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Nick aus der Flasche

Nick aus der Flasche

Titel: Nick aus der Flasche
Autoren: Monica Davis
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groß war.
    Grinsend schaute er zu ihr auf, winkte und sagte mit Piepsstimme: »Siehst du!«
    »Krass …« Mehr fiel ihr dazu nicht ein.
    Schnell begann Nick zu wachsen und hatte wenige Sekunden später wieder seine volle Größe erreicht. Da hörte Julie ein Knurren.
    »Was war das?« Alarmiert schaute sie auf Nick. »Bringt die Verkleinerung Nebenwirkungen mit sich?«
    »Ich glaube nicht«, antwortete er und hielt sich den Bauch. »Das war nur mein Magen. Es duftet so lecker und ich hab schon ewig nichts mehr gegessen.«
    »Ich dachte, du bist ein Geist und die müssen nicht essen.«
    »Außerhalb der Flasche bin ich fast ein normaler Mensch, muss essen und altere auch, aber sehr viel langsamer als normal.«
    »Sicher?«
    »Ähm …« Er kratzte sich am Kopf und murmelte: »Dieses Wissen war plötzlich da.«
    Sie konnte ihn nicht verhungern lassen, doch … »Meine Mom wird sicher stutzig, wenn ich mit einem Teller voller Essen in mein Zimmer marschiere. Sie sieht das nicht gern. Gegessen wird bei uns nur in der Küche.«
    »Wenn ich mich klein mache, brauche ich nur winzige Portionen Nahrung.«
    »Woher weißt du das?«
    Nick biss sich auf die Unterlippe. »Davon gehe ich fest aus. Ich weiß es instinktiv.«
    »Aha, das ist so ’ne Flaschengeistsache.«
    »Vermutlich.«
    Mit Nick würde es sehr aufregend werden, keine Frage. »Wer weiß, was du noch kannst, außer dich kleinmachen und deine obligatorischen Wünsche erfüllen.«
    »Ich bin gespannt. Danke, dass ich bei dir bleiben darf.«
    »Ja, ja, du Schleimer.« Julie grinste. »Okay, dann schmuggele ich gleich was für dich hoch, aber ich muss jetzt wirklich runter.« Das würde ihr gerade noch fehlen, wenn jemand in ihr Zimmer platzte. Doch eine Frage hatte sie noch. »Gibt es eigentlich mehrere wie dich? Als Mrs. Warren mir deine Flasche geschenkt hat, waren da noch viele andere im Karton. Sind dort auch Geister drin?«
    Nick kratzte sich am Kopf. »Ich glaube schon.« Er wirkte für einen Moment nachdenklich, bevor er einen Fluch ausstieß. »Verdammt, ich kann mich erinnern. Solomon hat die Flaschengeister verkauft und ich musste ihm dabei helfen!«
    Oh Gott, noch mehr wie Nick? »Dann müssen wir sie retten!«
    »Julie, kommst du endlich!«, hörte sie ihre Mom durch die geschlossene Zimmertür schimpfen. Sie musste im Treppenhaus stehen!
    Julie eilte zur Tür, öffnete sie einen Spalt und rief: »Ich komme!« Zu Nick gewandt sagte sie leise: »Ich rufe sofort Mrs. Warren an.«
    »Julie!«, erklang es vorwurfsvoll von unten.
    »Gleich nach dem Essen«, versprach sie und schlüpfte zur Tür hinaus.
    Nick folgte ihr, woraufhin sie ihn augenblicklich ins Zimmer zurückdrückte und flüsterte: »Du bleibst hier drin, bis ich wieder da bin. Das ist ein Befehl!«
    Er nickte nur, schien ihr gar nicht richtig zuzuhören. »Aber erzähl Mrs. Warren bitte nichts von mir oder was in den anderen Flaschen ist. Das ist streng geheim.«
    »Natürlich nicht. Sie würde mir ohnehin nicht glauben, und falls sie doch eine Flasche öffnet, bekommt sie noch einen Herzinfarkt!« In letzter Zeit hatte Mrs. Warren ohnehin nicht mehr so gesund ausgesehen.
    »Muss ich dich persönlich holen, Fräulein!«, rief Mom gereizt, woraufhin Julie Nick noch einen warnenden Blick zuwarf und die Stufen hinuntereilte.
     
     

Kapitel 3 – Kartoffelbrei und Blaubeermuffin
     
    Julie schlang den Kartoffelbrei und die Würstchen herunter so schnell sie konnte. Das blieb natürlich niemandem verborgen.
    Dad saß noch nicht am Tisch; denn der hätte sie sofort ermahnt. Er stand nach einem Besuch eines Klienten in New York im Stau und verspätete sich, doch Connor starrte sie an, als wäre sie vom Mars.
    Ihr Stiefbruder ähnelte Dad mit seinem schwarzen Haar und der großen Statur so sehr, dass Julie beinahe Respekt vor ihm bekommen könnte, wenn sie sich nicht ständig zanken würden. Der Blick aus seinen eisblauen Augen hätte sie wohl getötet, wenn das möglich wäre.
    »Was ist denn nur los mit dir?«, fragte Mom.
    Julie konnte es kaum erwarten, wieder zu Nick zu kommen. »Darf ich aufstehen? Ich muss noch was für die Schule tun.«
    »Heute?« Connor hob die Brauen. »Es ist Wochenende.«
    Julie ignorierte ihn und flehte ihre Mutter mit dem herzerweichendsten Augenaufschlag an, den sie in all der Aufregung zusammenbrachte. »Bitte, Mom.«
    Ihre Mutter seufzte. »Na schön. Ausnahmsweise.«
    Julie sprang so hastig auf, dass ihr Stuhl beinahe nach hinten kippte, gab ihrer Mom einen Kuss auf
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