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Nie mehr ohne deine Küsse

Nie mehr ohne deine Küsse

Titel: Nie mehr ohne deine Küsse
Autoren: KIMBERLY LANG
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zu leicht. Ethan öffnete es trotzdem. Sein Verdacht wurde bestätigt. „Es ist leer.“
    Ray runzelte die Stirn. „Was geht hier bloß vor?“, fragte er.
    „Ich habe da ein paar Theorien“, gab Ethan seufzend zurück.
    Wobei diese Theorien sehr zweifelhaft waren.
    „Vielleicht meldet sie sich ja in ein paar Tagen. Zumindest, um uns wissen zu lassen, wohin wir ihre letzte Lohnabrechnung schicken sollen.“
    „Das bezweifle ich.“
    Lily war auf der Flucht. Und sie wollte nicht gefunden werden.
    Um zu prüfen, ob er recht hatte, holte er sein Handy aus der Tasche und trat auf den Treppenabsatz vor der Tür. Schnell rief er Lilys Nummer an.
    Sofort schaltete sich mit einem Piepsen der Anrufbeantworter ein. Ihre persönliche Bandansage hatte sie scheinbar gleich gelöscht.
    Lily war nicht nur auf der Flucht, sie versuchte, sich unsichtbar zu machen.
    Vier Tage später hielt Ethan ein Päckchen in der Hand. Es enthielt das Handy, das er ihr geschenkt hatte. Abgestempelt war es in einer kleinen Stadt im Süden von Maryland. Auf dem Umschlag stand kein Absender.

10. KAPITEL
    Es dauerte nicht einmal eine Woche, bis Lily komplett vom Erdboden verschwunden zu sein schien. Drei Wochen später hatte Ethan immer noch keine Ahnung, wo sie sich aufhalten könnte. Lily besaß keine Kreditkarte, sie hatte kein Bankkonto und bekam keine Stromrechnungen. Die Registrierung ihres Autos ließ sich lediglich bis zu ihrem letzten Wohnort und Arbeitgeber zurückverfolgen: Hill Chase.
    Wo immer sie sich auch aufhielt, sie schien penibel darauf zu achten, unsichtbar zu bleiben. Der Privatdetektiv, den er engagiert hatte, prüfte anhand ihrer Sozialversicherungsnummer, ob sie einen neuen Arbeitgeber hatte. Offensichtlich wurde sie schwarz bezahlt, wenn sie denn arbeitete.
    Langsam begann er, sich Sorgen zu machen.
    Während Brady alle Register gezogen hatte, damit sie so gut wie möglich vorbereitet waren, sollte Lily den Klatschmagazinen tatsächlich eine erfundene Story verkaufen, blieb es erstaunlich ruhig. Langsam sah auch Brady ein, dass es sehr unwahrscheinlich war, dass sie jetzt noch irgendwas in der Richtung unternehmen würde. Denn je länger sie wartete, desto unglaubwürdiger wäre die Geschichte.
    Ethan hingegen war sich absolut sicher, dass nichts passieren würde. Immer wieder versuchte er, Brady zu beruhigen, doch sein Bruder war sehr vorsichtig.
    Inzwischen wusste Ethan, dass das, was er am letzten Tag in Lilys Gesicht gesehen hatte, Angst gewesen war. Er erinnerte sich, wie angespannt ihre Stimme geklungen hatte, als sie ihm erzählt hatte, dass ihr Vater kein guter Mann und einer der Gründe war, warum sie Mississippi verlassen hatte. Das musste der wahre Grund für ihren überstürzten Aufbruch gewesen sein. Sie lief wieder einmal vor ihrem Vater davon.
    Langsam begriff er, dass er sich dringend bei Lily entschuldigen musste. Aber solange sie verschwunden blieb, war das kaum möglich.
    Selbst der Privatdetektiv war ratlos. Sie wussten nicht einmal, wo sie anfangen sollten zu suchen.
    Resigniert las Ethan seine E-Mails, als Joyces Stimme über die Sprechanlage ertönte.
    „Ethan, hier ist ein gewisser Mr Black. Er möchte dich sprechen.“ Joyce klang ziemlich nervös. „Er hat keinen Termin, aber er sagt, er sei Lilys Vater und müsse dringend mit dir sprechen.“
    Der Hinweis auf den Termin hieß in Joyces Geheimsprache, dass sie den Sicherheitsdienst in Bereitschaft versetzt hatte, der den ungebetenen Besucher auf ihr Signal hin sofort hinaus eskortieren würde.
    „Schick ihn herein.“
    Als Oscar Black eintrat, fühlte Ethan sich von dem Mann noch mehr abgestoßen als bei ihrem ersten Zusammentreffen. Der Privatdetektiv hatte, was die Vergangenheit dieses Mannes anging, ganze Arbeit geleistet. Ethan wusste mittlerweile alles über ihn.
    Abgesehen von der Haarfarbe schien Lily nach ihrer Mutter zu schlagen. Lily war blass und sehr schlank, während Oscar Black einen eher dunklen Hautton und leichtes Übergewicht hatte. Und obwohl er gut angezogen war und wie ein ganz normaler, durchschnittlicher Mann wirkte, erkannte Ethan an seinen harten Gesichtszügen, was hinter seiner Fassade steckte.
    Ohne Begrüßung oder Einleitung kam Oscar Black direkt zum Thema. „Lily schwärmt immer so von Ihnen und sagt, Sie wären ein so guter Mensch. Ich hoffe, sie hat sich nicht geirrt.“
    Ethan wusste genau, dass Lily nicht zu ihrem Vater zurückgekehrt war. Gelassen lehnte er sich zurück und legte die Beine auf den
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