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Nicht ohne Risiko (German Edition)

Nicht ohne Risiko (German Edition)

Titel: Nicht ohne Risiko (German Edition)
Autoren: Suzanne Brockmann
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und in Sicherheit zu bringen …“ Seine Stimme brach. „Sie hatte innere Blutungen, Mann. Ihre Hüfte ist gebrochen, beide Beine sind zerschmettert, und trotzdem hat sie nur an ihren kleinen Jungen gedacht.“ Er schloss die Augen. „Gott, ich flehe dich an, schenk mir noch einmal ein Wunder. Gib Jewel noch eine Chance … Nein, ich habe sie im Stich gelassen. Gib mir noch eine Chance. Ich weiß, dassich sie nicht verdiene …“
    „Du verdienst sie, Phil“, meinte Jim sanft. „Du verdienst eine weitere Chance, hörst du? Alles wird gut. Alles kommt wieder in Ordnung.“
    Emily schaute auf. Mit tränenverschleiertem Blick nahm sie wahr, dass Jim sie ansah. Aber als ihre Blicke sich trafen, wandte er sich hastig ab und stand auf.
    „Ich rufe dich vom Revier aus an, sobald ich Onkel Hank erwischt habe“, versprach er Felipe.
    Der nickte. „Danke, Diego.“
    „Pass auf dich auf, Jim“, sagte Emily.
    Ihre Worte schienen ihn zu überraschen. Wieso überraschte es ihn, dass sie ihn bat, auf sich aufzupassen? Er musste doch wissen, wie wichtig ihr seine Sicherheit war?
    Rasch stand sie auf und folgte ihm den Gang hinunter. „Jim, warte.“
    Er blieb stehen, drehte sich langsam zu ihr um.
    „Ich liebe dich“, sagte sie. „Kommst du nachher vorbei, damit wir reden können?“
    Er rammte die Hände in seine Hosentaschen und blickte zu Boden. „Es hat sich nichts geändert, Em.“
    „Es kann doch nicht wehtun, zu reden“, bat sie verzweifelt.
    Jetzt blickte er auf, die Augen dunkel vor Schmerz. „Doch, das kann es. Es tut höllisch weh.“
    „Bitte …“
    „Tut mir leid.“ Damit drehte er sich um und ging. Emily sah ihm nach, unfähig, sich zu rühren.
    Alles wird gut. Du verdienst eine weitere Chance.
    Verdienst eine weitere Chance.
    Ich liebe dich, hatte Emily gesagt, bevor Jim ihre Wohnung verließ.
    Das solltest du nicht. Ich verdiene es nicht, war seine Antwort gewesen.
    Er verdiente ihre Liebe nicht. Aber warum nicht?
    Bob. Es musste etwas mit Jims Bruder Bob zu tun haben.
    Er fühlte sich immer noch verantwortlich für Bobs Tod – so sehr, dass er wild entschlossen war, sich jede Chance auf eigenes Glück zu verwehren. In einem Augenblick der Schwäche waren seine wahren Hoffnungen und Wünsche zutage getreten, und er hatte sie gebeten, ihn zu heiraten. Aber schon lange zuvor hatte er sich selbst ein Gefängnis aus Schuldgefühlen errichtet, und darin saß er fest, und die Flucht wollte ihm nicht gelingen. Er konnte sie nicht heiraten, weil er nicht glaubte, etwas anderes zu verdienen als das elende einsame Leben, in dem er es sich mit voller Absicht eingerichtet hatte.
    Gott, endlich verstand sie alles.
    Jim glaubte nicht, dass er eine Chance verdiente, glücklich zu werden, und Emily war klar, dass Reden allein nicht helfen würde, ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Wenn sie ihn aber nicht überzeugen konnte, dann konnte nicht alles wieder gut werden.
    Jedenfalls nicht für sie und Jim.

16. KAPITEL
    A ls Emily ihre Wohnungstür aufschloss, klingelte das Telefon. Aber wieder war es nicht Jim am anderen Ende der Leitung.
    „Hallo.“ Alex Delmore war am Apparat. „Hast du in den nächsten Tagen schon was vor?“
    „Ähm, hallo, Alex. Nein, ich glaube, nicht. Warum?“
    „Ich nehme mir ein paar Tage frei und segle an der Küste entlang Richtung Fort Myers. In ein paar Stunden lichten wir den Anker. Pack deinen Badeanzug und deine Zahnbürste ein und komm mit.“
    „Ich dachte, du segelst erst morgen.“ In ihrem Kopf drehte sich alles. Alex wollte doch erst morgen Abend lossegeln. Warum hatte er seine Pläne geändert?
    Am anderen Ende der Leitung war es plötzlich still.
    „Du wusstest von dem Segeltörn?“, fragte Alex schließlich. „Ich kann mich nicht entsinnen, dir davon erzählt zu haben.“
    „Es steht in deinem Kalender. Ich habe es gestern Abend gesehen.“ Emilys Handflächen wurden feucht. Oh Gott, glaubte er etwa, sie spioniere ihm nach?
    Aber als er lachte, klang es aufrichtig. Erleichterung durchflutete sie. „Ach ja, richtig. Natürlich. Tja, meine Pläne haben sich geändert. Ich muss heute Nachmittag schon los.“
    Ich muss. Warum musste er, wenn nicht, um eine Drogenlieferung entgegenzunehmen? Emily brach schon wieder der Schweiß aus.
    Trotzdem gelang es ihr, einen leichten Plauderton beizubehalten. „Willst du wieder angeln?“
    „Angeln?“ Er klang verwirrt.
    „Wie letztes Mal“, erklärte Emily. Hoffentlich hörte er ihr nicht an, dass sie ihn in Verdacht
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