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Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Titel: Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin
Autoren: Michael Scott
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rasiermesserscharfe Krallen ratschten über seine Handfläche. Dann schnellte Shakespeares Schlagstock vor und holte die Katze aus der Luft. Sie landete auf dem Stein und löste sich in Staub auf.
    »Die Steine sind Gift für sie, genau wie Metall«, erklärte der Dichter. »Sie dürfen nicht damit in Berührung kommen, deshalb bleiben die anderen auch draußen. Alchemyst, wenn du etwas unternehmen willst, musst du es jetzt tun.« Er streckte die Hand aus. »Dort ist Norden.«
    »Sucht den dritten vollständigen Trilith auf der linken Seite«, flüsterte Flamel.
    »Den dritten was?«, fragte Josh verdutzt.
    »Trilith. Das ist griechisch und bedeutet ›drei Steine‹. Zwei, die senkrecht stehen, und einer quer darüber«, erklärte Shakespeare.
    »Ich habe es gewusst … glaube ich«, murmelte Josh. Er zählte und wies dann mit der Hand auf die Steingruppe. »Der hier. Und was jetzt?«
    »Helft mir«, bat Flamel.
    Shakespeare packte den Alchemysten und schleifte ihn zu dem hohen Steintor. Flamel stellte sich in die schmale Lücke zwischen den beiden aufrecht stehenden Steinen, legte die Hände rechts und links auf die Felswände und hob die Arme, so weit es ging. Dann grätschte er die Beine, bis er ein X zwischen den Steinen bildete.
    Eine Spur von Minze erfüllte die Luft.
    Ein riesiger Bär erhob sich auf die Hinterbeine und schlug mit den Klauen nach dem Kopf des Alchemysten. Doch er wurde von Palamedes zurückgerissen und den Gabriel-Hunden vorgeworfen. Sie stürzten sich mit wildem Gebell auf ihn. Staub wirbelte auf.
    Drei Wölfe stürmten auf Flamel zu. Josh erwischte einen mit seinem Krummschwert und Gabriel erledigte den zweiten. Der dritte duckte sich unter Joshs Schwert weg, doch beim Ausweichen berührte er den großen Stein – und zerfiel.
    Mit einem Schlag wurde Josh klar, dass nicht einmal mehr eine Handvoll Gabriel-Hunde am Leben waren und sie in den Steinkreis zurückgedrängt wurden. Ein klapperdürres Pferd mit einem kopflosen Reiter stieg, die ausschlagenden Vorderbeine trafen einen der Hunde und schleuderten ihn gegen einen Stein. Der Hund löste sich auf; zurück blieb lediglich sein staubiger Umriss.
    »Alchemyst«, drängte Shakespeare, »tu etwas.«
Flamel sank zu Boden. »Ich kann nicht.«
»Bist du sicher, dass es das richtige Tor ist?«, fragte Josh.
»Ganz sicher. Aber ich habe keine Kraft mehr.« Er blickte zu den Zwillingen auf, und für einen Augenblick glaubte Josh, in den Augen des Unsterblichen etwas zu erkennen. »Sophie, Josh, ihr werdet es tun müssen.«
    »Das Mädchen ist erschöpft«, wandte der Dichter rasch ein. »Wenn du sie einsetzt, geht sie in Flammen auf.«
    Flamel ergriff Joshs Hand und zog ihn zu sich herunter. »Dann musst du es tun.«
    »Ich? Aber ich bin …«
    »Du bist der Einzige, dessen Aura es kann.«
    »Welche Alternative haben wir?« Josh hatte ganz stark den Eindruck, dass der Alchemyst dies die ganze Zeit über geplant hatte. Flamel besaß schon lange nicht mehr die Kraft, das Tor zu aktivieren.
    »Keine.« Flamel wies auf die Kreaturen, die sich außerhalb des Kreises zusammendrängten. Dann zeigte er hinauf zum Himmel. Ein Scheinwerfer näherte sich. Zwei weitere folgten in geringem Abstand. »Polizeihubschrauber«, sagte er. »Sie werden in wenigen Minuten hier sein.«
    Josh gab Flamel das zerschrammte und leicht verbogene Shamshir-Schwert. »Was muss ich tun?«
    »Stell dich mit gegrätschten Beinen und ausgestreckten Armen zwischen die senkrechten Steine. Stell dir deine Aura vor, wie sie in die Steine fließt. Das sollte ausreichen, um sie zu aktivieren.«
    »Und beeile dich«, fügte Shakespeare hinzu. Auch er sah, dass kein halbes Dutzend seiner Gabriel-Hunde mehr übrig war. Palamedes war inzwischen von Moormenschen eingekreist, die mit Feuersteindolchen auf ihn einstachen. Es gab ein hässliches Geräusch, und Funken sprühten, wenn sie seine Rüstung trafen. Wölfe und Großkatzen schlichen lauernd um den Steinkreis herum.
»Lasst mich meinem Bruder helfen«, flüsterte Sophie.
    »Nein«, widersprach Shakespeare, »das ist zu gefährlich.«
    Im selben Augenblick, in dem Josh zwischen die Steine trat, begann seine Aura zu dampfen. Wie goldener Rauch strömte sie aus seiner Haut. Er reckte die Arme und legte die Handflächen auf den glatten Sandstein.
    Der Duft nach Orange stieg auf, wurde intensiver. Er versetzte die Kreaturen außerhalb des Kreises in Raserei. Josh stellte den linken Fuß an den Stein, und sobald sein rechter Fuß den anderen
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