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Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Titel: Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst
Autoren: Michael Scott
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müssen hier weg.« Scathach fing Sophie auf und hielt sie aufrecht. Die Skelette unternahmen einen erneuten Vorstoß und Scatty schlug sie mit präzisen Schwerthieben zurück.
    »Josh«, murmelte Sophie müde. »Wo ist Josh? Wir müssen ihn finden.«
    Auch wenn der Nebel Dees Stimme verzerrte – die Schadenfreude darin war unüberhörbar, als er sagte: »Und soll ich dir verraten, was ich noch entdeckt habe? Die Berge hier haben im Lauf der Jahrtausende außer den Menschen auch noch andere Kreaturen angelockt. Das Land hier ist mit Knochen übersät. Hunderte von Knochen. Und denk dran, Nicholas, ich bin zuallererst und vor allem anderen ein Totenbeschwörer.«
    Der Bär, der aus der grauen Nebelbank auftauchte, war mindestens zweieinhalb Meter groß. Die schneeweißen Knochen ließen die gewaltigen, degenähnlichen Krallen noch gefährlicher erscheinen.
    Hinter dem Bären tauchte das Skelett eines Säbelzahntigers auf. Dann ein Puma und noch ein Bär – etwas kleiner als der erste und noch nicht ganz so lange tot.
    »Ein Wort von mir hält sie auf«, rief Dee. »Ich will nur die Seiten des Codex.«
    »Nein«, murmelte Flamel grimmig. »Wo ist er? Wo versteckt er sich?«
    »Wo ist mein Bruder?«, fragte Sophie verzweifelt und schrie auf, als eine Knochenhand in ihr Haar fuhr. Scatty hackte sie am Gelenk ab, aber die Hand blieb im Haar hängen wie eine bizarre Spange. »Was haben Sie mit meinem Bruder gemacht?«
    »Dein Bruder überdenkt gerade seine Möglichkeiten. Es gibt in diesem Kampf noch andere Parteien als die eure. Und jetzt, wo ich den Jungen habe, brauche ich nur noch die Seiten.«
    »Niemals.«
    Der Bär und der Tiger stürmten durch die Menge der Leichen, stießen sie beiseite und trampelten über sie hinweg, so eilig hatten sie es, zu dem Trio zu gelangen. Der Säbelzahntiger erreichte sie als Erster. Der glatte, glänzende Schädel war riesig und die beiden nach unten zeigenden Reißzähne mindestens 20 cm lang. Flamel stellte sich zwischen Sophie und das Katzenskelett.
    »Gib die Seiten heraus, Nicholas, oder ich lasse die untoten Bestien auf die Stadt los.«
    Nicholas durchforstete verzweifelt sein Gehirn nach einer Zauberformel, die das Tier aufhalten würde. Er bereute es jetzt bitter, dass er sich nicht eingehender mit Magie beschäftigt hatte. Er schnippte mit den Fingern und eine winzige Lichtkugel rollte dem Tiger vor die Füße.
    »Ist das alles, was du zustande bringst, Nicholas? Meine Güte, du zeigst Schwächen.«
    Die Kugel platzte und es gab einen grünen Fleck auf dem Boden.
    »Er ist nah genug, dass er uns sehen kann«, sagte Nicholas. »Ich muss nur einen einzigen kurzen Blick auf ihn werfen können.«
    Der Tiger trat mit seiner rechten Vorderpranke in den grünen Lichtfleck. Und blieb kleben. Er versuchte, den Fuß zu heben, doch zähe grüne Schleimfäden hielten ihn am Boden fest. Dann trat er mit der linken Pfote in den Lichtfleck und auch die blieb kleben.
    »Doch nicht ganz so schwach, was?«, rief Flamel.
    Doch der Druck der anderen Tiere auf den Tiger hielt an und schob ihn vorwärts. Plötzlich lösten sich die knochigen Pranken und die riesige Bestie flog nach vorn. Flamel konnte gerade noch die Arme hochreißen, bevor sie mit aufgerissenem Kiefer auf ihm landete.
    »Mach’s gut, Nicholas Flamel«, rief Dee. »Jetzt brauche ich mir die Seiten nur noch zu greifen. Als Leiche wehrst du dich nicht mehr dagegen.«
    »Nein«, flüsterte Sophie. Nein, so durfte es nicht enden. Sie war erweckt worden und die Hexe von Endor hatte all ihr Wissen auf sie übertragen. Sie musste etwas tun können. Sophie öffnete den Mund und schrie. Ihre Aura flammte silberweiß auf.

KAPITEL NEUNUNDDREISSIG
    J osh erwachte mit dem Schrei seiner Schwester im Ohr. Es dauerte ein paar Sekunden, bevor er wusste, wo er war: Er saß auf dem Rand des Brunnenbeckens im Libbey-Park, und um ihn herum waberte dichter, stinkender Nebel, in dem er verschwommen irgendwelche Schattengestalten wahrnahm.
    Sophie!
    Er musste zu seiner Schwester. Rechts von ihm, mitten in dem grauschwarzen Nebel, flackerte grünes Licht. Silber blitzte auf, ließ den Nebel von innen aufleuchten und warf monsterhafte Schatten. Sophie war da, auch Flamel und Scathach, und sie kämpften gegen diese Monster. Er musste zu ihnen.
    Mit zitternden Knien stand er auf und sah direkt vor sich Dr. John Dee.
    Dee war von einer blassgelben Aura umgeben. Der Mann hatte ihm den Rücken zugekehrt und stützte sich mit beiden Armen auf der niedrigen
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