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NeuGier

NeuGier

Titel: NeuGier
Autoren: Alexa McNight
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ihrer Brust sammelte, gab ihr das Gefühl zu ersticken, wenn sie es nicht schaffte, ihn freizulassen. Noch ein paar Mal ließ sie ihren Hintern auf Henrys Becken klatschen, dann erreichte sie den höchsten Punkt. Ihre Muskeln wurden starr, ihr Unterleib zuckte und sie stieß den Schrei aus der Kehle – nicht erleichtert, sondern bekümmert und abermals kurz davor zu heulen.
    Henrys Atem stockte und er presste ihren Namen zwischen seinen Lippen hervor als er kam. Seine Hände schlossen sich fester um sie, zogen sie zu sich. Kate, die kraftlos war, sank gegen ihn und legte die Stirn auf seiner Schulter ab.
    Als sie ihre Fassung zurückerlangt hatte, löste sie sich von ihm und stand auf. Sie sah ihn nicht an und er fragte nicht, wohin sie ging. Am liebsten wollte sie so, wie sie war, in ihr Auto steigen, doch so konnte sie nicht fort. Sie musste die rote Farbe von ihrer Haut waschen und Henrys Sperma, das ihre Beine hinunterlief.
    ***
    Auf dem Rückweg in die Stadt weinte Kate. Sie schluchzte nicht, sie schniefte nicht, sie gab keinen Laut von sich, sondern ließ die Tränen kullern und im Stoff ihres Shirts versickern.
    War dies etwa das Ergebnis ihrer gemeinsamen fünf Jahre? Gingen sie nun so miteinander um? Beleidigten und schlugen sich, um dann Sex zu haben? Gewiss konnten sie nicht behaupten, eine gewöhnliche Beziehung zu führen, doch was gerade geschehen war, war für Kates Empfinden schlicht und ergreifend der absolute Tiefpunkt. Davor hatte sie geglaubt, nicht tiefer geraten zu können, schließlich schwiegen Henry und sie praktisch seit vier Monaten. Er redete nie viel, wenn er in einer kreativen Krise steckte. Er zog sich immer zurück und ließ sie außen vor – und immer hatte sie es toleriert und ihm den zur Findung benötigten Raum gelassen. Doch dieses Mal dauerte es zu lange an, und mit jedem Tag schien er tiefer in seiner Gleichgültigkeit zu versinken.
    Für kurze Zeit war das Haus im Wald ihre gemeinsame Bleibe gewesen. Kates Wohnung in der Stadt über der Werkstatt und dem Shop hatte lediglich zum Ausweichen gedient, damit sie und Henry sich nicht auf der Pelle hockten oder sich im Miteinander-Leben festfuhren. Leider wich sie seit Langem die Woche über aus und wünschte sich immer häufiger, auch übers Wochenende ausweichen zu können – ohne jedes Gefühl des Bedauerns.
    Mehr Tränen liefen über ihre Wangen, als sie sich bewusst wurde, dass es gute Zeiten gegeben hatte und diese beinahe in Vergessenheit geraten waren.
    Die Ausstellung der Purpur-Bilder war es gewesen, auf der Kate Henry Irons kennengelernt hatte. Wie jede andere seiner Ausstellungen hatte sie die Vernissage aus Faszination für seine Bilder besucht, und entgegen der Intention anderer weiblicher Besucher war es ihr dabei nie in den Sinn gekommen, mit dem Künstler anzubandeln. Nicht unbedingt, weil man über ihn sagte, dass er seine Lebensgefährtinnen so häufig wechselte wie die Farben auf seiner Palette. Sie mochte seine Kunst. Für den Mann selbst hatte sie sich nicht interessiert. Allein sein Äußeres, der so typisch künstlerisch alternative Hauch, der ihn umgab, hatte sie absolut nicht angesprochen.
    Später hatte Henry ihr erzählt, dass sie ihm aus zwei Gründen aufgefallen war. Zum einen hatte sie Die Purpurwüste extrem lange betrachtet. Zum anderen war sie ein Farbklecks in einer schwarzgrauen Masse gewesen.
    In die Arbeit an einem Armreif vertieft, hatte sie die Zeit vergessen und irgendwann erschrocken festgestellt, dass die Vernissage gerade begann. An sich herabschauend, hatte sie beschlossen, dass ihr Outfit gerade gut genug war. Über einer dunkelroten Ballonhose trug sie eine weiße Tunika. Um ihren Hals baumelten drei unterschiedlich lange Ketten aus schwarzen und roten Glasperlen, die sie am Morgen als Kombination anprobiert hatte. Also sprintete sie los, löste ihr Haar auf dem Weg zum Auto, betrachte sich in dessen Fenster und steckte die glatten, blonden Strähnen doch wieder zu einem Knäuel am Hinterkopf zusammen. Außer Puste war sie auf der Vernissage aufgeschlagen, wo sich Henry gerade zu seinen Bildern äußerte. Sein Blick war zu ihr geschnellt, und eine Stunde später, während ihrer Betrachtung des Bildes Die Purpurwüste, hatte er sie angesprochen.
    Ob er bereits wüsste, in welcher Farbe er seine nächsten Bilder malen würde, hatte sie ihn gefragt, und er hatte »Taubenblau« geantwortet. Auf ihren Blick hin, hatte er sie mit einem Lächeln darauf hingewiesen, dass dies die Farbe ihrer
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