stand vom Tisch auf, und Schrei erhob sich in einer einzigen, fließenden Bewegung. Er lächelte immer noch, was bei einem Elfen immer eine verstörende Sache war.
    Einer der Hydes des Höllenschlunds kam auf uns zu, indem er Tische, Stühle und deren Besetzer mit beträchtlichen Stößen seiner muskulösen, blutgetränkten Arme aus dem Weg fegte. Er hatte einen Mordsschlag von dem anderen Hyde eingesteckt, aber die alte Droge schloss bereits seine Wunden für ihn. Sein dämonischer Blick war auf den Elfen gerichtet. Carnaby Jones war direkt hinter ihm, drängte ihn weiter, und etwa ein Dutzend Bewohner des Umkehr-Käfigs zogen dahinter auf, wobei sie improvisierte Waffen trugen. Carnaby grinste höhnisch.
    „Denkst du, ich werde dankbar sein?“, fragte er flach.
    Ich sah mich schnell um. Mutter Connell war schon hinter ihrem Tisch hervorgetreten, die massiven Hände zu beeindruckenden Fäusten geballt, aber bis sie sich ihren Weg durch die Menge gekämpft hätte, wäre wahrscheinlich schon alles vorbei gewesen – auf die eine oder andere Weise. Der Hyde türmte sich vor uns auf, ein großes Stück Knochen und Muskeln mit Blutgeruch im Atem und vergnügter Mordlust in den Augen. Schrei trat einen anmutigen Schritt nach vorne und schlug dem Hyde an die Kehle. Die bloße Wucht des Schlages schleuderte den Hyde heftig nach hinten, und der knirschende Laut einer zerschmetternden Luftröhre ertönte erschreckend laut in der plötzlichen Stille. Schrei sah interessiert zu, als der Hyde in die Knie sank, sich verzweifelt die zerstörte Kehle kratzte und Zentimeter für Zentimeter starb. Carnaby ließ einen wortlosen Wutschrei ertönen und winkte die Umkehrjunkies nach vorne. Ich trat vor und blickte dem Anführer direkt in die Augen, wodurch ich ihn an seinem Vormarsch hinderte. Er war riesig, brutal und nur noch halb menschlich, konnte aber meinem Blick nicht standhalten. Er wich zurück, wobei er den obszönen Kopf hin und her schwang. Dann wandte er sich um und schleppte sich zurück in den Schutz des Käfigs. Die anderen folgten ihm. Carnaby Jones blieb allein stehen.
    „Soll ich ihn für Sie töten?“, fragte Schrei.
    „Nein“, entgegnete ich. „Ich fühle mich nicht barmherzig. Lassen Sie uns aus diesem Drecksloch verschwinden – und Ihre Informationen sollten es besser wert sein.“
    „Bringen Sie mich dorthin, wo ich hin muss, und ich verspreche, dass ich Ihnen etwas erzählen werde, was Ihnen schadet“, entgegnete Fürst Schrei.
    In einigen Nächten sollte man sein Bett einfach nicht verlassen.

2
    Heiße Verfolgungsjagd in einer kalten Stadt
    Außerhalb des Drachenschlunds war die Luft frisch, beißend und voller vertrauter Gerüche. Speisen aller Art
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