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Never forget - das Mädchen, das sich nicht erinnern durfte

Never forget - das Mädchen, das sich nicht erinnern durfte

Titel: Never forget - das Mädchen, das sich nicht erinnern durfte
Autoren: Arena
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habt?«
    »Als die Tests an Tieren gut verliefen, haben sich Leute aus dem Labor zu einer ersten klinischen Studie am Menschen bereit erklärt, bevor wir die Impfstoffproduktion steigern. Wir haben uns ebenfalls impfen lassen. Deshalb geht es deinem Dad und mir gut, zumindest in Bezug auf eine eventuelle Infektion. Aber wir müssen den Impfstoff für Max bekommen. Wir können nicht ins Labor zurück. Ich bin mir sicher, dass unsere Zugangskarten bereits deaktiviert sind und Fotos von uns am Empfang hängen.«
    »Du meinst, du willst, dass ich hingehe …« Ich verstumme.
    »Ja. Zu Z-Biotech. Du kannst Elizabeths Ausweis nehmen, um reinzukommen.«
    »Warum können wir nicht einfach der Polizei erzählen, was passiert ist, damit sie für uns hingehen?«
    »Das Risiko können wir nicht eingehen, Cady. Die Zeit wird bereits knapp. Was ist, wenn Kirk beschließt, den Impfstoff zu vernichten?« Ich höre die Verzweiflung in der Stimme meiner Mutter, merke, wie kurz sie vor einem Nervenzusammenbruch steht. »Wenn er wüsste, dass Max sich wahrscheinlich mit dem Virus infiziert hat, würde er es tun, um uns zu bestrafen.«
    Es musste einen Weg geben, ohne in die Höhle des Löwen zu gehen. »Wisst ihr nicht, wie man den Impfstoff herstellt?«
    »Das dauert Monate. Selbst die Serie, die momentan in Produktion ist, wird erst in einer Woche fertig. Max braucht den Impfstoff bis morgen, sonst ist es zu spät.«
    Ich denke an den Jungen, von dem uns Elizabeth erzählt hat. Der, der auf dem Weg zur Beerdigung seiner Freundin gestorben ist. Dann hole ich tief Luft.
    »Was soll ich tun?«

38
TAG 2, 20:54 UHR
    I m Baumarkt geben wir den Rest von Tys Geld aus und das meiste von dem, was wir in Elizabeths Handtasche und Brenners Geldbeutel gefunden haben, um einen Putzwagen, Putzzeug, einen großen Besen, zwei dunkelblaue Overalls, zwei Malerkappen und ein gelbes Schild zu kaufen, das auf Englisch und Spanisch vor nassen Fußböden warnt.
    Auf dem Weg nach draußen entdecke ich eine Telefonzelle. Ich sage dem Mädchen, das bei Bend’s Fast Fitness am Apparat ist, dass das Auto, das wir gestohlen haben, im Parkhaus des Winchester Hotels in Portland steht. Als sie anfängt, Fragen zu stellen, lege ich auf.
    Ich eile zu Ty zurück, der gerade den Inhalt des Einkaufswagens im Kofferraum verstaut. Eigentlich bräuchten wir einen Lieferwagen, aber wir haben nur Elizabeths Avalon. Wir schaffen es gerade so, alles darin unterzubringen, und das auch nur, weil wir den Rücksitz nach vorne klappen. Es braucht zwei Versuche, die Kofferraumklappe zu schließen. Noch auf dem Parkplatz ziehen wir die Overalls über unsere Klamotten.
    Ty und ich sind der neue Reinigungsdienst von Z-Biotech. Wir hoffen darauf, dass sich Kirk Nowell eher Gedanken darum macht, die anstehenden Probleme zu lösen, als sein Hauptquartier im Auge zu behalten. Laut Mom sollten wir mit Elizabeths Ausweis durch die Eingangstür und in alle abgeschlossenen Räume gelangen, in die wir hineinmüssen. Alle Mitarbeiter von Z-Biotech haben eine bestimmte Sicherheitsstufe und Elizabeths Ausweis gilt auch für die höchste Stufe. Mit ihrem Ausweis kommen wir überallhin – durch das Tor am Parkplatz, durch den Haupteingang und in alle Laborräume. Wenn wir erst mal im Gebäude sind, gibt es noch den Sicherheitsbeamten, der Nachtwache schiebt, und Mom ist sich ziemlich sicher, dass er die meiste Zeit damit verbringt, Sudokus zu lösen.
    »Kannst du ein bisschen Spanisch?«, frage ich Ty, als wir über den Zubringer der Schnellstraße fahren.
    »Si. Un poco.«
    Ich glaube, das heißt »ja, ein bisschen«, und mit seinem schwarzen Haar und den dunklen Augen geht Ty locker als Südamerikaner durch.
    »Dann solltest du mit dem Sicherheitsbeamten sprechen. Aber überwiegend auf Spanisch.« Ich erinnere mich an die Reinigungskräfte, die ich auf verschiedenen öffentlichen Toiletten angetroffen habe. Sie schienen alle aus anderen, ärmeren Ländern zu kommen. »Mein Französisch würde nicht zu unserer Tarnung passen.«
    Ich umklammere das Lenkrad fester und richte mich auf. Kaum zu glauben, dass ich vor weniger als zwei Tagen nach Hause zurückgekehrt bin, um mein Handy zu holen, und geradewegs in einen Albtraum geschlittert bin. Und es ist kaum zu glauben, dass ich Ty erst seit gestern kenne. Ich bin müde und aufgedreht, so müde, dass ich wahrscheinlich gar nicht Auto fahren sollte. Ich nehme noch einen Schluck von meinem extragroßen Mokka, den ich bei dem Starbucks neben dem Baumarkt
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