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Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz

Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz

Titel: Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz
Autoren: Nick Zachries
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mich erkannt und er weiß, wer ich bin ... Ich stell' mir vor, was gewesen wäre, wenn er auf einmal 'Renate' statt 'Nick' gemurmelt hätte ... Hat er aber nicht.
    „Nick", hat er als allererstes gesagt, als ich seine Hand ergriff. Mein Gott, ihn da so liegen zu sehen mit dem Kopfverband ... wenn's nun aus gewesen wäre. Wenn's ihn erwischt hätte ... Mein Traum ist mir eingefallen, den ich im Sommer mal hatte. Das war die Nacht, als ich mit Mats geschlafen hatte. Ich hab' von Jan geträumt, wie er blutüberströmt in meinem Golf saß ... Ich liebe ihn, denke ich und dann bete ich zum zweiten Mal in meinem Leben als erwachsener Mann und sage 'Danke' an eine unbekannte Macht ... das letzte Mal war's im Wald, als Frau Melzer auftauchte und ich erniedrigt im Dreck lag nach der Vergewaltigung von den vier Skins ... Es sollte eben doch noch nicht sein.
     
     
    Als ich zurückkomme, steht Renate da und sieht mich fragend an. Die Ärztin ist mitgekommen.
    „Er braucht jetzt viel Ruhe", sagt sie, „kommen Sie morgen wieder, er wird jetzt ganz bestimmt nicht vor morgen wach werden!" Renate nickt.
    „Er hat mit mir gesprochen", sage ich ihr, „er wusste noch, wer ich bin!" Renate sieht zu Boden.
    „Gott sei Dank", sagt sie leise, aber ich hab' das Gefühl, dass sie es so meint, dass Jan lebt und nicht, dass er mich erkannt hat.
     
     
    „Einer darf mitkommen", hatte die nach ewigen Zeiten des Wartens hereinkommende Ärztin gesagt. Renate und ich waren sofort aufgestanden.
    Das heißt sie stand auf, ich war wie von der Tarantel gestochen aufgesprungen und wir sahen uns einen Moment lang betreten an.
    „Der nächste Angehörige", sagte die Frau im weißen Kittel und sah zwischen uns hin und her. Renate hatte sich wieder hingesetzt.
     
     
    „Ich fahr dich nach Hause", sagt Jens vorm Krankenhaus. „Soll ich dich mitnehmen?", fragt Franziska Renate. Die nickt. „Michael ist bei euch mit Lily ... ich habe ihn schon angerufen. Er fährt zurück, wenn du da bist."
    „Willst du nicht mitkommen?", frage ich Renate, „schon wegen Katharina und Christoph!" Sie sieht mich seltsam an, dann schüttelt sie den Kopf. „Bring die Kinder morgen mit und dann können sie zu mir ," sagt sie, „ich denke, das geht in Ordnung, wenn sie morgen nicht zur Schule gehen."
     
     
     
C H R I S T O P H
     
    Ben ist so lieb und macht sich solche Sorgen um Papa ... ich habe schreckliche Angst. Was ist, wenn er stirbt? Wir sitzen mit Katharina im Wohnzimmer und das Telefon liegt auf dem Tisch.
    Es klingelt an der Haustür und wir zucken zusammen. Arnie bellt. Katharina springt auf und geht öffnen. Es ist Patrick, sie hat ihn angerufen, nachdem sie mit Mama gesprochen hat. Er macht keinen Spruch, setzt sich bloß zu uns und legt Katharina den Arm um die Schulter. „Soll ich euch nach Eppendorf fahren?", fragt er. „Nein", sagt Katharina, „Mama hat gesagt, wir sollen erst mal warten, bis sie anruft..."
    Ben ergreift meine Hand und ich halte ihn fest. Ich hab' Angst, dass Papa stirbt.
    Wenn er stirbt ... dann müssen wir bestimmt nach Hamburg ziehen. Zu Mama und Michael. Ich will da nicht wohnen. Ich will hier wohnen bleiben und Ben sehen. Jeden Tag. Und Nick? Was ist dann mit Nick? Ich will, dass alles so bleibt.
    Ich will aber hier bleiben und ich will bei Papa und Nick leben ... ich denk nur an mich...
    ich schäme mich plötzlich, weil ich so egoistisch bin. Papa ... Bitte, lieber Gott, lass ihn nicht sterben!
    Keiner sagt was. Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergangen ist, als das Telefon endlich klingelt.
    Katharina nimmt es und sagt mit zitternder Stimme: „Katharina Grewe."
    „Mama!", ruft sie dann und ich starre sie an. Mein Herz klopft so heftig wie nach einem Sprint.
    „Was? Oh, Gott sei Dank ... ja, ist gut..." Sie legt auf. „Papa kommt durch ... er ist auf der Intensivstation ... er hat einen Schädelbasisbruch, aber Nick war schon bei ihm und der hat gesagt, dass er mit ihm geredet hat ..." Katharina schluchzt und Patrick nimmt sie wieder in den Arm. Ben sieht mich an und wir umarmen uns.
    „Michael fährt grade mit Lily hierher", sagt Katharina dann, „und Nick kommt auch bald."
     
     
    In dem Moment klingelt's schon und Michael und Lily sind da. Wenn er vor dem Anruf gekommen wäre, wüsste ich nicht, wie ich mich verhalten hätte ... Michael nervt mich oft. Ich mag es nicht, dass er mich immer noch wie ein kleines Kind behandelt. Jetzt bin ich froh, dass er da ist.
    Er hat's schon von Renate auf dem Handy erfahren,
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